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Klimaforscher

Prof. Lotze-Campen glaubt an Kosteneinsparung durch Agrartransformation

Laut Prof. Hermann Lotze-Campen können durch eine Agrar- und Ernährungstransformation weltweit Kosten im Billionenbereich gespart werden. Vor allem die Ernährungsumstellung sei der „größte Hebel“.

Lesezeit: 2 Minuten

Ein klares Plädoyer für eine umfassende Transformation des Agrar- und Ernährungssektors hat der Klimaforscher Prof. Hermann Lotze-Campen erneut abgegeben. Diese sei zwar nicht leicht umzusetzen, könne aber gesamtwirtschaftlich dennoch sehr vorteilhaft sein, betonte Lotze-Campen am Donnerstag (30.5.) bei einer KOSMOS-Lesung der Humboldt-Universität zu Berlin.

Durch eine nachhaltige Umgestaltung der Landwirtschaft und Ernährung, einschließlich einer Verringerung der Tierzahlen, ließen sich nämlich eine Reihe Kosten einsparen.

So hätten umfangreiche Modellrechnungen ergeben, dass die „versteckten Kosten“ des globalen Agrar- und Ernährungssystems in der Größenordnung von rund 9.200 Mrd. € pro Jahr anzusiedeln seien, erklärte der Klimaforscher.

Diese Kosten entstünden durch Umweltbelastungen wie Klimagase, Stickstoffüberschüsse oder den Verlust von Artenvielfalt. Aber auch ernährungsbedingte Gesundheitsfolgekosten wie Übergewicht, vorzeitige Todesfälle oder verminderter Arbeitsleistung ließen sich vermeiden. Diese Kosten entsprächen zusammengerechnet rund 10% der globalen Wirtschaftsleistung.

Weniger Fleisch essen

Der „größte Hebel“, sowohl für die Treibhausgasreduktion als auch für die Verringerung der Gesundheitskosten, liegt Lotze-Campen zufolge in der Ernährungsumstellung hin zu mehr pflanzlichen Lebensmitteln. Eine solche Umstellung bedeute kein absolutes Fleischverbot, stellte er klar. So empfehle die EAT-Lancet-Kommission 300 g Fleisch pro Kopf und Woche liegen.

Für den deutschen Verbrauch von etwa 1 kg Fleisch würde dies eine Verringerung um 70 % darstellen. Durch eine pflanzenbetonte Ernährung ließen sich die Tierzahlen verringern, wodurch wiederum Agrarflächen frei würden, die dann etwa für die Aufforstung verfügbar seien.

Weitere Potenziale zur Klimafolgenbekämpfung, aber auch für die Einkommensdiversifizierung in der Landwirtschaft sieht Lotze-Campen in Agroforstsystemen und in der Agri-Photovoltaik. Entscheidend sei zudem die Wiedervernässung von Mooren. Der Klimaforscher plädiert daher für eine Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Die Beihilfen müssten stärker auf den Klima- und Biodiversitätsschutz ausgerichtet werden.

Ebenso müsse über neue Lenkungsinstrumente wie eine Treibhausgasbepreisung in der Landwirtschaft oder eine Abgabe auf Stickstoffüberschüsse nachgedacht werden.

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