Die brasilianischen Geflügel- und Schweinefleischexporte haben 2024 trotz rückläufiger Geschäfte in China jeweils neue Mengen- und Umsatzrekorde erreicht. Das zeigen die aktuell vorgelegten Statistiken des Brasilianischen Verbandes für tierisches Protein (ABPA).
So lieferte Brasilien trotz zwischenzeitlicher Ausfuhrbeschränkungen infolge des Ausbruchs der Newcastle-Krankheit laut den Zahlen von ABPA im vorigen Kalenderjahr insgesamt 5,294 Mio. t frisches und verarbeitetes Geflügelfleisch ins Ausland; das waren 3 % mehr als 2023 und ein neuer Höchstwert. Die Exporteinnahmen kletterten um 1,3 % auf das Allzeithoch von 9,928 Mrd. $ (9,640 Mrd. €).
Wichtigster Kunde blieb dem ABPA zufolge China mit einer Abnahmemenge von 562.200 t. Allerdings setzten die Brasilianer 17 % weniger Geflügelfleisch in der Volksrepublik ab als im Jahr zuvor. Dafür ging mehr Ware in den Nahen Osten und nach Europa. Das Geschäft mit der Europäischen Union wuchs mengenmäßig um 6,9 % auf 231.900 t.
China nicht mehr Hauptkunde
Der brasilianische Export an frischem und verarbeiteten Schweinefleisch legte 2024 gemäß dem ABPA mengenmäßig um ein Zehntel auf den neuen Rekordwert von 1,352 Mio. t zu. Der Umsatz erhöhte sich um 7,6 % auf 3,033 Mrd. $ (2,945 Mrd. €) und damit ebenfalls auf einen neuen Höchstwert. In die Rangfolge der Hauptkunden kam Bewegung. Die Philippinen lösten China in der Spitzenposition ab.
Das resultierte laut dem ABPA einerseits daraus, dass die Volksrepublik ihre Einkaufsmenge um 38 % auf 241.000 t verringerte. Parallel dazu verdoppelten die Philippinen, wo brasilianische Unternehmen 2024 einen breiteren Zugang erhielten, ihren Bezug auf 254.300 Tonnen. Auf das Jahr 2025 schaut der Verband sowohl mit Blick auf den Geflügel- als auch Schweinefleischexport zuversichtlich. Es bestehe die Möglichkeit „neuer Zuwächse“.
Ein Viertel mehr Rindfleisch
Für den brasilianischen Rindfleischexport im Kalenderjahr 2024 lieferte die Vereinigung der brasilianischen Rindfleischexporteure (ABIEC) bisher nur Zahlen bis einschließlich November. Demnach verkauften die Südamerikaner in dieser Zeit 2,645 Mio t Rindfleisch auf dem globalen Markt.
Damit wurden die Zahlen aus den Vergleichszeiträumen aller Vorjahre übertroffen, die aus dem Jahr 2023 um rund ein Viertel. Der Umsatz lag bei 11,740 Mrd. $ (11,340 Mrd. €) und damit fast ein Viertel höher als in den ersten elf Monaten 2023, allerdings 3,3 % niedriger als im Vergleichszeitraum 2022.