Blöken, Krähen, Muhen und auch der Geruch von Mist sind auf dem Land in Frankreich künftig geschützt. Die Regierung in Paris will so Klagen zugezogener Städter darüber verhindern. Das Parlament in Paris besiegelte daher Ende Januar ein Gesetz zum Schutz der Geräusche und Gerüche auf dem Land – das sogenannte Sinnes-Erbe.
Wer auf dem Land wohne, müsse „einige Belästigungen in Kauf nehmen“, so Frankreichs Agrar-Staatssekretär Joël Giraud. Die Initiative für den Schutz des ländlichen Erbes geht auf den Bürgermeister von Gajac im Südwesten Frankreichs, Bruno Dionis du Séjour, zurück. Der pensionierte Landwirt hatte sich in einem offenen Brief gegen Zugezogene „mehrheitlich städtischer Herkunft“ gewandt, die aufs Land ziehen „und dort entdecken, dass Eier nicht auf Bäumen wachsen“. Der Ortsvorsteher erhielt dafür massiven Zuspruch. Auch in Deutschland gibt es zu dem Thema bereits eine Onlinepetition.