Die niederländische Regierung hebt die Transportbeschränkungen für den Kälberhandel mit Deutschland - erlassen wegen des MKS-Ausbruches - weitgehend auf. Das berichtet das niederländische Landwirtschaftsmagazin Boerderij.
Nach Tausenden von negativen Testergebnissen sieht die Regierung keinen Grund mehr, die strenge Regelung aufrechtzuerhalten. Das gab die niederländische Landwirtschaftsministerin Femke Wiersma nun bekannt.
Niederländische Betriebe, die Kälber aus Deutschland importiert hatten, durften seit dem 11. Januar keine Rinder mehr transportieren. Ausgenommen waren nur Tiere, die zur Schlachtung bestimmt waren. Außerdem wurde ein Besuchsverbot für Kälberfarmen verhängt. Diese Maßnahmen laufen nach Angaben des Ministers am heutigen Freitag aus.
Es gibt jedoch noch 12 Betriebe, die auf die letzten Ergebnisse der Wiederholungstests warten müssen, nachdem zunächst 29 von 3.754 getesteten Tieren positiv waren. Diese Fälle werden erneut untersucht, um die wahrscheinlichen Testfehler zu bestätigen.
Kälbersektor hat Nachholbedarf
Mit der Rücknahme der Maßnahmen können die Kälberhalter in den Niederlanden aufatmen. Der Sektor kann nun den Rückstand bei den Transporten aufholen, der während der Restriktionen entstanden ist. "Ich hoffe, dass wir die Lage endgültig unter Kontrolle haben und zu dem Schluss kommen, dass dies nur eine sehr umfangreiche Übung für den Ernstfall war. Alle Beteiligten sind jetzt für das Thema Maul- und Klauenseuche sensibilisiert", so Wiersma.
Deutsche Kälber wieder willkommen
Die Ministerin will die Entwicklung in Deutschland weiterhin aufmerksam verfolgen. Das Importverbot aus ganz Deutschland wird jedoch aufgehoben. Die Sperr- und Überwachungszonen im Umkreis von 3 bzw. 10 Kilometern um die betroffene Wasserbüffelfarm in Brandenburg bleiben jedoch gemäß den europäischen Tiergesundheitsvorschriften mindestens bis zum 11. Februar bestehen.
Kälberpreise können sich erholen
Für die Milchviehhalter in Deutschland ist das eine gute Nachricht. Seit zwei Wochen können sie vor allem ihre HF-Bullenkälber nur noch mit starken Preisabschlägen verkaufen - wenn überhaupt. Der Preis war innerhalb weniger Tage um rund 50 € etwa 130 € pro Tier im Schnitt gefallen. Es ist zu erwarten, dass sich der Markt nun schnell wieder erholt, denn vor dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche war die Nachfrage nach deutschen Nutzkälbern sehr rege und die Preise hoch.