Die agrarpolitische Sprecherin der Grünen, Renate Künast, hat sich erneut für eine Ernährungswende starkgemacht. „Das jetzige Ernährungssystem ist gescheitert“, konstatierte die Grünen-Politikerin. Nicht nur, dass das Geld nicht bei den Landwirten ankäme, auch 10 Mio. Menschen mit Diabetes im Land und die enormen Kosten für ernährungsbedingte Krankheiten zeugten vom Scheitern des Systems.
Eine pflanzenbasierte Ernährung müsse gestärkt werden. Künast warb daher unter anderem dafür, regionale Wertschöpfungsketten auf- und Forschung auszubauen sowie neue Bündnisse zu schließen – mit Akteuren, die nicht nur im Ernährungsbereich agieren, so beispielsweise mit Ärzten.
BMEL lobt sich für Ernährungsstrategie
Die Parlamentarische Staatssekretärin vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL), Ophelia Nick, machte derweil auf „die Erfolge“ ihres Hauses in diese Richtung aufmerksam. Dazu zählt sie unter anderem die Ernährungsstrategie, die letztlich eine der gesamten Bundesregierung wurde, die Bio-Strategie des BMEL, das Chancenprogramm Höfe sowie das neue Bio-Label für Kantinen und andere Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung.
Dänemark als Vorbild
Für das Bio-Label in der Außer-Haus-Verpflegung sei das ebenfalls dreistufige Label in Dänemark das Vorbild gewesen, erklärte Nick. In Deutschland müsse es nun noch bekannter gemacht werden. Das sei ein wichtiger Hebel für mehr Bio, denn täglich würden etwa 16 Mio. Menschen hierzulande in solchen Einrichtungen essen.
Das „Kopenhagener Modell“, mit dem die dänische Hauptstadt in allen öffentlichen Großküchen den Bioanteil signifikant gesteigert hat und einen Anteil von 90% anstrebt, waren der Ausgangspunkt der Veranstaltung. Sie wurde von der Königlichen Dänischen Botschaft gemeinsam mit dem dänischen Fachverband der Land- und Ernährungswirtschaft (L&F) sowie dem Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) ausgerichtet.