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Deutscher Wolfsbestand so hoch wie nie

Der deutsche Wolfsbestand wächst und wächst. Nach den amtlichen Erhebungen sind im Berichtsjahr 2023/24 insgesamt 1.601 Tiere gezählt worden. Inoffizielle Schätzungen gehen noch viel weiter.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Wolf breitet sich in Deutschland immer weiter aus. Das zeigen die Zahlen zum Monitoringjahr 2023/24, die am Dienstag (26.11.) vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) veröffentlicht wurden. Im Rahmen des Monitorings wurden in bestätigten Territorien insgesamt 1.601 Wolfsindividuen nachgewiesen; im Vorjahr waren es 1.339. Das entspricht einem Zuwachs von fast 20 %. Im Einzelnen wurden 535 ausgewachsene Tiere, 781 Welpen im ersten Lebensjahr sowie 162 Jährlinge im zweiten Lebensjahr erfasst. Bei 123 Individuen konnte keine eindeutige Zuordnung erfolgen.

Die offiziellen Angaben liegen damit weit unter den Schätzungen anderer Organisationen. Laut Hochrechnungen des Deutschen Jagdverbandes (DJV) gab es bereits im Sommer 2024 etwa 270 Rudel bei einer Zuwachsrate von 20 bis 25 % pro Jahr. Die Zahl der Einzeltiere hatte der Verband zuvor schon auf mindestens 3.000 Individuen geschätzt.

Hotspot Brandenburg

Laut dem amtlichen Bericht gab es 2023/24 insgesamt 209 Wolfsrudel in Deutschland. Zudem wurden 46 Wolfspaare sowie 19 sesshafte Einzelwölfe bestätigt. Im Vorjahr waren 185 Rudel, 58 Paare und 22 sesshafte Einzelwölfe nachgewiesen worden. Nach Angaben des BfN zeigen die Daten der vergangenen beiden Monitoringjahre einen geringeren Anstieg der Anzahl an Wolfsterritorien als in den Jahren davor. Die meisten Wolfsrudel, nämlich 58, lebten im Monitoringjahr 2023/24 in Brandenburg, gefolgt von Niedersachsen mit 48 und Sachsen 37 Rudeln.

Das Wolfsvorkommen in Deutschland konzentriert sich dem Bericht zufolge - wie in den Vorjahren - auf das Gebiet von Sachsen in nordwestlicher Richtung über Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen. Auch in Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen wurden Wolfsterritorien nachgewiesen. In Baden-Württemberg gab es 2023/24 den ersten Nachweis einer Rudelbildung.

Mehr tote Wölfe

Zugenommen hat im Berichtsjahr auch die Zahl aufgefundener toter Wölfe; deren Gesamtzahl belief sich auf 193, nach 159 im Vorjahr. Ein Großteil der Tiere, insgesamt 150, ist dabei durch Verkehrsunfälle gestorben. Bei elf Wölfen war die Todesursache natürlichen Ursprungs, und bei acht Tieren war die Todesursache nicht zu ermitteln.

Insgesamt fünf Wölfe wurden im Rahmen von Managementmaßnahmen entnommen, und bei zwei Wölfen waren andere, vom Menschen verursachte Umstände für den Tod verantwortlich, beispielsweise das Verfangen in einem Weidenetz. Insgesamt 13 Wölfe wurden illegal getötet. Bei neun tot aufgefundenen Wölfen wurde illegaler Beschuss festgestellt, der aber nicht ursächlich tödlich war.

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