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Danish Crown steckt in „der Negativspirale“

Der neue Danish Crown-Chef kündigt harte Einschnitte an, um die Wettbewerbsfähigkeit wiederherstellen. Auch zu den Aktivitäten in Deutschland äußerte er sich.

Lesezeit: 3 Minuten

Dänemarks größter Schlachtkonzern Danish Crown (DC) steckt nach eigenen Angaben in der Krise. „Im Moment stehen wir vor einem weiteren Rückgang des Schweineangebots um etwa 5 % in diesem Geschäftsjahr. Das ist eine Negativspirale, und wir tun alles, um unsere Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen“, sagte der neue Konzernchef Niels Duedahl bei der Vorstellung des Geschäftsberichts 2023/24 am Freitag (22.11.) in Randers.

Danish Crown erzielte im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 einen Umsatz von umgerechnet 9,09 Mrd. €. Das waren 0,3% mehr als im Vorjahr. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) legte um 1,2% auf 326 Mio. € zu. Die Finanzaufwendungen erhöhten sich um 27% auf 143 Mio. €, die Kosten für Sonderaufwendungen trotz der Verkaufserlöse für Agri-Norcold um 133% auf 63 Mio. €. Der Nettogewinn ging daher gegenüber 2022/23 um 29% auf 140 Mio. € zurück.

Deutsche Standorte enttäuschen

Duedahl kündigte die Abschreibung einer Reihe von Vermögenswerten an, die nicht ausreichend zum Ergebnis beitragen. „Das ist drastisch, aber notwendig, um unsere Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen“, so der Konzernchef, der das Amt am 1. September übernommen hat.

Danish Crown Beef habe sich gut entwickelt und in Dänemark 1,5% mehr Rinder als im Vorjahr geschlachtet, berichtete Duedahl. Enttäuschend verlief dagegen das Geschäft von Scan-Hide, einem Unternehmen, das Rinderhäute für die Lederherstellung verkauft. Auch die beiden deutschen Rinderschlachthöfe seien hinter den Erwartungen zurückgeblieben, erklärte der Konzernchef.

„Kein Kommentar“ zu Verkaufsgerüchten

Zu Gerüchten über einen Verkauf des DC-Schlachthofes in Essen bei Oldenburg an Westfleisch äußerte er sich nicht. Duedahl betonte aber, dass die Gruppe unbedingt ihr Ergebnis verbessern müsse. Entscheidend sei, dass „wir unsere Wettbewerbsfähigkeit bei der Bezahlung der Schweine wiederherstellen“. Es müsse DC gelingen, den Abstand zur deutschen Schlachtschweinenotierung zu verringern. Im Vergleich zum EU-Index zahlt das Unternehmen seinen Schweinelieferanten 2023/24 durchschnittlich bis zu 3 dkr/kg (0,40 €) weniger.

Es wurde auf den Spar- und Effizienzplan verwiesen. Seit Ende September sei eine Entlassungsrunde durchgeführt und die Zahl der Arbeitsplätze im Kerngeschäft um 500 reduziert worden. Zusammen mit einer Reihe weiterer Spar- und Effizienzmaßnahmen sollen die Gesamtkosten nach Angaben des Konzernchefs um 67 Mio. € pro Jahr gesenkt werden. Bei Biofleisch jetzt ausverkauft

Bio läuft wieder

Etwas besser lief es nach einem sehr schwierigen Vorjahr für die DC-Tochter Friland. Im Geschäftsjahr 2023/24 stieg der Umsatz um 5 % auf 965 Mio. dkr (129 Mio. €), obwohl deutlich weniger Bio-Schweine und Bio-Rinder geschlachtet wurden. Friland habe kein Biofleisch mehr auf dem konventionellen Markt absetzen müssen, sagte Geschäftsführer Søren Tinggaard. 

In nur wenigen Monaten habe sich das Geschäft von Friland von einem harten Kampf, jede Woche so viel wie möglich zu verkaufen, zu einem Ausverkauf mehrere Wochen im Voraus entwickelt, berichtete Tinggaard. Für Bio-Schweine stieg die Vergütung 2023/24 im Vergleich zum Vorjahr um 4,4% auf umgerechnet 3,32 €/kg, für Freilandschweine um 0,5% auf 2,35 €. Dagegen sank die Vergütung für Bio-Rinder im Durchschnitt leicht um 0,3% auf 4,24 €. AgE

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