Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen wöchentlich eine Sammlung unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.
Alle Meinungsbeiträge in diesem Artikel stammen von unseren Leserinnen und Lesern. Sie geben nicht unbedingt die Meinung unserer Redaktion wieder.
Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen
Zu: "FDP regt Auflösung des Umweltbundesamtes an"
Kurz vor Weihnachten 2024 hat Marko Buschmann (FDP) gefordert, das Umweltbundesamt aufzulösen. Für ihn sei die Behörde eine "staatlich finanzierte Aktivisteneinrichtung". Denn das UBA fällt oft durch seine einseitige Betrachtung auf. Was top agrar-Leser dazu sagen:
"Ein guter Vorschlag, der schon lange fällig war. Das Ministerium überschneidet sich mit anderen und versucht, genau wie NABU, BUND oder PETA, durch Horrormeldungen eine Daseinsberechtigung vorzutäuschen." (Franz-Josef Aussel)
Das wäre ein mutiger Schritt
"Wenn es so käme, wären das mal mutige Schritte. Die Produktivität bleibt schon lange auf der Strecke. Es werden nur Verwaltungsapparate und Kontrollmechanismen installiert. Ein Blick nach Indien reicht. In den nächsten 10 Jahren sollen dort 100 Flughäfen gebaut werden. Wenn es keine echte Alternative und mutigen Entscheidungen zu diesen politischen Fehlleistungen gibt, dann wird Deutschland abgehängt bleiben!" (Ulf Henning)
Wir brauchen finanzielle Sicherheit
"In diesem Fall haben sie Recht. Wenn nicht kurzfristig 80 % aller Behörden und Ministerien aufgelöst werden, sind wir finanziell erledigt. Diese nutzlosen, retardierenden Personen sollten sich zukünftig im Wirtschaftsleben behaupten müssen." (Josef Meier)
Das wäre nur ein Anfang
"Das Umweltbundesamt dürfte dann aber bei weitem nicht das einzige Amt sein, dass man dann abschaffen sollte bzw. müsste. Es gibt über 100 ähnliche und vergleichbare Einrichtungen, über deren Sinn, Größe und Ausstattung sicher diskutiert werden könnte." (Erwin Schmidbauer)
Zu: "E-Rechnung: top agrar-Leser sehen die Umstellung skeptisch"
Die E-Rechnung ist seit dem 01. Januar Pflicht - zumindest als erste Stufe. Damit entfällt das Recht auf eine Papierrechnung. Eine Umfrage unter top agrar-Lesern zeigt, dass viele Landwirte der Umstrukturierung skeptisch entgegen sehen. Weitere Reaktionen dazu:
"Ich sehe für unseren Betrieb eher Nachteile als Vorteile und hätte die alte Form lieber beibehalten." (Theodor Eggers)
Es braucht auch Veränderungen
"Wir denken immer, wenn etwas neues kommt, wird es schwieriger und komplizierter. In einen Jahr schaut die Welt ganz anders aus, und dann fragen wir uns, warum wir das nicht schon lange so gemacht haben." (Robert Renner)
Zu: "Tierrechtler legen Rechtsgutachten vor - Tötung von Nutztieren nicht legitim"
Tiere dürfen nur aus "vernünftigen Gründen" getötet werden. Der Verzehr von Fleisch zählt bisher dazu. Der Verein Vier Pfoten will dagegen rechtlich vorgehen, weil es Alternativen dazu gebe. Was Landwirte darüber denken:
Ist denen bewusst, wie die Alternativen entstehen?
"Man sollte Vier Pfoten mal aufklären wie kultiviertes Fleisch hergestellt wird und warum es so teuer ist. Für die Zellkultur wird fötales Kälberserum eingesetzt, welches durch Herzpunktation von Föten beim Schlachten tragender Kühe gewonnen wird. Deshalb kommt es in der Regel auch aus den USA, weil in Deutschland das Schlachten hochtragender Kühe verboten ist. Also Vier Pfoten, guten Appetit beim Verzehr von kultiviertem Fleisch. Als Fleischesser kann ich solche Praktiken nicht unterstützen!" (Heinrich-Wilhelm Klußmann)
Tierschutz als Staatsziel war ein Fehler
"Die Schuld liegt nicht bei den NGOs, sondern bei der Politik! Naiv haben alle Parteien damals zugestimmt, den Tierschutz als Staatsziel in das Grundgesetz aufzunehmen. Nur deshalb können solche Auswüchse einen gesetzlichen Bezug nehmen und vor Gericht ziehen." (Jürgen Donhauser)
"Vielleicht sollte erst mal die Gesundheitsrisiken von kultiviertem Fleisch und die veganen Alternativen erforscht werden. Auch würde mich mal interessieren, was dieses Gutachten gekostet hat." (Bernd Brunhöver)
Zu: "Beef on Dairy: Gewinn für Kuh und Kalb"
Milcherzeuger setzen Fleischrinder-Sperma ein, um Kreuzungskälber für die Mast zu produzieren. Zum Großteil ist das die Rasse Weißblauer Belgier. Aber rechnet sich der Einsatz und gibt es Alternativen? Das haben wir für Sie erklärt. Was ein Landwirt dazu meint:
"Schade, dass man bei dem Projekt nur auf drei ausländische Rassen setzt. Es wäre auch interessant, wie sich das bei einheimischen Rassen verhält, hier etwa Fleckvieh, wegen dem weißen Kopf und der großen Auswahl an Bullen mit guter Fleischleistung bei wenigen Schwergeburten. Aber auch andere Rassen sollten nicht vergessen werden: Pinzgauer, Gelbvieh, Glanrind, Shorthorn usw." (Erwin Schmidbauer)
Zu: "Wann lohnt sich eine Sanierung am Maststall?"
Viele Schweinemastställe sind in die Jahre gekommen und es wird Zeit für eine Sanierung. Doch womit sollten Schweinehalter am besten anfangen? Das haben wir in unserem Artikel erklärt. Ein Landwirt teilt seine Meinung dazu:
"Wer will jetzt schon investieren, wenn niemand weiß, wie es mit den Haltungsanforderungen weitergeht? Schlimmstenfalls hat man eine teure Fehlinvestition am Bein. Das will alles genau überlegt und bedacht werden, was man macht bzw. ändert." (Erwin Schmidbauer)
Zu: "Manager warnt vor zunehmenden Versorgungsengpässen im Lebensmittelhandel"
In Zukunft könnte es häufiger leere Supermarktregale geben, warnt der Chef des Handelsunternehmens Metro. In unserem Artikel findet ihr seine Gründe für leere Regale. Auch Leser teilen ihre Meinung dazu:
Auch optische "B-Ware" gehört ins Supermarktregal
"Und wenn man dann mitbekommt warum keine Kartoffel angenommen werden bzw. abgewiesen werden, weil die Schale etwas silbrig schimmert (Silberschorf) verstehe ich dieses Gejammer nicht. Klar, wenn da Wurmlöcher sind, verstehe ich das. Ebenso bei anderen inneren Mängeln oder einer dicke Schorfschicht. Aber nur wegen der Optik? Vor allem kann ja dagegen gebeizt werden, aber ich denke es sollen weniger PSM eingesetzt werden. Das passt doch alles nicht. Und ich glaube nicht das die Metro qualitätstechnisch kulanter ist. Von daher sehe ich es als einen Versuch der Panikmache ohne Grund, denn Lebensmittel gibt es trotzdem ausreichend. Aber halt knapper als optisch aus dem Bilderbuch. Wobei diese nur gut aussehen. Aber für mich zählt auch der Geschmack und da sind krumme Möhren oder auch Kartoffel mit optischen Mängeln manchmal wesentlich besser." (Bernd Brunhöver)
Wir brauchen Politik mit Fachkenntnissen
"Dies wird die Folge einer Politik sein, die gegen die landwirtschaftliche Produktion gerichtet ist, wie wir sie in der letzten Zeit leider immer stärker ertragen müssen. Die Weltbevölkerung nimmt ständig zu, die landwirtschaftlich genutzte Fläche nimmt dagegen, getrieben durch ideologisch überlagerte Politik, ständig ab. Es wird langsam Zeit, dass Vernunft und Verstand in der Politik die Ideologien ersetzt!" (Wilfried Maser)
Früher hieß das "Saisonalität" und war ganz normal
"Versorgungsengpässe nannte man früher einfach Saisonalität von Lebensmitteln. Wenn man sieht, wie viele Lebensmittel bei Supermärkten weggeworfen werden, kann man bei den Aussagen des Metro-CEOs nur den Kopf schütteln. Wobei, man muss natürlich schon Mitleid mit dem armen Kerl haben. Er kann jetzt nicht mehr wie jahrelang üblich Niedrigpreise diktieren, sondern muss "den Herstellern entgegengehen", also die Preise regelrecht verhandeln. Was für eine Demütigung für den armen LEH Ironie Ende. Eins lehrt uns die Sache: Ein geringes Angebot führt zu guten Preisen. Das hat man 2022 für Getreide beobachten können und das sieht man derzeit wieder bei der Milch. Es ist daher unverständlich, dass sich so viele Landwirte beim Umweltschutz prinzipiell gegen Extensivierungen aussprechen." (Philipp Dümig)
Kauft mal lieber wieder regional ein!
"Die Frage muss lauten "Was kommt alles aus dem Ausland was wir gar nicht brauchen?" Man muss sich nur die Werbeblätter unserer großen Handelskonzerne anschauen. Deren Manager kaufen dort wo es am billigsten ist und nicht vor Ort im eigenen Land." (Bernhard Ringelmann)
Zu: "Bauernproteste waren 'Wendepunkt in der Agrarpolitik'"
Prof. Peter Feindt, Professor für Agrar- und Ernährungspolitik an der Humboldt-Universität zu Berlin, bezeichnet die Bauernproteste 2023/24 als Wendepunkt in der europäischen Agrarpolitik, da sie die Kopplung von Direktzahlungen an Umweltauflagen aufgebrochen haben. Was top agrar-Leser darüber denken:
Wir waren nie so produktiv wie zur aktuellen Zeit
"Die gerade getätigten Beschlüsse in Berlin sprechen eine völlig andere Sprache: 50% PSM weniger bis 2030. Moore sollen immer noch wiedervernässt werden, obwohl es erwiesen ist, dass ein solches Moor in der ersten Jahren der Wiedervernässung das hundertfache an CO2 ausstößt. Usw usw. Die Politiker versuchen das nur anders zu verkaufen und den landwirtschaftlichen Betrieben zu suggerieren, dass alles für sie gemacht wird. Das Bodenschutzgesetz des BUM ist auch so ein Unding, denn 70 % der Böden sollen in einem schlechten Zustand sein. Wie kommt man darauf? Noch nie war die deutsche Landwirtschaft so produktiv wie heute und das mit so schlechten Böden? Das passt vorne und hinten nicht zusammen." (Thorsten Holtmeier)
Zu: "Der Kampf um die europäische Landwirtschaftspolitik hat begonnen"
Auch in Brüssel kommt es 2025 zu Neuerungen des Finanzrahmens - mit harten Verhandlungen für die Landwirtschaft. Im "Blick von Außen" rechnen Dr. Eoin Drea und Dr. Peter Hefele vom Thinktank Martens Centre mit Verteilungskämpfen um das langfristige EU-Budget. Was ein top agrar-Leser dazu sagt:
"Als früherer Berichterstatter des Europäischen Parlamentes zum Finanzrahmen 2007-2013 und 2014-2020 folgende Anmerkung: Der Agrarhaushalt war auch in der Vergangenheit Teil heftiger Auseindersetzungen. Deshalb keine Zustimmung zum Haushalt ohne Einigung über die Inhalte. Nachhaltigkeit muss Ökonomie, Ökologie und soziale Balance gewährleisten. Und um mit Jean Claude Juncker zu sprechen, Lebensmittelsichheit ist ein öffentliches Gut in diesen Zeiten." (Reimer Böge)