Der Handelskonflikt zwischen der Europäischen Union und den USA sorgt in immer mehr Branchen für Unruhe. „Zutiefst besorgt“ über die US-Zölle auf europäische Stahl- und Aluminiumerzeugnisse und die Gegenmaßnahmen der EU-Kommission zeigte sich der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT). Die europäischen Zölle sind eine Reaktion auf die von der Trump-Regierung verhängten Zölle auf Stahl und Aluminium aus der EU in Höhe von 25 %.
Lebenswichtige Versorgungsketten in Gefahr
Der Verband warnte davor, „lebenswichtige Futtermittelversorgungsketten“ zu unterbrechen. Die EU werde weiterhin auf Futtermitteleinfuhren angewiesen sein, insbesondere bei eiweißreichen Futtermitteln wie Sojabohnen, aber auch bei Mais und anderen Futtergetreidearten und wichtigen Futtermittelzusatzstoffen wie Lysin, bei denen die EU ein strukturelles Defizit aufweise.
DVT und Fefac fordern „unverzüglich“ direkte Verhandlungen zwischen den USA und der EU. Anstatt neue Zölle einzuführen, sollten beide Parteien gezielte Handelsabkommen prüfen.
Soja ab April deutlich teurer?
Auch der Dachverband der europäischen Futtermittelunternehmen (Fefac), zeigt sich sehr besorgt über die EU-Zölle auf amerikanische Produkte wie Soja und Mais. Die EU führt diese Abgaben am 1. April 2025 für Mais und am 13. April 2025 für Soja ein. Laut Fefac hat die Maßnahme schwerwiegende Auswirkungen auf die europäischen Futtermittelimporteure:
Die Vereinigten Staaten exportierten im vergangenen Jahr 5,57 Mio. t Soja im Wert von 2,24 Mrd. € in die EU. Damit war Europa nach China das zweite Ziel der USA. Mehr als 10 % des gesamten amerikanischen Sojas landen in der Europäischen Union (EU). Dieses Soja wird in einem Monat erheblich teurer werden.
Bei Mais war der Anteil mit 3 % geringer. Die USA exportierten 1,91 Mio. t Mais nach Europa. Diese Ausfuhren hatten einen Wert von 360 Mio. €. Die EU nach USDA-Angaben der sechstgrößte Abnehmer der USA.