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topplus Schlachttiervermarktung

RVZ: Spurensuche nach dem Täter läuft

Die Raiffeisen Viehzentrale sucht die Verantwortlichen für die Manipulationen bei der Schlachttiervermarktung. Kritik wird derweil an QS laut. Die AbL moniert das anhaltende Schweigen.

Lesezeit: 2 Minuten

Bei der Raiffeisen Viehzentrale (RVZ) sucht man weiter nach dem/den Verantwortlichen für die Unregelmäßigkeiten bei der Schlachtviehvermarktung. Die RVZ hat die unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG mit Nachforschungen beauftragt. KPMG ist spezialisiert auf die sogenannte forensische Wirtschaftsprüfung. „Das Unternehmen durchforscht derzeit unseren firmeninternen Mailverkehr und schaut sich alle Datenbanken an. Das Ziel ist, schnellstmöglich herauszufinden, wer die kriminellen Machenschaften zu verantworten hat“, erklärt die RVZ gegenüber top agrar.

Man hofft, in ca. zwei Wochen gerichtsfeste Ergebnisse präsentieren zu können. Dazu werden der KPMG alle Dateien und Unterlagen zur Verfügung gestellt. Mithilfe der Spezialisten von KPMG will man bis ins Detail aufklären, wer wann was wo vorsätzlich falsch gemacht und das Unternehmen in diese schwierige Situation gebracht hat, betont man seitens der RVZ. 

Öffnet sich die QS-Tür für die RVZ künftig wieder? 

Offen ist weiterhin, ob und wann die RVZ wieder ins QS-System darf. Die Bonner QS-GmbH hat das Unternehmen aufgefordert, den Sachverhalt lückenlos aufzuklären und darzulegen, wie solche Vorfälle in Zukunft sicher verhindert werden sollen. „Erst wenn wir beide Hausaufgaben erledigt haben, können wir mit QS über die Zukunft sprechen“, heißt es bei der RVZ. Unterdessen hat die RVZ Einspruch bei QS bezüglich des Ausschlusses aus dem QS-System eingelegt. Die Viehvermarktung hält die Sanktionen für zu hart, man habe aber auch Verständnis für Sanktionsschritte seitens QS. 

AbL: Warum schweigt QS? 

Unterdessen wird von Seiten der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Kritik am Vorgehen von QS laut. Martin Schulz, AbL-Bundesvorsitzender und Neuland Schweinehalter, erklärt in einer Pressemitteilung: „Für uns Bäuerinnen und Bauern stehen unverschuldet unsere Existenzen auf dem Spiel. Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, dass von den Beteiligten und allen voran seitens der QS-GmbH viel zu lange geschwiegen wurde – und immer noch geschwiegen wird.“ 

Schulz fordert in seiner Stellungnahme die nächste Bundesregierung auf, dass staatliche Tierhaltungskennzeichnungsgesetz weiterzuentwickeln und auf alle Tierarten auszuweiten. Dazu gehört auch ein solides und bürokratiearmes Kontrollsystem. Aus seiner Sicht ist das Kontrollsystem bei QS unzureichend. 

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