In einem regelrechten Wettlauf haben die meisten Parteien mit Chancen auf (Wieder)-einzug in den Bundestag in dieser Woche ihre Wahlprogramme oder zumindest die entsprechenden Entwürfe vorgelegt. Überraschendes oder Neues war jenseits der bereits bekannten Positionen kaum dabei. Dennoch erreichten top agrar eine ganze Reihe von Zuschriften ihrer Leser. Eine Auswahl davon haben wir für Sie zusammengestellt.
Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen wöchentlich eine Sammlung unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.
Alle Meinungsbeiträge in diesem Artikel stammen von unseren Leserinnen und Lesern. Sie geben nicht unbedingt die Meinung unserer Redaktion wieder.
Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.
Zu: "Wahlprogramm von CDU/CSU: Das plant die Union für die Landwirtschaft"
Wer diese Märchen glaub, glaubt auch an den Weihnachtsmann! In Bayern hätte die CSU schon in den letzten 40 Jahre die Situation der Landwirte verbessern können, hat es aber nie gemacht, sondern nur vor den Wahlen angekündigt. (Rainer Bierschneider)
Nirgends wird mehr gelogen als vor der Wahl und nach der Jagd… ist leider so. Egal mit wem Herr Merz koalieren muss den Agrardiesel wird’s in der Höhe nicht wieder geben sagt meine Glaskugel. Damit hat man den Haushalt saniert das Geld ist verplant. (Gerd Uken)
Das Wahlprogramm der Union liest sich wie ein Wunschzettel für alle Betriebe. Gute Ansätze für die Landwirtschaft sind erkennbar. Dennoch darf man sehr daran zweifeln, ob die "Leckerlies", die die Union zum Wahlkampf für die Landwirt/innen auslegt, auch umgesetzt werden. In Betracht dessen, dass eine Koalition mit den Grünen durchaus wahrscheinlich ist, sind meine Zweifel doch sehr groß, ob die Punkte aus dem Wahlprogramm umgesetzt werden. (Stefan Wachs)
Naja, ob Merz es besser macht als Angie.
Wenn sie dann nach der Wahl auch nicht alles vergessen. Vor der letzten Wahl hätten sie vieles von dem jetzt versprochenem umsetzen können. Stattdessen wurde z. B. die Ferkelkatration unter Vollnarkose umgesetzt und vieles mehr. Völlig falsche Prioritätensetzung. (Alexander Bohr)
Da ist ja Vieles recht und gut, aber als Landwirt weiß auch, was mein Plan von heute dann morgen noch wert sein kann. Auch als Bio-Bauer geh ich bei so fast allem mit, bei der EU müssen unsere Politiker die Interessen der deutschen Landwirte vertreten, und diese nicht für irgendwelche Zugeständnisse für die Industrie verkaufen. Es ist auch durchaus wichtig, in der EU, vielleicht auch über die EU fairen Wettbewerb herzustellen. Da ist die Agrardieselsteuerrückvergütung finanziell noch das kleinste Problem der deutschen Landwirtschaft, gegenüber den Änderungen bei der Mehrwertsteuer oder den verschiedenen Mindestlöhnen innerhalb der EU sind das "Peanuts". (Werner Danzeisen)
"Balsam für die Seele"
Balsam für die Seele der Landwirte. Die CDU/CSU will nur unser Bestes, die Wählerstimmen. Und natürlich die "Kostenerstattung" - Geld regiert die Welt und morgen sind alle Versprechen vielleicht vergessen, weil das Geld in der Staatskasse fehlt - versprechen kann man sich schließlich mal - jeder macht Fehler und keiner ist vollkommen. (Erwin Schmidbauer)
Es ist schon was Brauchbares dabei, aber fehlen noch viele Themen, welche heute zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft gehören. Kein Wort, wie es mit Biogas weiter geht, kein Wort, wie die EU für ordentliche Marktfruchtpreise sorgen muss und kein Wort, wie die Landwirtschaft und Verbraucher vor wirklich nicht gebrauchte Produkte (MERCOSUR) sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht geschützt werden soll. Wir fühlen uns nämlich verraten und verkauft. Herr Merz, legen Sie ordentlich nach, sonst bleibt es beim Oppositionsführer oder weniger. (Angela Lutz-Mittermeyer)
Das Unionsprogramm scheitert nicht an möglichen "linken" Koalitionspartnern, es scheitert schon an sich selbst. Diese Woche wurde mehr als einmal deutlich, dass das Programm von CDU/CSU schon allein finanziell nicht tragfähig ist. Selbst wenn Deutschland die zur Finanzierung der Unionsideen nötigen Wirtschaftswachstumsraten von deutlich über 5 % erreicht, so wird dies nicht in dem Moment geschehen, indem die Unternehmen und die Menschen dafür finanziell entlastet werden, sondern erst mit einer Zeitverzögerung. Die Entlastungen müssen also vorfinanziert werden.
Wie soll das funktionieren, wenn man an der Schuldenbremse in der bestehenden Form festhalten will? Im Wahlprogrammentwurf wird vieles versprochen, was etliche Menschen gerne hören wollen, aber es liefert keine belastbaren Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit wie z.B. Klimawandel, marode Infrastruktur, Biodiversitätsverlust, vernachlässigtes Bildungssystem, Bekämpfung von Fluchtursachen, etc. So sind neue Enttäuschungen kurz nach der Wahl und mehr Protestwähler bei der nächsten Wahl vorprogrammiert. CDU/CSU scheinen also nicht einmal vier Jahre vorausdenken zu können. (Philipp Dümig)
Zu: "Bundestagswahl 2025: SPD will 15 Euro Mindestlohn - auch in der Landwirtschaft"
Allein mir fehlt der Glaube Wir bekommen es nicht hin mit einer verbindlichen Herkunftskennzeichnung u. an der Elfebenbeinküste ernten Kinder Kakaobohnen, wo doch alle Kakaohändler sagen es gibt keine Kinderarbeit mehr! 15€ Mindestlohn ist sportlich vor allem, wenn nur wir das durchsetzen u. in anderen EU-Ländern weiterhin Billiglöhner eingesetzt werden…. So funktioniert es nicht. (Gerd Uken)
Landwirtschaft wird digital und bürokratiearm. Na, davon haben wir die letzten drei Jahre ja richtig was gemerkt. Was für ein Schwätzer. (Roland Opitz)
Wollen Realpolitik haben
Schön, dass einige schon die Beschlüsse wieder zurücknehmen wollen, die nicht in der Spur passen. Das ganze Geplänkel um den Wähler, können sich die Parteien ersparen. Wir möchten gerne wieder Realpolitik haben, die sich an die Bedürfnisse der Menschen orientieren! (Willy Toft)
Nicht erzeugte Nahrungsmittel sind gleichzusetzen mit Nahrungsmittelvernichtung.
Biolandwirtschaft, Reduzierung von Düngung und Pflanzenschutz über ein verträgliches Maß hinaus und Reduzierung der Tierhaltung durch Auflagen und Verbote sorgen für Millionen Tonnen Nahrungsmittel, die für die Bevölkerung verlorengehen und durch Importe ersetzt werden müssen. Der Hunger auf der Erde und die Vernichtung wertvoller Biotope in anderen Kontinenten wurden von dieser Regierung ignoriert, geleugnet. Mit dieser Heuchelei grünideologischer Politik muss nun endlich Schluss sein. (Bernd Mindermann)
Der Vorschlag von Scholz, die Mehrwertsteuer bei allen Lebensmitteln von 7 % auf 5 % zu senken, missachtet die Empfehlungen der ZKL und der Borchert-Kommission, für die Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung, die Mehrwertsteuer auf tierische Produkte anzuheben. Entweder setzt sich Scholz bewusst über die Empfehlungen hinweg (so viel zum Thema Respekt für diese Gremien) oder er kennt sie schlicht nicht. Es zeigt jedenfalls eines: Landwirtschaft hat für die SPD keinen hohen Stellenwert. (Philipp Dümig)
Zu: "Grüne wollen ihre Agrar- und Umweltpolitik fortsetzen"
30% Bio war doch mal angesagt- aus welchen Töpfen will man das denn finanzieren, wenn sie jetzt schon leer sind? Wer kauft denn Bio? Wer kann das bezahlen? Alles grüne Ideologie. (Gerd Uken)
Das ist nur in einem Märchen so. Mercosur befürworten und hier die Tierhaltung abschaffen.
Mercosur befürworten und hier die Tierhaltung abschaffen.
Sehr interessant, jetzt begeben wir uns auch noch im Ernährungssektor in die Abhängigkeit vom Ausland. Das macht kein anderes Land der EU. Insgesamt retten wir Deutsche die ganze Welt. Im östlichen EU-Ländern gibt es keine Abgasuntersuchung für PKW. Ich lach mich schlapp über die Grünen. Sie machen definitiv Deutschland platt. (Werner Hauck)
Etwas Lustiges: In der Bildzeitung steht es auch schon, wir haben nur noch 13 Jahre Zeit, dann implodiert das Klima. Das erinnert mich an die Zeugen Jehovas, die uns den Weltuntergang zu 1975 prophezeite. Dann ging es noch ein paar Jahre, bis diese Jünger uns nicht mehr damit Konfrontierten". Die Sekte gibt es noch, aber jetzt haben sie andere Ziele! Wer soll das alles noch glauben, was von dieser Politik kommt? Ist es Satire der Strategen? Oder was sollen wir am liebsten Glauben? Ich frage für einen Freund, das würde ich mich nicht mal trauen zu fragen, wo man so schnell mit dem Staatsschutz konfrontiert wird! Lasst Euch nicht verrückt machen.... (Willy Toft)
Da kann ich nur hoffen, dass die Grünen unter der 5% Hürde bleiben. (Franz-Josef Aussel)
Uneinsichtig stur
Uneinsichtig stur, bis zur geistigen Verkalkung! Was denken die Grünen eigentlich was Regieren bedeutet. Sie glauben mit "Absolutismus" ihre zweifelhaften Positionen gegen die Landwirtschaft durchzusetzen zu können. Wer die Grüne Partei wählt, lädt sich sehr große Verantwortung auf! Meinetwegen können sich die Grünen gern ein anders Volk suchen. Wo steht es geschrieben, dass sie in Deutschland regieren müssen. (Hans-Heinrich Wemken)
Die Grünen sind nicht von dieser Welt. (Wilhelm Grimm)
Auch 3 Jahre Regieren haben den Grünen nicht geholfen, Realitäten zu erkennen. Da wird immer noch so getan, als wäre für jedes Wünsch-Dir-Was Geld im Überfluss vorhanden. Und obwohl z.B. Biomilch kaum noch mehr erlöst, als konventionelle Milch, fällt Grünen nicht auf, dass der Markt schon unüberhörbar schreit: Mehr Bio verträgt der Markt nicht. 30% im Jahr 2030 sind etwa so erreichbar, wie ein Wirtschaftswunder unter Habeck oder ein Verzicht Baerbocks auf Sonderflüge und Privatstylistin, nämlich völlig unmöglich. Und dass Extensivierung bei uns, also das Drosseln der Nahrungserzeugung zu mehr Importbedarf, also letztendlich Regenwaldrodung anderswo führt, ist auch noch keinem in der grünen Blase aufgefallen. Dabei hat eine Studie nun offengelegt, die Effekte seien noch 3-mal höher als bisher angenommen. (Andreas Gerner)
Zu: "FDP verspricht Landwirten nachhaltige Intensivierung"
Glaube nicht das die Landwirte die Streichung des Agrardiesels vergessen haben! Hoffentlich bekommt diese FDP unter 5% bei der Bundestagswahl! (Hermann Kamm)
Glaubt Herr Lindner allen Ernstes, dass er die 5% Hürde noch schafft, dann sehen wir mal weiter und außerdem hat die FDP schon immer viel versprochen und nachher sich an nichts erinnern können. (Gerd Uken)
Nie wieder FDP....wo bleibt der Bürokratieabbau? (Martin Burose)
Die alte Regierung hat gestern die Biodiversitätsstrategie beschlossen: Reduzierung Pflanzenschutz 50 Prozent ist jetzt amtlich auch für folgende Regierung. (Michael Thönnes)
Der Tierschutz, ein Staatsziel, ist bei der FDP aus dem Programm gefallen. Hat die FDP den Boden des Grundgesetzes verlassen? (Günter Schanné)
War das nicht die Partei, wo der Lindner bei ist, und was hat er groß bei den Demo s getönt, was er alles will???? Und was ist passiert???? (...) und der Finanzminister der FDP war da ganz weit vorne. Sorry aber auch Bauern leben nicht mehr auf Bäumen (Bernd Brunhöver)
Und die kleinen Betriebe können aufhören, weil die neuen Techniken zu teuer sind. (Jochen Mayer)
Zu: "AfD gegen Windkraft und Agri-PV: Diese Punkte sollen ins Bundestagswahlprogramm"
Ein schönes Märchenbuch, über das man eigentlich lachen könnte, wenn nur nicht so viele Menschen AfD wählen würden. (Philipp Dümig)
Das Schlimme ist, dass sie das nur plakativ darstellen, anstatt die Hintergründe näher zu beleuchten z.B. durch ein Interview mit Frau Weidel. (Aloys Kellner)
Alleine schon durch ihre abneigende Haltung zur Windkraft und zu PV-Anlagen sind sie nicht wählbar. (Egge Mansholt)
Zu: "Die Linke setzt auf Mindesterzeugerpreise und Regionalsiegel"
Allmählig glaube ich, dass die Schreiber der Wahlprogramme Nachkommen der Gebrüder Grimm sind - Märchen und Wunschdenken wohin man auch schaut. Ich glaube fast der Fachkräftemangel der Parteien ist größer als befürchtet. (Bernd Brunhöver)
Politische Vorhaben, die den Artt. 34 36 AEUV zuwiderlaufen sind a priori Fakes. Das Gleiche gilt für Versprechen, die an den Verfassungsartikeln unseres Grundgesetzes, insbesondere den Freiheitsrechten unter den Grundrechten scheitern. (Günter Schanné)