"Das ist die richtige Antwort von Union und FDP auf die schwierige Lage in der Landwirtschaft, vor allem bei den Milchbauern." So äußerte sich DBV-Präsident Gerd Sonnleitner am Freitagabend bei einer Veranstaltung in Teising, nachdem er vom Koalitionsvertrag unterrichtet wurde. Seiner Meinung nach stehe der Vertrag für Schwung für bessere Zeiten. "Das ist ein Zukunftsprogramm Landwirtschaft, wie wir es seit unserem Bauerntag in Stuttgart eingefordert haben" sagte Sonnleitner. "Die deutschen Bauern werden nicht schutzlos, nicht unvorbereitet und vor allem nicht unbegleitet von der Politik in freiere Märkte geschickt". Wie die Passauer Neue Presse berichtet, sprach der Bauernverbandspräsident aber auch über die europäische und die deutsche Agrarpolitik. Er kritisierte - wie gerade bei der Milch - "dass die Gerüchteküche brodelt". Zudem bemängelte er auch den Umgang der Bauern untereinander: "Das sind untragbare Zustände." Sonnleitner wies die Schuld von sich, dass der Bauernverband "die Quote kaputt gemacht hat". Die wurde von den Regierungschefs abgeschafft, stellte er richtig. Der Altöttinger Kreisobmann Helmut Bruckner betonte laut der Zeitung, dass "die Gesamtsituation zeigt, dass es auf längere Sicht wieder einen Aufwärtstrend gibt." Bruckner belegte dies anhand der aktuellen Zahlen bei der Milch. Auch Sonnleitner ist der Ansicht, "dass bei der Milch die Talsohle durchschritten ist". Es gehe aber insgesamt "zu langsam aufwärts". Sonnleitner machte aber auch deutlich, "dass wir uns zurecht über die schlechten Preise ärgern." Deshalb sei es besonders wichtig, dass die Landwirte den Molkereien gegenüber geschlossen auftreten. Die Landkreise Altötting und Mühldorf seien da schon einen großen Schritt weiter. "Bei euch gibt es eine der größten Milcherzeugergemeinschaften", lobte er. In Sachen Reglementierung konnte Sonnleitner keine Lockerungen versprechen: "Wir dürfen eines nicht vergessen: Die Ernährungsindustrie fordert das von uns", sagte er. "Die würden sonst eigene Sicherungssysteme machen." Und das würde die Bauern dann nur vor neue Probleme stellen, zitiert die Passauer Neue Presse.
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