In der Europäischen Union hat sich der Abbau des Schweinebestandes im vergangenen Jahr abgeschwächt. Nach Angaben des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) wurden bei der Erhebung im Dezember 2024 insgesamt 131,985 Mio. Schweine gezählt; das waren 877.000 oder 0,7% weniger als ein Jahr zuvor. Gegenüber Dezember 2022 errechnet sich ein Rückgang um 2,43 Mio. Tiere beziehungsweise 1,8%. Der Bestand an Zuchtsauen, der in den zwölf Monaten bis Dezember 2023 um 1,1% aufgestockt worden war, wurde nun wieder reduziert, und zwar um 3,5% auf 10,15 Mio. Tiere im Dezember 2024.
Gedeckt waren zum Zeitpunkt der jüngsten Viehzählung knapp 6,92 Mio. Sauen, womit die Vergleichszahlen aus den beiden Vorjahren um 2,4% beziehungsweise 2,1% verfehlt wurden. Den EU-weiten Ferkelbestand beziffert Eurostat auf etwa 39,96 Mio. Tiere; das waren 1,6% weniger als im Dezember 2023, aber 1,1% mehr als ein weiteres Jahr zuvor.
Bei den Jungschweinen mit einem Gewicht von weniger als 50 Kilogramm wurde ein Zuwachs um 3,0% auf 28,41 Mio. Tiere verzeichnet; das waren allerdings 0,8% weniger als ein weiteres Jahr zuvor. Die Zahl der Mastschweine mit einem Gewicht von 50 Kilogramm und mehr verringerte sich im Jahresvergleich hingegen um 1,3% und zu Dezember 2022 um deutliche 4,3% auf nur mehr 53,33 Mio. Stück.
Starker Rückgang in Polen und Italien
In den einzelnen Mitgliedstaaten verlief die Entwicklung sehr uneinheitlich. Spanien als größter Produzent meldete im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme des Schweinebestandes um 2,1% auf 34,52 Mio. Stück. Damit wurde auch das bisherige Rekordniveau von Dezember 2022 übertroffen, und zwar um 1,3%. Unter den größeren Erzeugerländern verzeichnete nur noch Dänemark ebenfalls eine Bestandsaufstockung, und zwar um 1,9% auf 11,58 Mio. Schweine. Im Gegensatz dazu nahm deren Zahl in Deutschland weiter ab, wenn auch nur noch um 0,2% auf 21,18 Mio. Tiere, womit das Niveau von 2022 um 0,9% unterschritten wurde.
Weiter abwärts ging es auch in Frankreich und den Niederlanden, wo mit zuletzt knapp 11,72 Mio. und 10,18 Mio. Schweinen 0,7% beziehungsweise 1,9% weniger gezählt wurden als im Dezember 2023. Einen deutlich kräftigeren Abbau des Schweinebestandes meldete Polen mit 7,1% auf 9,08 Mio. Tiere. Einen regelrechten Einbruch verbuchte die Schweinehaltung in Italien, wahrscheinlich mitverursacht durch die auch dort grassierende Afrikanische Schweinepest (ASP). Italienweit standen nur mehr 7,82 Mio. Schweine in den Ställen, 14,7% weniger als gegen Ende 2023.
Etwas weniger gedeckte Sauen in Spanien
Im Unterschied zum gesamten Schweinebestand wurde die Zahl der mindestens 50 Kilogramm schweren Zuchtsauen in Spanien in den zwölf Monaten bis Dezember 2024 kräftig reduziert, nämlich um 5,6% auf 2,61 Mio. Stück. Bei den gedeckten Sauen betrug das Minus aber nur 0,7% auf 1,77 Mio. Tiere. In Deutschland nahmen sowohl der Zuchtsauenbestand als auch die Zahl gedeckter Sauen um 0,3% auf knapp 1,40 Mio beziehungsweise 1,00 Mio. Tiere ab. In Frankreich fiel der Rückgang mit 1,8% auf 836.000 Zuchtsauen und mit 2,5% auf 581.000 gedeckte Sauen stärker aus. Dänemark meldete dagegen für diese Bestände einen Zuwachs von jeweils gut 2% auf 1,16 Mio. sowie 719.000 Tiere.
Eine sehr kräftige Abstockung des Zuchtsauenbestandes verzeichneten nach der jüngsten Erhebung die Niederlande. Die betreffende Zahl verringerte sich dort gegenüber Dezember 2023 um 14,0% auf 783.000 und die der gedeckten Sauen um 11,9% auf 496.000. Ähnlich stark fiel der Herdenabbau bei diesen Tieren in Polen mit 9,6% auf 600.000 und 9,9% auf 411.000 Stück aus. Als eher schlecht stuften offenbar auch viele italienischen Zuchtsauenhalter ihre künftigen Verdienstmöglichkeiten ein, denn dort ging der Bestand um 8,0% auf 597.000 zurück, während die Zahl der gedeckten Sauen um 9,2% auf 497.000 abnahm.