Auf dem Ferkelmarkt herrscht verkehrte Welt, und die Notierungen verlieren zu Jahresbeginn 15 € je Ferkel. Eigentlich sind Einstalltiere im Januar gefragt, weil das Angebot saisonal geringer ist und Mäster bis zur Schlachtreife mit deutlich höheren Schlachterlösen rechnen können. Im April beginnt die Grillsaison.
Allerdings verzögern die Überhänge in den Mastställen die Ferkelnachfrage, und die Maul- und Klauenseuche (MKS) verunsichert den Markt. Dennoch überwiegt bei vielen Marktteilnehmern die Zuversicht:
Einstallungen werden kaum aufgeschoben: „Vor allem Mäster mit fester Bindung an den Sauenbetrieb zögern nicht“, heißt es.
Das Ferkelangebot bleibt überschaubar. Hierzulande werden weiter kaum Sauenställe gebaut.
Insbesondere deutsche Ferkel sind weiter gut nachgefragt, weil die deutsche Geburt im inländischen Fleischmarkt mittlerweile ein Privileg ist.
Auch weniger Ferkel im Ausland?
Die große Ferkellücke in Deutschland füllen bislang Dänen und Niederländer. Zumindest in Holland wird das Angebot in diesem Jahr aber weiter schrumpfen. Das staatliche Aufkaufprogramm dürfte den Sauenbestand weiter dezimieren. Experten rechnen mit 50.000 Tieren weniger.
Ferkelhändler gehen davon aus, dass die Talsohle bei den Ferkelpreisen nun erreicht ist. Solange der weitere MKS-Verlauf unklar ist, bleibt der Weg nach oben jedoch steinig.