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Tritordeum: Eine Kreuzung aus Hartweizen und Gerste

In Deutschland kennt Tritordeum kaum jemand. Doch im Mittelmeerraum soll es bereits wettbewerbsfähig sein und bis zu 5 t/ha Ertrag liefern. Wer und was steckt hinter der neuartigen Kreuzung?

Lesezeit: 3 Minuten

Was bei Triticalen bereits mit Weizen und Roggen gelungen ist, haben spanische Forscher auch mit Weizen und Gerste vollbracht. Besonders an ertragsschwächeren Standorten im Mittelmeerraum soll Tritordeum mit soliden Erträgen punkten können.

Das spanische Start-up Vivagran treibt derweil die Entwicklung und Kommerzialisierung der Hybridpflanze weiter voran und will sie auch in Deutschland und Österreich bekannter machen. Vivagran wurde 2021 gegründet, hat heute seinen Sitz in Spanien und den Niederlanden. In einem aktuellen Interview mit der Plattform AgFunder News erklärte Mitgründer Etienne Vassiliadis wohin die Reise gehen soll.

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Forschungsbedarf in Deutschland

In den Siebzigern gelang dem Forscher Prof. Antonio Martin eine fruchtbare Kreuzung zwischen Weizen (Triticum durum) und Gerste (Hordeum chilense) am Plant Breeding Institute in Cambridge, Großbritannien. 2014 kommerzialisierten die Züchter dann die ersten beiden Sorten: AUCAN und BULEL.

Anfangs passten die Züchter die Sorte vor allem an südliches Klima an, also Spanien, Italien, Griechenland und Australien. Eines der aktuellen Ziele ist es, sie auch für nördliche Klimazonen zu rüsten und Anbauprojekte auch in Deutschland, Österreich oder Polen zu realisieren. Denn im Mittelmeerraum soll Tritordeum bereits konkurrenzfähig sein, während die Erträge in mittel- bis ertragreicheren Regionen teilweise um 30-40 % hinter denen anderer Getreidearten zurückbleiben. Das zeigen Anbausimulationen, die Vivagran beispielsweise in Süddeutschland durchführte.

Robuste Sorte, auch für den Ökolandbau

Die Kreuzung von Gerste und Durum sollte die Ertragsstärke des Weizens mit der Robustheit der Gerste kombinieren. So sind Eigenschaften wie Trocken-, Hitze- und Kältetoleranz sowie Beständigkeit gegen Rost und Septoria auch heute besonders im Auge der Klimaerwärmung erwünscht.

Außerdem sollten die Pflanzen auch für den ökologischen Landbau taugen, also mit extensiveren Produktionssystemen und ohne genetische Veränderungen auskommen. Pollen der einen Elternpflanze wurden auf die Blüte der anderen manuell übertragen. Damit handelt es sich nicht um gV-Pflanzen.

Steckbrief zu Tritordeum

  • Phänotyp: Die Ähren sind schlanker, als die des Hartweizens, die Körner sind schmaler. Typisch ist die goldgelbe Farbe durch einen erhöhten Luteingehalt.

  • Ertrag: Laut Angaben von tritordeum.com zwischen 3,5 – 5 t/ha (Spanien)

  • Boden: bevorzugt neutrale bis mäßig alkalische Böden

  • Pflanztermin: Herbst: Mitte Oktober bis Mitte November, Frühjahr: Mitte Januar bis Mitte Februar

  • Aussaatdichte: 150 – 180 kg/ha

  • Ernte: optimal bei 9 – 11 % Feuchte

Nährwerte: Mehr Proteine und Ballaststoffe, weniger Gluten

Auch ernährungsphysiologisch kann sich die Hybridpflanze sehen lassen: Laut Vassiliadis enthält das Getreide 14 - 18 % Protein und etwa 20 % mehr Ballaststoffe als herkömmlicher Brotweizen. Erste Versuche zur Nutztierfütterung zeigen zudem eine verbesserte Verdaulichkeit und Schmackhaftigkeit im Vergleich zu Gerste oder Weidelgras sowie höhere Biomasseerträge im Vergleich mit Gerste, Hafer und Weidelgras.

In diesem Jahr führte Vivagran gemeinsam mit einem der global führenden Mälzereibetriebe Boortmalt eine Reihe neuer Malze ein, die aus Tritordeum stammen. Denn im Vergleich zu Braugerste weist es eine hohe enzymatische Aktivität auf und eignet sich nach Angaben von Vivagran daher ebenfalls gut zum Brauen und Destillieren.

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