Wer aktuell einen Pick-Up, Liefer- oder Pritschenwagen kaufen will, sollte zuwarten. Mit 1. Juli soll die Normverbrauchsabgabe (NoVA) auf die Nutzfahrzeuge der Klasse N abgeschafft werden, wie im Regierungsprogramm zu lesen ist. Im Ministerrat gibt es dazu einen Beschluss und demnächst soll auch das Parlament darüber abstimmen. Details zum genauen Entwurf, sind noch nicht bekannt.
Hintergrund: Im Jahr 2021 wurde beschlossen, dass Kastenwagen, Pritschenwagen und Kleintransporter ebenfalls die Normverbrauchsabgabe (NoVA) abführen müssen. Nur Fahrzeuge ohne Co2-Ausstoß waren befreit. Doch der Schritt habe zu keiner Ökologisierung der Flotten geführt, sondern eher zum Verzicht auf Investitionen. Denn die NoVA hatte extreme Mehrkosten für die Nutzfahrezeuge bedeutet.
Gewerbetreibende forderten NoVA-Befreiung
„Die immense Verteuerung der Klein-Lkw durch die NoVA seit 2021 hat quer durch das gesamte Handwerk stets für Riesenärger gesorgt“, sagt Michael Pecherstorfer, Obmann der 46.000 aktiven oö. Gewerbe- und Handwerksbetriebe. „Wir haben in der Folge darauf hingewiesen, dass diese Nutzfahrzeuge der Klasse N1, die praktisch jeder Handwerksbetrieb als Baustellen- oder Lieferfahrzeug im Einsatz hat, für uns Werkbank und Arbeitsmittel sind und daher NoVA-befreit gehören“, sagt Pecherstorfer.
NoVA verursacht erhebliche Kosten
Welche Kosten die NoVA verursacht, wird an einem konkreten Beispiel der Wirtschaftskammer ersichtlich: Bei einem Dieselfahrzeug einer bekannten Marke mit 244 g/km CO₂-Emission, einem Nettopreis von 45.750 € (Bemessungsgrundlage) und dem aktuellen NoVA-Grenzwert von 147 g/km ergibt das einen NoVA-Satz von 19 Prozent oder einen NoVA-Grundbetrag von 8.692 €. Davon werden 350 Euro abgezogen, aber der CO₂-Malus von 2.880 € (=80 Euro je g/km mal 36 g/km) wieder dazugerechnet. Pecherstorfer: „Macht 11.222 €, also eine NoVA von fast einem Viertel des Nettopreises. Zu diesen Kosten ist kaum ein Betrieb freiwillig auf neue, bessere Fahrzeuge umgestiegen.“