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Fehler mit großen Folgen

Billigfleischschwemme aus Südamerika - Geflügelwirtschaft warnt vor Mercosur

Die Qualität und die Sicherheit von Lebensmitteln auf dem EU-Markt könnte darunter leiden, wenn es zu einem Abschluss des Freihandelsabkommens zwischen der EU und den Mercosur-Staaten kommt.

Lesezeit: 2 Minuten

Am Donnerstag finden die nächsten Verhandlungen zum Freihandelsabkommen Mercosur zwischen der EU und Südamerika in Montevideo, Uruguay, statt. Aus Sicht des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) drohen mehrere schwerwiegende Fehler, die kurz- und langfristige Risiken für die Ernährungssicherheit in Deutschland und der EU bedeuten.

Im größten Mercosur-Land Brasilien komme es immer wieder zu Skandalen mit mangelnder Hygiene in den Schlachthöfen und mit nicht ausreichenden Kontrollen in Bezug auf die Lebensmittelsicherheit, mahnt der Verband. Darüber hinaus stehe das Abkommen im direkten Widerspruch mit Standards für Tierwohl und Nachhaltigkeit, die in Deutschland und der EU gelten. Auch die Sozialstandards entsprechen nicht dem EU-Niveau.

Werden geflutet von Billigfleisch

ZDG-Geschäftsführer Wolfgang Schleicher sieht langfristig die Gefahr, dass wir in Europa und in Deutschland die Souveränität verlieren und abhängig werden von Lebensmittelimporten, selbst bei so wichtigen und beliebten Lebensmitteln wie Geflügelfleisch. "Das ist das langfristige Risiko. Kurzfristig, quasi unmittelbar mit Inkrafttreten des Abkommens, kann der europäische Markt mit Billigfleisch geflutet werden, das den Standards der EU nicht entspricht. Die EU tritt damit ihre eigenen Ziele und Bemühungen für mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit in der europäischen Lebensmittelwirtschaft mit Füßen. Übrigens auch die Wünsche der Bürger in der EU.“

Das Abkommen kann seiner Einschätzung nach verheerende Folgen für Arbeitsplätze und Existenzen in der Landwirtschaft in Europa haben.

Was ist mit dem hier erreichten Tierwohlstandard?

Der gesamte europäische Geflügelsektor arbeitet laut Schleicher seit vielen Jahren daran, zusammen mit Politik, Wissenschaft und NGOs, die Erzeugung von Geflügelfleisch auf mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit auszurichten. "Die Bürger der EU wünschen sich explizit hohe Tierwohl- und Umweltstandards in der Erzeugung von Lebensmitteln. Die guten Fortschritte, die über die Jahre gemeinschaftlich erreicht wurden, werden nun durch ein mögliches Mercosur-Abkommen stark gefährdet", mahnt er.

Die EU habe sich den Klimaschutz ganz groß auf die Fahne geschrieben. "Und hier soll nicht dem EU-Standard entsprechendes Geflügelfleisch über viele Tausend Kilometer transportiert werden. Das ist nicht klimafreundlich.“

 

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