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Bodenbearbeitung

Mit diesen neuen Maschinen säen und ackern Sie 2025 noch genauer und flexibler

Bei der Sätechnik setzen die Firmen zunehmend auf Baukastenlösungen, die sich aufrüsten lassen. In der Bodenbearbeitung ist vor allem Flexibilität gefordert.

Lesezeit: 9 Minuten

Genauer, schneller, auf den Punkt, gerne auch in Kombination mit Dünger oder einem weiteren Saatgut und das als Baukasten: Das sind die Eckpunkte der Drillmaschinen-Entwicklungen. Bei der Ausstattung gibt es fast kein Limit nach oben.

Nach wie vor wichtig ist der Markt für Drillkombis mit aktiv angetriebenen Geräten, also vor allem Kreiseleggen. Dabei behalten die klassischen 3 m breiten Drillkombinationen im Heck ihre Bedeutung. Manche Firmen haben erkannt, dass hohe Ausstattungen den Preis so weit in die Höhe treiben, dass die Maschinen für kleinere oder mittlere Betriebe unerschwinglich werden. Sie bieten deshalb bewusst abgespeckte Varianten an. Trotzdem sind auch hier zunehmend einfache elektrische Antriebe beliebt. Sie bieten ein komfortableres Abdrehen und die Menge lässt sich während der Fahrt variieren.

Mehr Fronttanks beim Drillen

Größere Einheiten mit klappbaren Kreiseleggen aber auch 3 m-Geräte laufen zunehmend in Kombination mit einem Fronttank und einer hinter der Packerwalze angebauten, pneumatischen Säschiene. Vorteil ist die deutlich bessere Gewichtsverteilung. Diese Kombinationen waren bisher vor allem in Frankreich und Italien verbreitet. Doch die Beleibtheit steigt auch in Deutschland. Vor allem in kleinstrukturierten Regionen punkten sie im Vergleich zu gezogenen Drillen mit mehr Wendigkeit.

Lemken stellte vor Kurzem den neuen Frontbehälter Solitair F mit 2.400 l Volumen vor. Er lässt sich zusammen mit einer Maisdrille oder der Säschiene OptiDisc 25 nutzen.

Der Frontbehälter bei Horsch nennt sich Partner FT, die Säschiene Taro 6 SL. Der Kunde kann hier die Reihenabstände einfach variieren und die Bestände so besser auf z. B. eine nachfolgende Hacke abstimmen.

Die klappbare Kreiseleggen-Baureihe Rotago von Kverneland bzw. Kubota gibt es mit 4 und 6 m. Die beiden Kreiseleggensegmente werden über hydraulische Parallelogramme von der nachlaufenden Walze geschoben und so in der Tiefe geführt. So lässt sich per Isobus die Arbeitstiefe variieren, ohne dass die Höhe des Anbaubocks oder andere Einstellungen korrigiert werden müssten. Kverneland sieht darin die Basis für standortspezifische Tiefenführung nach Applikationskarten. Kuhn bietet die klappbare Kreiselegge HR 1030 RCS  von 4 bis 6 m Breite an. Sie trägt wahlweise eine Säschiene für Getreide oder Säelemente für die Einzelkornsaat.

Bei den gezogenen Drillmaschinen hat fast jeder Anbieter auch Maschinen mit Doppeltank für die Düngergabe oder eine zusätzliche Kultur im Programm. Die separaten Dosiereinheiten geben den Dünger bzw. die Saat entweder in eine gemeinsame Leitung (Single-Shot) oder in ein getrenntes Leitungssystem mit separaten Düngescharen (Double-Shot). Einige können auch drei oder sogar vier Medien ausbringen. Bei den getragenen 3 m-Maschinen und den Fronttank-Drillen gibt es ähnliche Lösungen mit geteilten Tanks.

Trend zur Direktsaat?

Direktsaatmaschinen sind darauf ausgelegt, bei der Arbeit möglichst wenig Boden zu bewegen. Unter anderem sollen so Unkrautsamen nicht in Keimstimmung gebracht werden. Bei der Schartechnik setzen die Firmen entweder auf Zinken, bspw. Amazone Primera und Väderstad Seedhawk, oder auf Scheiben, wie z. B. John Deere.

Eine Reihe der Maschinen ist seit Jahren im Angebot, bisher sind sie aber in der Nische geblieben. Mittlerweile steigt das Interesse an der Direktsaat. Das liegt u. a. an den extremeren Wetterlagen als auch an der reduzierten Bodenbearbeitung auf Betrieben, die bspw. auf die regenerative Landwirtschaft setzen.

Bei der Einzelkornsaat haben sich „schnelle“ Maschinen mit elektrischem Antrieb und Überdruckvereinzelung durchgesetzt. Der Einsatz mit Applikationskarten ist vor allem beim Mais gängig. Die Firmen erweitern ihr Angebot. Mit einem zentralen Behälter ist die Precea-TCC von Amazone ausgestattet. Die Maschine gibt es bis 12 m Arbeitsbreite. Vom zentralen Behälter fördert die „Central Seed Supply“ die Saat bis zu kleinen Vorratsbehältern direkt an der Vereinzelung.

Je nach System drillen diese Geräte auch Raps, Sonnenblumen oder Zuckerrüben. Für den Einsatz von Hackgeräten zur Unkrautbekämpfung und um den Aufwand zum Verschieben der Aggregate gering zu halten, setzen Praktiker vermehrt auf einen einheitlichen Reihenabstand von 50 cm für diese Kulturen.

Der Komfort wächst. Neben der elektronischen Vereinzelungoptimierung und dem automatischen Kurvenausgleich kommen elektronische Regelungen der Ablagetiefe auf den Markt. Das System erkennt die Bodenverhältnisse (trocken, feucht) und regelt aktiv hydraulisch den Anpressdruck auf die Reihe.

Mit flexibler Tiefe arbeiten

Die stark unterschiedliche Witterung der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Einsätze und vor allem die Arbeitstiefen der Geräte vielfältiger werden. In trockenen Jahren gilt es, so wenig wie möglich Feuchtigkeit bei der Bodenbearbeitung zu verlieren, also flach zu arbeiten. Nach nassen Jahren muss man tiefer rein, um Verdichtungen zu lockern.

Der Anspruch bei der sehr flachen Arbeit im Bereich bis ca. 4 cm ist das flächige Schneiden des Bodens, vor allem, um Unkräuter zu bekämpfen und die Kapillare zu unterbrechen. Dazu müssen sich die Schare überlappen. Wichtig ist auch die exakte Tiefenführung, besonders bei größeren Arbeitsbreiten.

Die Firmen lösen das mit vorlaufenden Tasträdern und Zinkenfeldern, die sich einzeln anpassen können. Sie rüsten diese Flachgrubber zunehmend mit nachlaufenden Striegeln aus. Die Idee: Die Zinken sollen die von den Scharen abgeschnittenen Unkräuter zusätzlich von Erde befreien, damit sie möglichst vertrocknen und so nicht wieder anwachsen. Außerdem verziehen sie ungleichmäßig verteiltes Stroh etwas. Seit diesem Jahr bietet auch Pöttinger mit dem Plano einen Flachgrubber mit 6 m Abeitsbreite an.

Ein neuer Ansatz bei der ultraflachen Arbeit ist der ActiCut des Herstellers 4Disc. Das Gerät arbeitet mit hydraulisch angetriebenen, waagerechten Scheiben, die den Boden ab einer Tiefe von 1,5 bis 2 cm abschneiden sollen. In eine ähnliche Richtung geht der GrindStar von Saphir. Die mit Schneiden bestückten Rotoren haben 75 cm Durchmesser und sind an Parallelogrammen aufgehängt. Im Gegensatz zum ActiCut werden die Rotoren passiv über den Boden angetrieben.

Universeller grubbern

Universalgrubber können zwischen 4 und 30 cm tief arbeiten. Fast alle Hersteller bieten dafür unterschiedliche Werkzeuge an – vom Gänsefuß- über das Flügel- bis zum Schmalschar. Mit sehr flachen Flügel- und Gänsefußscharen lässt sich teils auch ab 3 cm gut grubbern. Diese Maschinen sind vor allem für kleinere bis mittlere Betriebe interessant, da sie „nur” die Schare wechseln müssen. Ein Schnellwechselsystem vereinfacht das zudem.

Eine hydraulische Tiefenverstellung steht mittlerweile öfter in der Optionsliste. So kann der Fahrer während der Arbeit das Ergebnis variieren. Durch spezielle Aufhängungen passen sich dabei auch die Einebnungswerkzeuge automatisch an die aktuelle Tiefe an. Das ist eine Grundvoraussetzung, damit der Grubber ggf. auch nach Applikationskarten mit variabler Tiefe arbeiten kann.

Bei den Nachläufern gibt es viele Auswahlmöglichkeiten. Teils kommen neue Walzentypen dazu, teils ergänzen die Firmen ihr Programm mit bekannten Bauformen. Durch Modulkonzepte lassen sich die Walzen für unterschiedliche Einsatzbedingungen relativ einfach tauschen oder auch ohne Nachläufer aber mit Stützrädern fahren.

Die Firmen arbeiten daran, mit Sensoren das Arbeitsergebnis und Störungen beim Grubbern zu erfassen. Hintergrund ist der Einsatz mit Feldrobotern. Hier sollen die Entwicklungen für mehr Einsatzsicherheit sorgen. Lemken hat auf der letzten Agritechnica eine Silbermedaille für das iQblue tool monitoring erhalten.

An jedem Vorgewende erfasst ein Kamerasystem die Werkzeuge und erkennt Verschleiß bzw. auch ggf. den Verlust eines Schars. Ebenfalls mit Silber wurde der Ansatz von 3A prämiert. Der Name steht übrigens für die Partnerschaft „Advanced Automation and Autonomy“ von AgXeed, Amazone und Claas. Bei diesem Konzept erkennen spezielle „Paddel“ im Grubberfeld sowie Drehzahlsensoren an der Walze mögliche Verstopfungen. Die Software des Feldroboters kann dann aktiv gegensteuern, indem die Maschine z. B. die Arbeitstiefe vorübergehend verringert. Außerdem reagiert das System auf Scharverluste und erfasst, wie intensiv die Überlastsicherung arbeitet.

Breiter schneiden

Kurzscheibeneggen wachsen unter anderem in der Breite, was vor allem an der Leistungssteigerungen bei den Traktoren liegt. Vorlaufende Schneidwalzen an den Kurzscheibeneggen sollen die Einarbeitung von Zwischenfrüchten erleichtern. Denn so schneiden die Geräte die Pflanzen in zwei Richtungen. Das ist umso wichtiger in zunehmend frostarmen Wintern bzw. beim Anbau frostharter Zwischenfrüchte.

Die Konstrukteure erleichtern die Einstellung der Geräte. Amazone nennt seine Lösung bspw. Smart Frame. Der Fahrer stellt den Grundrahmen der Scheibenegge einmal bodenparallel ein. Die Arbeitstiefe wählt er dann über das Verdrehen der Scheibenträger-Arme. Das hat keinen Einfluss auf die anderen Einstellungen, wie z. B. Oberlenker, vorlaufende Schneidwalzen oder Einebnungswerkzeuge. Kettenscheibeneggen punkten durch ihre einfache Bauweise und die extrem gute Bodenanpassung. Allerdings lässt sich bei ihnen die Tiefe nicht exakt einstellen.

Neben dem langjährigen Anbieter Kelly haben auch Fliegl und Dalbo diese Bauform im Programm. Bei den Schneidwalzen gibt es eine interessante Bauform, die mit der Heilers Messerwalze von Maschinenbau Lewe kommt. Das Gerät arbeitet mit schmalen, einzeln aufgehängten und um 15° schräggestellten Messertrommeln.

Pflüge: Im Detail verbessert

Pflüge behalten ihre Bedeutung. Ausstattung mit Isobus-Steuerungen aller Funktionen bleiben selten. Die automatische Schnittbreitenreglung gibt es beretis von mehreren Anbietern. Weitere wichtige Themen sind lange Standzeiten der Verschleißteile und das einfache Handling. Seit der Agritechnica 2023 sind einige neue Modelle in der Mittelklasse auf den Markt gekommen. Von Lemken kommt der kompakte Anbaudrehpflug Juwel 6, der die Baureihen EurOpal sowie VairOpal 5 bzw. 6 ersetzt. Den Juwel 6 gibt es mit drei bis fünf Furchen und optional mit den DuraMaxx-Körpern.

Pöttinger bietet mit dem Servo 2000 einen neuen, leichten Anbaupflug mit bis zu vier Scharen und für Traktoren bis 130 PS an. Die Firmen erweitern das Programm für Großtraktoren auch nach oben. Gerade in diesem Bereich sind Kombimodelle verfügbar, bei denen der Schlepper wahlweise in der Furche oder Onland fahren kann. Ein Beispiel für diese Entwicklung ist der Tyrok 400 von Amazone oder der Servo 4000 von Pöttinger.

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