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Eierkrise

USA betteln um deutsche Eier - Neuer H7N9-Ausbruch schockt Fachleute

Die Eierkrise in den USA spitzt sich zu. Das Land bittet nun auch Deutschland, mehr Eier zu liefern. Derweil breitet sich das gefährliche H7N9-Vogelgrippevirus aus.

Lesezeit: 3 Minuten

In den USA grassiert weiter die Geflügelpest und lässt den Hennenbestand schrumpfen. Die daraus folgende Eierknappheit führt zu weiter steigenden Preisen. Eine Packung mit 12 Eiern kostet aktuell umgerechnet 5,50 €. Die USA betteln daher nun weltweit um verstärkte Eierlieferungen, wie etwa in Dänemark, Schweden oder den Niederlanden.

Auch Deutschland soll aushelfen. Der Bundesverband Ei hat laut Medienberichten eine Anfrage erhalten. Verbandspräsident Hans-Peter Goldnick dämpft allerdings die Hoffnung der USA. Zwar würden bereits kleinere Mengen an Eiern dorthin geliefert. Das Volumen sei aber sehr gering. Denn auch Deutschland deckt den eigenen Eier-Bedarf teils über Importe: Etwa 73 % der in der Bundesrepublik verbrauchten Eier wurden nach Angaben des Bundesverbands Ei im Jahr 2023 hierzulande produziert. Der Rest wurde importiert. 

Eier nicht so weit exportierbar

Auch die anderen angefragten Länder sind zurückhaltend. Nicht nur die Exportbestimmungen, auch der schwierige Transport über den Atlantik erschweren die Exporte, heißt es. Ein Lehrstück für den Handel sieht der dänische Agrarminister Jacob Jensen. Die Anfrage sein ein gutes Beispiel dafür, dass die Vereinigten Staaten weiterhin beim Handel von Europa abhängig seien.

USA wachen bei Vogelgrippe endlich auf

In den letzten Jahren haben die USA beim Thema Geflügelpest weitestgehend geschlafen, kaum untersucht und nicht dokumentiert. So konnte sich das Virus immer weiter ausbreiten. Die Variante H5N1 ist inzwischen weit verbreitet. Seit 2022 mussten in den Staaten über 166 Mio. Stück Geflügel getötet werden. Den größten Anteil dabei machten Legehennen aus, was den steigenden Mangel an Eiern zur Folge hat.

Laut der Nachrichtenagentur AP soll das US-Landwirtschaftsministerium inzwischen angekündigt haben, 100 Mio. Dollar in die Erforschung von Impfstoffen gegen Vogelgrippe investieren zu wollen. Doch in der US-Wirtschaft soll es auch deutlichen Widerstand gegen mögliche Impfungen von Geflügel geben. Viele Betriebe haben die Sorge, dass ein solcher Schritt den Exporten schaden könnte, weil geimpfte Tiere und Bestände nicht mehr als frei von Vogelgrippe eingestuft würden.

H7N9-Ausbruch auf Hof in Noxubee

In Mississippi, County Noxubee, haben die Behörden derweil die gefährliche Variante H7N9 gefunden. Laut Weltorganisation für Tiergesundheit (OMSA) ist das besonders besorgniserregend, da sie eine hohe Sterblichkeitsrate aufweist und bei fast 40 % der infizierten Menschen tödlich verläuft.

Der Ausbruch wurde auf einer Farm mit über 47.000 Broilern festgestellt. Die betroffenen Tiere wurden getötet, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Das US-Landwirtschaftsministerium arbeitet eng mit staatlichen Tiergesundheits- und Wildtierbehörden zusammen, um eine umfassende epidemiologische Untersuchung durchzuführen und die Überwachung zu verstärken.

Gefahr einer neuen Pandemie real

Die H7N9-Vogelgrippe wurde erstmals 2013 entdeckt und hat seitdem weltweit Besorgnis ausgelöst. Während der H5N1-Stamm in den letzten Jahren die meisten Schäden verursacht hat, bleibt H7N9 aufgrund seiner hohen Sterblichkeitsrate eine bedeutende Bedrohung. Die Möglichkeit, dass sich das Virus auf Säugetiere ausbreitet, einschließlich Milchkühen in den USA, hat die Befürchtungen einer neuen Pandemie verstärkt.

Experten warnen davor, dass die Ausbreitung der Vogelgrippe auf Säugetiere das Risiko einer Übertragung auf den Menschen erhöhen könnte. Dies würde nicht nur die öffentliche Gesundheit gefährden, sondern auch die globalen Märkte destabilisieren. Regierungen weltweit sind daher gefordert, ihre Strategien zur Bekämpfung von Tierseuchen zu überdenken und zu verstärken.

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