In Zeiten von Afrikanischer Schweinepest (ASP) und Maul- und Klauenseuche (MKS) ist Biosicherheit für Schweinehalter wichtiger denn je. Im unserer Serie zeigen wir, wie Sie die Hygiene im Betrieb verbessern können. Diesmal geben wir Tipps für die Gestaltung der Hygieneschleuse.
Schwarz-Weiß-Trennung: Wichtig ist die strikte Trennung zwischen unsauberem Straßen- und sauberem Stallbereich. Im Idealfall müssen Stallpersonal und Besucher einduschen. Vorher legen sie im Schwarzbereich Straßenkleidung, Schuhe und Schmuck ab. Nach dem Duschen liegen im Weißbereich betriebseigene Unterwäsche, Strümpfe und saubere Overalls bereit. Für den Weg bis zu den Stallstiefeln schlüpfen sie dann in Clogs oder Badelatschen.
Besucherbuch: Zunächst muss sich jeder Besucher ins Besucherbuch eintragen. Das erleichtert bei einem Seuchenausbruch die Recherche möglicher Kontaktbetriebe. Es sollte folgende Angaben enthalten: Datum, Besuchszeit von … bis …, Name, Vorname, Anschrift, Grund des Besuchs, letzter Kontakt zu anderen Schweinen und die Unterschrift des Besuchers.
Stallkleidung ordnen: Halten Sie genügend saubere Betriebskleidung in verschiedenen Größen vor. Wird eingeduscht, benötigen Sie auch gewaschene Socken, Unterwäsche und T-Shirts. Sortieren Sie die Wäsche nach Größe. Alternativ können Sie jede Overallgröße in einer bestimmten Farbe kaufen, z. B. Overalls der Größe 54 immer in Grün und die 50er Größen in Blau. Sortieren Sie Unterwäsche, T-Shirts und Strümpfe vor und packen Sie fertig beschriftete Beutel in den Größen S, M, L, XL und XXL.
Bank als Barriere: Ist keine Dusche vorhanden, sollten zumindest eine quer durch den Raum verlaufende Bank und entsprechende Hinweisschilder den Schwarz- erkennbar vom Weißbereich trennen.
Handhygiene: Wird im Betrieb nicht eingeduscht, müssen zumindest die Hände und Unterarme gründlich eingeseift, gewaschen und desinfiziert werden. Legen Sie zuvor Ringe ab und vergessen Sie auch die Bereiche zwischen den Fingern und unter den Fingernägeln nicht. Zum Abtrocknen eignen sich am besten Einweg-Papierhandtücher.
Durchreiche: In diesem Betrieb wurde im Eingangsflur ein Fenster als Durchreiche eingebaut. Hier kann der Kurier der Besamungsstation die Spermaportionen übergeben, ohne die Hygieneschleuse betreten zu müssen. Alternativ kann in der Schleuse auf der Grenze vom Schwarz- zum Weißbereich auch ein zusätzlicher Kühlschrank für das Sperma installiert werden.
Toilette und Stallbüro: Das Stallbüro, eine Toilette und der Pausenraum für die Mitarbeiter sollten sich im Weißbereich hinter der Schleuse befinden. So muss während der Arbeitszeit niemand den reinen Bereich verlassen. Eine Pappe, die regelmäßig gewechselt wird, dient als Schmutzfang.
Saubere, trockene Stiefel: Reinigen und lagern Sie die Stallstiefel nach Gebrauch am besten auf dem Stall- oder Zentralgang. Für den Weg vom Gang bis zur Hygieneschleuse schlüpfen Sie wieder in die Clogs. Ein Stiefeltrockner – wie hier im Bild – sorgt für schnelles Abtrocknen und im Winter für wohlige Wärme. Zeigen die Stiefelsohlen nach oben, sieht man sofort, ob das Profil wirklich sauber ist. Halten Sie für Besucher, Berater und den Tierarzt zusätzliche Stiefel in verschiedenen Größen bereit, und kennzeichnen Sie die Stiefel eindeutig.
Stall-Waschmaschine: Benutzte und schmutzige Stallkleidung wird bei der Rückkehr in die Hygieneschleuse in einer Tonne oder einem Wäschekorb gesammelt. Eine eigene Waschmaschine für die Stallkleidung und ein Trockner in der Schleuse ersparen Ihnen lange Wege und unangenehme Gerüche im Haus. Damit sich keine Wäscheberge anhäufen, sollten Sie vorab festlegen, wer wann für das Waschen der schmutzigen Overalls, das Trocknen und Einräumen der Wäsche zuständig ist.