Wie wirken sich die Pläne zur Energiepolitik der Parteien, die zur Bundestagswahl 2025 antreten, die deutsche Landwirtschaft aus?
Für jeden einzelnen landwirtschaftlichen Betrieb hängt das davon ab, ob er als Standbein auch bei den Erneuerbaren Energien aktiv ist. Sei es über Windkraftanlagen, Photovoltaikanlagen, Biogasanlagen oder über ein Investment in Speichern.
Die untenstehende Analyse der Parteiprogramme zur Bundestagswahl 2025 fasst die Positionen, die die Parteien selbst in ihren Wahlprogrammen zur Energiepolitik getroffen haben, zusammen.
CDU/CSU
Alle Erneuerbaren Energien nutzen: Windenergie an Land und auf See, Solarenergie, Geothermie, Wasserkraft, Bioenergie und Holz
Privates Kapital für einen schnellen und günstigen Ausbau von Stromnetzen nutzen, verstärkt auf Freileitungen setzen
Stehen zum vereinbarten Kohleausstieg
Prüfung einer Wiederaufnahme von Kernkraftwerken
Heizungsgesetz der Ampel abschaffen
CO2-Bepreisung mit sozialem Ausgleich
SPD
Halten beim Ausbau der Erneuerbaren Energien das Tempo hoch, vor allem bei Windkraft und Photovoltaik
dezentrale Versorgung mit Energie weiter vereinfachen vom Balkonkraftwerk bis zum Bürgerwindpark
Maßnahmen zur Stabilisierung wettbewerbsfähiger Energiepreise werden auch die Landwirtschaft entlasten
Bündnis 90/Die Grünen
Günstiger Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne, Wasserkraft, Geothermie und naturverträgliche Bioenergie sichert Wohlstand
halten Kurs beim erreichten Rekord-Ausbautempo und bauen die Infrastruktur aus
dezentrale Erzeuger von Solar- und Windenergie sowie Speicher und Elektrolyseure durch konsequenten Bürokratieabbau, Planungssicherheit und rentable Geschäftsmodelle unterstützen
Biogaskraftwerke vorrangig mit Abfall- und Reststoffen betreiben
Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß senken
Fossile Energie ist ein Auslaufmodell
Kohlekraftwerke ab 2030 nicht mehr befeuern
Rückkehr zur Atomkraft keine Option
Festhalten am Gebäudeenergiegesetz und der einer Förderung von bis zu 70 % für den Einbau von fossilfreien Heizungen
FDP
Erneuerbaren Energien vollständig in den Markt überführen
Photovoltaik- und Windkraftanlagen nur bauen, wenn ausreichend Netze und Speicher vorhanden sind
Keine gesetzlich vorgegebenen Ausbaupfade und keine staatlich garantierte Abnahmepreise
Stromsteuer auf das EU-Mindestmaß absenken
Heimische Erdgasförderung ausbauen
Kernfusion und sichere Kernkraftwerke ohne Subventionen ermöglichen
Wiederinbetriebnahme der vorhandenen Kernkraftwerke rechtlich ermöglichen
AfD
Abschaffung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)
Windenergie-Ausbaustopp
Kein Neubau von Photovoltaikanlagen als Agro-PV auf landwirtschaftlichen Nutzflächen
Verlängerung der Laufzeiten der Kohlekraftwerke
Wiedereinstieg in die Nutzung der Kernenergie
Reparatur und Wiederinbetriebnahme der Nord-Stream-Pipelines
Aufhebung des Verbots von Gas- und Ölheizungen
Abschaffung der CO₂-Abgabe
Reduzierung der Energiesteuer und Senkung der Stromsteuer
Die Linke
Setzen auf Strom und Wärme aus kommunalen oder genossenschaftlichen Solar- oder Windkraftanlagen und von den Dächern und Wärmepumpen der Bürger*innen
Stärken Energieproduktion in der Hand von Bürger*innen und Betrieben über Energiemanagement- und Speichertechnik
Solarpflicht für Neubauten sowie für Bestandsbauten nach einer umfassenden Dachsanierung
Langzeit-Energiespeicher für die Dunkelflaute sollen an strategisch günstigen Orten in das bestehende Stromnetz integriert werden
Atomausstieg beibehalten
Kohleausstieg bis 2030 umsetzen
Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW)
Biogasanlagen einvernehmlich mit Landwirten betreiben
Alte Windanlagen über ein Repowering durch neue ersetzen
Errichtung von PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden, Parkplätzen, Ställen und Werkshallen fördern
Über Nord-Stream-Pipeline wieder günstiges Erdgas aus Russland beziehen
Rücknahme des Verbrenner-Verbots und des Heizungsgesetzes
CO2-Preis abschaffen
Energienetze verstaatlichen