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topplus Maisanbau

Welche Beize zur Maisaussaat 2025?

Chemische Beizen helfen, den Keimling zu schützen. Die Zahl der verfügbaren Mittel ist allerdings begrenzt. Wir geben Tipps für die nächste Anbausaison.

Lesezeit: 4 Minuten

Ein guter Start für den Keimling legt den Grundstein für die spätere Maisernte. Dazu benötigt die junge Pflanze ausreichend warme Bodentemperaturen ab 9 °C und ein sorgfältig bereitetes Saatbett. Beizen können helfen, dem Befall mit Schädlingen und Krankheitserregern entgegenzuwirken und so eine unbeschadete Jugendentwicklung fördern.

Die Zahl der verfügbaren chemisch-synthetischen Beizen sinkt hierzulande seit Jahren. Dafür steigt die Zahl der Zusatzbeizen mit Biostimulanzien und Nährstoffen am Markt immer weiter an. In mehreren Bundesländern fanden Versuche mit diesen Zusatzprodukten statt – mit überschaubaren Ergebnissen.

Der Wegfall einiger chemischer Beizen in Deutschland lässt sich aktuell noch über importiertes Saatgut aus den Nachbarländern kompensieren. Zu beachten ist dabei, dass nicht jede Sorte mit jeder Beizausstattung erhältlich ist – das hängt vom jeweiligen Anbieter ab. Wir zeigen, welche Beizmittel aktuell im Handel verfügbar sind und was sie leisten.

Nur zwei fungizide Beizen

Im konventionellen Anbau bieten Züch­­ter und Vertriebsfirmen standardmäßig fungizid gebeiztes Maissaatgut an, um die Keimlinge vor pilzlichen Auflaufkrankheiten zu schützen.

Fungizide: Hier stehen den Anbauern in der nächsten Saison aber nur noch die beiden Mittel Redigo M und Vibrance 500 FS zur Verfügung.

Als Standardbeize haben die meisten Anbieter  Redigo M (Wirkstoffe Metalaxyl und Prothioconazol) im Angebot. Als Beize ist das Produkt gegen Phythium- und Fusariumarten zugelassen.

 Vibrance 500 FS (Wirkstoff: Sedaxane) ist gegen die beiden Pilzkrankheiten Rhizoctonia solani und Maiskopfbrand zugelassen. Letzterer trat 2023 besonders in den intensiven niedersächsischen Maisanbauregionen mit engen Fruchtfolgen und auf schweren Standorten auf. Berater Lüder Bornemann von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK NDS) rät betroffenen Landwirten, in diesem Fall frühzeitig den Kontakt zum jeweiligen Saatgutanbieter zu suchen.

„Wer Probleme mit Maiskopfbrand auf den Flächen hat, benötigt eine höhere Aufwandmenge als beim üblichen Saatgut.“ Die LWK NDS kann in diesen Fällen mit eigenen Sortenempfehlungen unterstützen, die auf Erfahrungswerten aus den Niederlanden beruhen. Dort tritt der Kopfbrand schon länger auf.

Die reguläre Zulassung von Vibrance 500 FS reicht in Deutschland noch bis zum 31. Januar 2025. Laut dem BVL gelten hier bislang die regulären Abverkaufs- und Aufbrauchfristen, sodass die Beize voraussichtlich in der anstehenden Saison regulär einsetzbar ist. Beachten Sie bei der Aussaat von mit Vibrance 500 FS gebeiztem Saatgut die Windauflage NH 681: Keine Aussaat bei Windgeschwindigkeiten von mehr als 5 m/s.

Mehr Auswahl durch Importe

Wenig Auswahl gibt es auch bei Insektiziden und Repellents.

Insektizide: Hier sind noch zwei Mittel verfügbar. Viele Saatgutanbieter haben mit Force 20 CS (Wirkstoff: Tefluthrin) gebeiztes, importiertes Saatgut im Sor­timent. In Österreich hat das Mittel ei­ne Zulassung gegen Drahtwürmer. Der Wirkstoff Tefluthrin ist ein Pyrethroid und wirkt nicht systemisch.

Einen Schutz gegen die Fritfliege erreicht man deshalb nicht. Die Wirkung beschränkt sich auf den Bereich von 3 cm um das Saatkorn. Daher sollte die Ablage möglichst flach in höchstens 3 cm Tiefe erfolgen. Die Beize wirkt nach Angaben der Landwirtschaftskammer Niederösterreich bei Drahtwürmern befallsmindernd und beschränkt sich auf den Schutz des Keimlings. Später ist der Mais dann nicht mehr geschützt.

Die aus dem Raps bekannte Bei­ze  Lumiposa  ist in Polen auch zur Behandlung von Maissaatgut zugelassen. Der Hersteller empfiehlt das Mittel als Schutz gegen Drahtwürmer bis zum 4-Blattstadium. Zudem soll sie Schutz gegen Erdraupen, Fritfliegen und die Maiswurzelbohrerlarven bieten.

Versuchsergebnisse der LWK Niedersachsen gibt es nicht. Bornemann rechnet mit einer höheren Wirkung gegen die Fritfliege als bei Force 20 CS, da die Beize systemisch wirkt. „Vergleichbar mit Mitteln wie Mesurol ist die Wirkung vermutlich aber nicht“, sagt er.

Zu beachten sind beim Einsatz die polnischen Auflagen. Laut Herstellerangaben gilt hier z. B. eine maximale Aussaatstärke von 80.000 Körner/ha. Zudem ist eine Anbaupause von zwei Jahren auf demselben Feld zu beachten. Mittlerweile haben neben Pioneer auch andere Züchter die Beize im Sortiment.

Repellents: Zum Vergrämen von Vögeln sind in Deutschland zurzeit keine Beizen zugelassen.

Korit  (Wirkstoff Ziram) ist aber in Österreich zugelassen, sodass die meisten Anbieter importiertes Saatgut im Sortiment haben. In der Vergangenheit hat Korit in Deutschland Notfallzulassungen erhalten. Ob das auch 2025 passiert, wird sich – wie bisher – erst kurzfristig zeigen. Korit soll Fraß durch Fasane, Krähen und Tauben verhindern und ist in betroffenen Regionen laut Bornemann sinnvoll, auch wenn die Wirkung nicht ganz mit Mesurol vergleichbar ist.

2028 will der Hersteller Kwizda Agro einen Korit-Nachfolger auf den Markt bringen. Ob es dafür eine Zulassung gibt, ist noch nicht abzusehen.

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