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Regierungswechsel Aussaat im Frühling Maul- und Klauenseuche

Handelsbarrieren abbauen

Agrarhandel warnt vor Kollaps der Außenwirtschaft

Der Agrarhandelsverband und Fettgroßhandel verlangen dringend eine entschlossene Wende in der Handelspolitik samt Digitalisierung und mehr Freihandel.

Lesezeit: 3 Minuten

Die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeichnen ein alarmierendes Bild für den deutschen Außenhandel – im Vergleich zum Vorjahr sind deutsche Ausfuhren im November 2024 deutlich um 3,5% zurückgegangen.

Auch das Außenhandelsdefizit wächst im beunruhigenden Tempo, stellen der Verband Der Agrarhandel und der Deutsche Verband des Großhandels mit Ölen, Fetten und Ölrohstoffen (Grofor) fest.

Demnach setzt sich der Negativ-Trend in der Agrar- und Ernährungswirtschaft fort, maßgeblich begründet durch Restriktionen und einem innovationsfeindlichem Wirtschaftsumfeld. Der Agrarhandel und Grofor fordern daher mit Nachdruck eine entschlossene Wende in der Handelspolitik – durch dringend benötigte Digitalisierung, den Abschluss effizienter Freihandelsabkommen und die Harmonisierung von Regulierungen.

Nur so könne Deutschland den internationalen Warenfluss aufrechterhalten, Arbeitsplätze sichern und stabile Preise gewährleisten.

Deutschlands Zukunft als Exportnation steht auf dem Spiel

Als Nummer vier der Welt exportierte Deutschland im Jahr 2023 Agrarprodukte im Wert von rund 100 Mrd. US-Dollar. Dem gegenüber stehen 121 Mrd. US Dollar an Einfuhren. Diese Schieflage birgt laut den Verbänden langfristige Herausforderungen für die wirtschaftliche Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit der Agrar- und Ernährungswirtschaft.

Mit dem jährlich zunehmenden Außenhandelsdefizit sehen die Verbände Deutschlands Zukunftsfähigkeit massiv in Gefahr: „Damit unsere Wirtschaft ihr Potenzial ausschöpfen kann, müssen wir unser Exportgeschäft fördern und bessere rechtliche Rahmenbedingungen schaffen, die dies ermöglichen – gerade in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten. Wenn man den Handel erschwert, blockiert man Wachstum,“ sagt Stephanie Kröger, Geschäftsführerin von GROFOR.

Digitalisierung und Harmonisierung als Rettungsanker

Will Deutschland weiterhin starke Exportnation bleiben, steht die nächste Bundesregierung aus Sicht der Handelsverbände in der Pflicht diese klare Aufgabe zu lösen: die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zur obersten Priorität zu machen. Eine konsequente Digitalisierung sei hierfür Voraussetzung.

Grofor und Der Agrarhandel fordern daher eindringlich die Einführung eines zentralen digitalen Systems zur Vereinheitlichung von Handelsdokumenten und Zertifizierungen. „Das Fehlen einheitlicher digitaler Standards und divergierende Anforderungen innerhalb der EU verursachen zusätzliche Kosten, behindern den Datenaustausch und verringern die Effizienz globaler Lieferketten, was die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen schwächt. Wir benötigen Transparenz und Klarheit“, kritisiert Martin Courbier, Geschäftsführer Der Agrarhandel.

Internationale Handelsabkommen sind Schlüssel zum Erfolg

Die Handelspolitik in Berlin und Brüssel muss aus Sicht der Wirtschaft so ausgestaltet sein, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Agrarhandelsunternehmen langfristig gesichert ist. Freihandelsabkommen wie Mercosur und die Zusammenarbeit mit Ländern wie Indien, Indonesien und Thailand seien essenziell, um neue wirtschaftliche Synergien zu schaffen und die Diversifizierung globaler Lieferketten zu fördern.

Die Umsetzung erfolgreicher Best Practices wie das EUTRACES-System oder die Verhandlungen des EU-Mercosur-Abkommens sind wichtige Schritte in die richtige Richtung. Der Agrarhandel und Grofor weisen jedoch darauf hin, dass Verhandlungen durch die Kopplung zu Sozial- und Umweltstandards erschwert und in die Länge gezogen werden. Sie fordern, diese Aspekte getrennt zu behandeln und stattdessen internationale Organisationen wie ILO und UNFCCC zu stärken, um in separaten Regelwerken Sozial- und Umweltstandards zu gewährleisten.

Auch die Welthandelsorganisation als zentrale Institution der globalen Handelsordnung müsse gestärkt werden, um in den Bereichen Streitbeilegung und Marktliberalisierung ihre Handlungsfähigkeit wiederherzustellen und multilaterale Abkommen zu vereinfachen.

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