Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen wöchentlich eine Sammlung unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.
Alle Meinungsbeiträge in diesem Artikel stammen von unseren Leserinnen und Lesern. Sie geben nicht unbedingt die Meinung unserer Redaktion wieder.
Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.
Zu: "Jeder kann sein eigenes Haus-Öl herstellen" und "Betriebsziel: Öl-Multi"
Landwirt Gerhard Rieglsperger gilt als Experte für die Ölpressung. Er erklärt, wieso Ölherstellung oft am Anfang einer Betriebsumstellung steht - und was sich damit verdienen lässt.
Auch Wilhelm und Henrik Behn setzen aufs Öl. Statt in die Erde zu bohren, pressen sie es aus Sonnenblumen, Lein, Hanf oder Mohn. Die Brüder denken die Direktvermarktung groß.
Was Landwirte darüber denken:
"Wir beziehen unser Rapsöl und das Leinöl vom benachbarten Selbstpresser. Da können im Einzelhandel angebotene Öle geschmacklich bei weitem nicht mithalten. Und somit setzen wir viel mehr Öl ein." (Heiko Rößner)
"Herzlichen Glückwunsch den beiden. Bei REWE läuft das solange gut, wie kein ähnliches Öl 10 Cent billiger die Flasche im Regal daneben steht. Wir haben das vor 10 Jahren mit einer regionalen Milch erlebt." (Reinhard Arndt)
Zu: "Söder: Bauernpräsident Felßner soll Bundeslandwirtschaftsminister werden" und "Warum Felßner Bundeslandwirtschaftsminister werden will"
Der CSU-Vorsitzende Markus Söder hat den Bauernverbandspräsidenten Bayerns, Günter Felßner, als neuen Bundesagrarminister vorgeschlagen. Das könnte eine Antwort auf Hubert Aiwanger sein, der auch nach Berlin will.
Felßner will nun für den Bundestag kandidieren und das BMEL bei einem Wahlsieg der Union übernehmen. Was den Milchviehhalter aus Mittelfranken antreibt, hat unser Redakteur erläutert.
Das sagen die top agrar-Leser zu diesem Thema:
Wahlentscheidung nach Empathie
"Wäre mir auch lieber... Sollen wir uns jetzt schon Gedanken machen? Die Frage ist doch, wie stark wird die CDU/CSU? Die Wahl wird mit Emotionen gewonnen, so wie das letzte Mal! Es ist leider so, der Wähler entscheidet nach Empathie, und nicht nach Leistung oder Kompetenz!
Ich finde es gut, wenn Felßner das macht! Wie sind wir damals angegriffen worden, als wir Bundestagsabgeordnete aus der Landwirtschaft hatten. Was machen die Grünen, Vetternwirtschaft, und Stärkung der NGOs, und durch Infiltrierung der NGOs in den Ministerien. Ob im Außenministerium, oder im Wirtschaftsministerium, ich habe ständig gelitten, wenn von diesen Personen Worthülsen über dem Äther gingen." (Willy Toft)
Bauernpräsidenten als Agrarminister - keine schlechte Idee
"Es wird von verschiedenen Seiten schon massiv Front gemacht gegen Felßner, ein Agrarlobbyist als Landwirtschaftsminister scheint wohl das Grauen in Person für manche zu sein. Der schleswig-holsteinische Minister Schwarz war vorher auch beim Landwirtschaftsverband Präsident und das funktioniert doch nicht schlecht. Aber das wollen die Hetzer nicht sehen." (Erwin Schmidbauer)
"Super!" (Jürgen Schöpplein)
Er kann sachlich und mit Fachwissen Paroli bieten - endlich!
"Wer in den letzten zwei Jahren seine Auftritte, gerade auch bei Diskussionsrunden im Fernsehen verfolgt hat wird feststellen, dass wir endlich wieder jemanden in den Reihen des Bauernverbandes haben, der sachlich und mit Fachwissen Paroli bieten kann und die entsprechende Außenwirkung hat. Ich finde es gut, dass er diesen Schritt gehen möchte, denn dann hat die Landwirtschaft wieder einen guten Vertreter in der Politik. Ich hatte ihn eigentlich vorher zukünftig an der Spitze des DBV gesehen, da wir hier auch neues Personal brauchen. Es wird schwer für den BBV werden, Günther Felßner adäquat zu ersetzen." (UEG Hohelohe-Franken)
Zu: "LKK-Beiträge: Zündstoff durch neue Berechnung"
Ab 2025 bemessen sich die Beiträge der Landwirtschaftlichen Krankenkasse an einem Standardeinkommen statt wie bisher am korrigierten Flächenwert. Vor allem für Tierhalter könnte die LKK teurer werden. Das denken zwei Landwirte darüber:
Warum so kompliziert?
"Warum machen die das so kompliziert - einfach die Steuerbescheide (Alterskasse fordert sie ja auch an) davon % x und gut ist. Aber die Ungerechtigkeit war früher schon mit dem Hektarwert der den Durchschnitt der Gemeinde zu Grunde lag in dem der Betriebssitz lag. Hat auch keiner verstanden, da konnte dann jemand Stärkekartoffeln auf einem Skatboden anbauen der wurde wesentlich günstiger eingestuft als jemand der Getreide in der Börde anbaut." (Gerd Uken)
Ungerecht war es vorher schon
"Wie wird berechnet ob das Pachtland oder Eigentum beim Standardbetriebseinkommen. War vorher auch schon ungerecht, aber bei einer Neuregelung hätte das bedacht werden müssen." (Martin Bosse)
Zu: "Die Grünen wollen jetzt aufs Land schauen"
Auf ihrem Parteitag haben die Grünen beschlossen, stärker auf ländliche Gebiete einzugehen. Mit ihrem Kanzlerkandidaten Robert Habeck reagiert die Partei damtit auch auf schlechte Wahlergebnisse. Was Landwirte darüber denken:
Bisher haben sie uns ignoriert
"Immerhin gibt man jetzt offen zu, dass man bisher die Landbevölkerung vollkommen ignoriert hat. Da sind wir doch mal gespannt, was man bei den immer mehr zum "Bündnis Robert Habeck" verwandelten Grünen nach dem 23.2. noch so alles erkennen und zugeben wird…" (Andreas Gerner)
Das kommt zu spät
"Alleine bei der Überschrift fällt mir nur ein: Zu spät! Und wenn der Blick jetzt in die ländlichen Räume gleitet, dann wird auch dort nur wieder die Klientel favorisiert, die der grünen Ideologie das Wort dem Munde redet. Ein konstruktives Miteinander, praxistaugliche Kompromisse, oder gar mal ein Zurückrudern der Oartei erwarte ich hier auf keinen Fall." (Stefan Lehr)
Viel gesagt, aber nicht umgesetzt
"Habe die Rede des neuen Vorstandes gehört und habe gedacht: Warum wurden sie nicht schon früher gewählt? Also die Vorhaben sind gut, aber wenn ich mich richtig erinnere ist bei der Ampel auch Grün drin gewesen. Und die Reden waren so, als wenn sie seit Jahrzehnten in der Opposition waren und nie was zu sagen hatten. Gut gesagt haben sie viel aber nix davon richtig umgesetzt. Und warum sollte das nach der nächsten Wahl besser werden?" (Bernd Brunhöver)
Zu: "Flufenacet: Welche Folgen hätte ein Aus?"
Der Wirkstoff Flufenacet ist zurzeit das Fundament vieler Herbizidstrategien - vor allem von Wintergetreide. Nun droht das Aus. Ob es wirkungsvolle und verträgliche Alternativen gibt, erklärt unser Redakteur. Was ein Landwirt darüber denkt:
"Wie kommt es, dass dieser langjährig eingesetzte Wirkstoff plötzlich unter die Ausschlusskriterien fällt? Führen neue Erkenntnisse dazu oder wurden die Kriterien geändert die zu einem Ausschluss führen? Indem man die Kriterien immer wieder verschärft, bekommt man langfristig alle PSM vom Markt. Bei grün geführten Landwirtschafts- und Umweltministerien würde es mich nicht wundern, wenn man auf diesem Weg versucht den PSM-Einsatz am liebsten vollständig zu verhindern." (Thorsten Holtmeier)
Zu: "Regierung hat 17 Vorgaben für die Landwirtschaft abgeschafft und 174 geschaffen"
Der Bürokratieabbau geht nicht voran. Die Regierung hat auch keine Zahlen, wie viel Personal in den Behörden wie lange an den Anträgen und Kontrollen sitzt. Ganze 174 Vorgaben sind neu dazugekommen. Was top agrar-Leser darüber denken:
"17 Vorgaben abgeschafft, dafür 174 neue Vorschriften erlassen. Jawoll, so funktioniert Bürokratieabbau!" (Karl Bohner)
"Wenn man sieht was bei einer Konditionalitätsprüfung an Papier und unnütze Fragen ausgefüllt werden müssen - da fällt einem nichts mehr ein. Und wo sollte man die Verwaltungsbeamten denn auch einsetzen wenn sie die Vorschriften absetzen. Keiner wird auf die Idee kommen und sich selber abschaffen." (Gerd Uken)
"Und dann sagen die aus der ehemaligen "Fortschrittskoalition" auch noch, sie wären für Bürokratieabbau gewesen und klopfen sich auf die Schulter, da sie immerhin 17 Regelungen abgeschafft haben." (Wilfried Maser)
Zu: "Nordzucker setzt auf Erbsen - 'Landwirte haben großes Interesse'"
Mit der Verarbeitung von Erbsen möchte sich die Nordzucker AG diversifizieren und vom Trend "Pflanzenprotein" profitieren. Viele Bauern sind am Anbau interessiert - warum das so ist, erklärt das Unternehmen. Was Landwirte meinen:
Erbsenanbau ist nicht so einfach
"Der Preis war verlockend, aber wer schon einmal Erbsen angebaut hat, weiß das es nicht immer rund läuft und auch das saubere Dreschen ist eine Herausforderung. Vor allem, weil es nicht mehr sondern eher weniger PSM-Möglichkeiten zur Unkrautbekämpfung gibt. Und da relativiert sich der Peis ganz schnell." (Bernd Brunhöver)
Warum müssen wir die Produkte so weit verarbeiten?
"Erbsen kann man auch unverarbeitet essen, roh, gekocht als Suppe oder sonst wie. Aber nein, verarbeitet ist es viel besser - nur nicht für die Landwirtschaft und die Gesundheit der Verbraucher. Und das Klima wird erst geschützt, wenn man viel und weit transportiert und extrem hoch verarbeitet, ganz bestimmt!" (Helmut Wehr)