Neben Eiern können vor allem Milcherzeugnisse einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der weltweiten Mangelernährung leisten. Darauf hat der Direktor des Brüsseler Büros der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), Raschad Al-Khafaji, hingewiesen.
Gegenwärtig seien rund 70% der Weltbevölkerung nicht hinreichend mit lebenswichtigen Nährstoffen versorgt, berichtete er beim jährlichen Treffen der Europäischen Milchindustrie (EDA) am 26.3. in Brüssel.
Kleinen Milchbauern kommt Schlüsselfunktion zu
Großes Potenzial sieht Al-Khafaji vor allem in einer kreislausorientierten und eher kleinstrukturierten Milchviehhaltung, durch die auch die Rolle von Frauen in ländlichen Gemeinschaften nachhaltig gestärkt werde. Bei der Entwicklung entsprechender Strukturen will sich der Leiter des Brüsseler FAO-Büros nicht allein auf die Förderprogramme seiner eigenen Organisation verlassen, sondern setzt auch auf Unterstützung seitens der europäischen Milchindustrie.
Hoffen auf EU-Politik
Die Direktorin der Generaldirektion für Landwirtschaft (DG AGRI), Catherine Geslain-Lanéelle setzt dagegen große Hoffnungen in die gerade präsentierte Agrarvision der EU-Kommission für die Tierhaltung. Werde Milchviehhaltung „richtig“ gemacht, resultierten daraus auch enorme Vorteile für die Biodiversität.
Sie erklärt aber auch, dass die Ziele der Farm-to-Fork-Strategie zum reduzierten Konsum von tierischen Produkten beerdigt werden sollen. Mit der Agrarvision wolle die EU-Kommission den bisher verfolgten Top-Down-Ansatz hinter sich lassen, um den Landwirten mehr Freiheiten zu geben.