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5xD wirkt: Tönnies setzt stärker auf deutsche Geburt

Der deutsche Markt für Schlachtschweine verändert sich. Der LEH setzt verstärkt auf 5xD. Das hat nun Folgen für die Bezahlung von Schlachttieren. Jetzt reagiert der Platzhirsch.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Firma Tönnies führt ab dem 1. Januar 2025 einen Abschlag von 2 Cent pro kg Schlachtgewicht für Schlachtschweine der Initiative Tierwohl (ITW) ein, die nicht in Deutschland geboren wurden. Darüber hat das Unternehmen aus Rheda-Wiedenbrück in den vergangenen Tagen alle Lieferanten informiert. Die Abzüge gelten wohl bundesweit und werden automatisch bei der Abrechnung vorgenommen.

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass im neuen Jahr die ITW-Mäster mit deutschen Ferkeln die besten Chancen haben, von der höheren Preisempfehlung von 6,50 € bzw. 7,50 € (gültig ab 1.4.2025) zu profitieren. Für die Betrieb mit ausländischen Ferkeln wird es hingegen schwieriger, trotz der dann gültigen höheren ITW-Auflagen, dafür einen angemessenen Bonus zu erhalten.  

Was sagt Tönnies?

Zu den Gründen dieser bemerkenswerten Änderung der Einkaufsstrategie sagt der Tönnies-Einkäufer Dr. Robert Elmerhaus: „Die Initiative Tierwohl ist ein Erfolgsmodell. Wir möchten die Weiterentwicklung der ITW mit vorantreiben und unterstützen dabei auch die Nämlichkeit mit einem Aufschlag- und Fonds-System über die ITW. Nämliche Ketten sind am allerbesten mit heimischen Betrieben realisierbar. Die Nachfrage nach ITW mit deutscher Geburt ist zudem sowohl im Handel als auch beim Verbraucher stark gestiegen. Dieser Marktentwicklung wollen und müssen wir Rechnung tragen."

Deutsche Geburt im Vorteil

Das Haus Tönnies ist mit seiner Vorliebe für die deutsche Geburt nicht allein. Bereits Anfang September hat das Unternehmen Danish Crown am Standort Essen/Oldenburg eine schlechtere Maske für Schlachtschweine mit ausländischer Geburt eingeführt.

Noch weiter geht das mittelständige Schlachtunternehmen Wernke aus dem niedersächsischen Cloppenburg. Dort will man offenbar künftig gar keine ITW-Tiere mehr haben, die als Fleisch nicht  5xD (Geburt, Aufzucht, Mast, Schlachtung und Verarbeitung in Deutschland) erfüllen können. So kündigt die Firma im Oktober an, den ITW-Zuschlag für nicht in Deutschland geborene ITW-Schweine ab Januar 2025 ganz zu streichen.

LEH setzt auf 5xD

Hinter dem allgemeinen Trend zur deutschen Herkunft steht vor allem der deutsche Lebensmitteleinzelhandel (LEH). Sie haben angekündigt, diese Ware nach Möglichkeit bevorzugt in die Regale zu legen, um die deutsche Landwirtschaft zu unterstützen. Dazu dürfte auch die stärkere Präsenz des D-Siegels (Gutes aus deutscher Landwirtschaft) beitragen, das seit September 2024 stärker Einzug in die Supermarktregale hält.

Branchenkenner schätzen, dass auch deshalb nur etwa 20 % der ITW-Schweine, die nicht in Deutschland geboren wurden, als ITW-Fleisch höherpreisig verkauft werden können. Selbst wenn der Anteil höher ist, gibt es eine klare Präferenz zu 5xD. 

Konsequenzen für deutsche Schweinehalter!

Für die deutschen Ferkelerzeuger ist das auf jeden Fall eine gute Nachricht. Sie werden im neuen Jahr auf dem deutschen Markt deutlich besser dastehen als Sauenhalter aus dem Ausland.  

Mästerinnen und Mäster mit „Dänen“ und „Holländern“ im Stall, von denen es vor allem in Niedersachsen viele Betriebe gibt, stehen als ITW-Teilnehmer hingegen vor neuen Fragen. Wenn sie keinen sicheren Zuschlag für die ITW mehr bekommen, könnten einige die Reißleine ziehen und aus der ITW aussteigen. Andere dürften vermutlich verstärkt nach deutschen Ferkeln Ausschau halten, um sich weiterhin für den vollen ITW-Bonus zu qualifizieren. 

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