Die Präsidentschaftswahl 2024 in den USA wird auch auf dem Land entschieden. Gerade die ländlichen Swing States könnten den Ausschlag geben, ob Donald Trump oder Kamala Harris das Rennen um die US-Präsidentschaft gewinnen.
In der Agrarpolitik haben die beiden Präsidentschaftskandidaten eine sehr unterschiedliche Haltung. Im Wahlkampf haben aus dem Bereich Landwirtschaft die Themen Lebensmittelpreise und Zölle auf Importe für Aufmerksamkeit gesorgt.
Welchen Themen der Landwirtschaft spielen eine Rolle?
Die Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten, Kamala Harris, hatte angekündigt, gegen Preiswucher bei Lebensmitteln vorgehen zu wollen. Die Bekämpfung der Inflation in den USA war zu einem zentralen Thema im US-Präsidentschaftswahlkampf geworden.
Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner, Donald Trump, hat unter anderem dem Landtechnikkonzern John Deere mit Zöllen von 200 % gedroht, sollte er Traktoren in Mexiko statt in den USA herstellen. Generell will er Importe mit höheren Zöllen belegen. Sollte Donald Trump die Wahl gewinnen, könnte zudem die von ihm geplante hohe Abschiebung von Migranten die US-Landwirtschaft treffen.
Als Jo Biden im Juli 2024 seinen Rückzug als US-Präsidentschaftskandidat verkündete, hatte das bereits eine Wirkung an den Börsen auch bei den Agrarpreisen. Damals stiegen die Kurse für Sojabohnen. Die Börsianer sahen darin eine Chance für die Demokraten, einen unter Trump möglichen Handelskrieg mit dem weltweit größten Sojakäufer China zu vermeiden.
Wen wählen die US-Landwirte?
Viele Landwirte in den USA sind Republikaner. Aber es gäbe auch eine „stille“ Mehrheit an Landwirten, die demokratisch wählten, sagt eine Milchbäuerin aus Wisconsin in einer Spiegel-Reportage.
Ein anderer Milchbauer sagt dort, die Aussagen von Trump für mehr Protektionismus kämen bei den auf Export ausgerichteten US-Milchviehbetrieben nicht an. Zustimmung bekäme Trump hingegen für seine Bestrebungen zu weniger staatlicher Regulierung.
Von Harris erhoffen sich die Landwirte einen Schub für den Ausbau Erneuerbarer Energien, damit sie davon etwa mit eigenen Solaranlagen profitieren können.
Was kennzeichnet die Landwirtschaft in den USA?
Die Landwirtschaft in den USA spielt eine entscheidende Rolle für die weltweite Nahrungsmittelproduktion. Auf die Ernteprognosen des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums USDA schaut die ganze Agrarwelt. Mais ist das am häufigsten angebaute Getreide in den USA, gefolgt von Weizen, die drittwichtigste Ackerkultur sind Sojabohnen. Außerdem sind die USA führend in der Rinder- und Geflügelproduktion. Es gibt rund zwei Millionen Landwirte in den USA, die über eine durchschnittliche Betriebsgröße von 180 Hektar verfügen.
Wann gibt es das Ergebnis der US-Wahl?
Die meisten Wahllokale in den USA öffnen am Dienstag, 5. November. Wegen der großen Zeitunterschiede in den USA wird es dauern, bis die letzten Wahllokale schließen und erste Hochrechnungen und Ergebnisse im US-Fernsehen präsentiert werden.
In der Regel laufen die ersten Hochrechnungen in der Nacht zu Mittwoch, den 6. November (deutsche Zeit) ein. Bis zur Verkündung des genauen Endergebnisses werden vermutlich aber Tage vergehen.
