Die Forst- und Holzwirtschaft sieht sich einem immer größeren Druck ausgesetzt: Kritik an der Bewirtschaftung heimischer Wälder, zahlreiche Anforderungen in der Gesetzgebung und ein oft verzerrtes Bild der Branche in der öffentlichen Wahrnehmung erschweren die Kommunikation. Wie kann die Branche in diesem Umfeld bestehen? Welche Strategien braucht es, um ein faktenbasiertes und nachhaltiges Bild der Forstwirtschaft in der Gesellschaft zu verankern?
Neue Wege in der forstlichen Kommunikation
Der Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich, Konrad Mylius, betonte: ‚‚Wir stehen an einem Wendepunkt in der Kommunikation unserer Branche. Wenn wir nicht selbst aktiv werden, überlassen wir die Deutungshoheit anderen. Die Forstwirtschaft sichert nicht nur nachhaltige Rohstoffe, sondern ist ein unverzichtbarer Partner im Kampf gegen den Klimawandel.‘‘
Den Auftakt der Fachtagung bildete ein Impulsvortrag von Mag. Martin Weiss, LL.M., CEO und Präsident des Salzburg Global Seminar und ehemaliger Botschafter Österreichs in den USA. Er sprach über die notwendigen Reformen für ein zukunftsfähiges Europa und stellte klar: ‚‚Europa steht vor großen Herausforderungen, die nicht mit alten Antworten gelöst werden können. Europa und auch die europäische Wirtschaft können nur gemeinsam erfolgreich sein. Eine Art ‚‚Europe first‘‘ wäre auch für Europa ein Erfolgsrezept.‘‘
"Wir brauchen widerstandsfähige Mischbestände"
Eine zentrale Frage der Tagung war die nachhaltige Nutzung der Wälder und die natürlichen Grenzen des Vorratsaufbaus. In seiner Keynote ging Dr. Peter Mayer, Direktor des Bundesforschungszentrums für Wald, auf die Herausforderungen einer klimaresilienten Waldbewirtschaftung ein: ‚‚Unsere Wälder müssen an die veränderten klimatischen Bedingungen angepasst werden. Wir brauchen widerstandsfähige Mischbestände und eine aktive Bewirtschaftung, um den Rohstoff Holz nachhaltig nutzen zu können.‘‘
Ein zukunftsfähiges Forstmanagement erfordert auch eine neue Erzählung. Mag. Hermine Hackl, Waldbotschafterin und Kommunikationsexpertin, unterstrich die Notwendigkeit eines modernen und differenzierten Kommunikationsansatzes: ‚‚Die Menschen erwarten ehrliche und verständliche Antworten. Die Gesellschaft braucht in Zeiten wie diesen mehr gute Nachrichten. Die Forst- und Holzwirtschaft kann genau diese Botschaften bieten und klar darlegen, warum nachhaltige Waldbewirtschaftung der beste Weg für Klima- und Umweltschutz ist.‘‘
Stärkere Zusammenarbeit notwendig
In der abschließenden Podiumsdiskussion mit Dr. Peter Mayer, Mag. Hermine Hackl und Falko Mätzler (Geschäftsleiter - Falko Büro für Medien) wurde die Zukunft der forstlichen Kommunikation debattiert. Dabei wurden Strategien zur Stärkung der Glaubwürdigkeit der Branche diskutiert. Einigkeit bestand darüber, dass die Forst- und Holzwirtschaft verstärkt mit Wissenschaft, Medien und Politik zusammenarbeiten muss, um ihre wichtige Rolle für eine nachhaltige Zukunft sichtbar zu machen.
Zum Abschluss betonte Präsident Konrad Mylius: ‚‚Unsere Branche darf sich nicht verstecken. Wir liefern nachhaltige Lösungen für die Zukunft. Jetzt gilt es, diese auch sichtbar zu machen.‘‘