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Nutzhanf als CO₂-Speicher: Eine Alternative zu Holz?

Hanf speichert genau so viel CO₂ wie Fichtenholz. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Baustoffe hinsichtlich ihrer Kohlenstoffspeicherfähigkeit verglichen hat. Könnten Hanfbauern davon profitieren?

Lesezeit: 3 Minuten

Die Idee, Hanf als Kohlenstoffsenke zu nutzen und in den CO₂ -Zertifikatehandel aufzunehmen, wird konkreter. Auch vonseiten der Bundesregierung ist mehr Nutzhanf in deutschen Fruchtfolgen ausdrücklich erwünscht. Wissenschaftliche Ergebnisse untermauern nun das Potenzial der Pflanze als CO₂- Senke. Die Studie „Carbon Storage in Hemp and Wood raw materials for Construction Materials“ vergleicht die Eigenschaften von Hanf und Holz als Kohlenstoffspeicher für die Bauindustrie.

Als Kohlenstoffsenken sind Holz und Hanf gleichauf

Michael Carus vom nova-Institut, das die Studie durchführte, präsentierte die Ergebnisse diese Woche bei einer Veranstaltung des Nutzhanfnetzwerkes e. V.. Die Rechnung zeigt, dass Hanf pro ha und Jahr zwischen 9,5 und 11,4 t CO₂-Äquivalente speichern kann und damit vor den populärsten Bäumen Douglasie, Buche und Fichte liegt. Die Fichte beispielsweise speichert etwa 7,5 bis 9,6 t CO₂ pro Jahr.

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Da der Anbau und die Verarbeitung zusätzlich Emissionen ausstoßen, ermittelte das Institut zusätzlich einen Nettowert. Nach dem Abzug der Emissionen bleibt Hanf hinter Douglasie und Buche zurück, ist aber weiterhin gleichauf mit der Fichte. Carus zeigte sich überrascht, dass Hanf nicht noch deutlicher vor Holz liegt. Er begründet: „Wir sind etwas konservativ vom europäischen Durchschnittsertrag von 7,8 t/ ha ausgegangen, andere Studien gehen hoch bis auf 12 t/ ha – dementsprechend höher ist dann die ermittelte Speicherfunktion.“

Bei der Speicherkapazität bietet Hanf Holz also die Stirn. Dennoch gibt es einige Haken im Vergleich: Hanf ist im Anbau empfindlicher und reagiert beispielsweise auf Frühjahrstrockenheit oder zu feuchte Herbste. Der Erntezeitpunkt steht fest, der Rohstoff muss anschließend kostspielig eingelagert werden. Holz trumpft dagegen mit mehr Flexibilität. „Wenn ich Holz brauche, hole ich es mir einfach. Hanf steht zudem in Konkurrenz zu attraktiveren Agrarpflanzen wie Weizen“, so Carus. Er ergänzt: „Als Rohstoff ist Holz außerdem deutlich homogener.“

Gehört Hanf auch in den Zertifikatehandel?

Holz ist in der Europäischen Union bereits als Kohlenstoffspeicher anerkannt, was den Handel mit CO₂-Zertifikaten ermöglicht. Diese Maßnahme soll die Bauindustrie dazu anregen, vermehrt pflanzliche Rohstoffe einzusetzen, um die Treibhausgasemissionen des Sektors zu reduzieren. Nutzhanf hingegen wird in diesen Regelungen bisher noch nicht berücksichtigt. Das Nutzhanfnetzwerk hofft jedoch, dass die Studienergebnisse dazu führen könnten, dass auch Hanf in den EU-Zertifizierungsrahmen aufgenommen wird. Dies könnte nicht nur die Bauindustrie, sondern auch Landwirte interessieren, die durch den Anbau von Hanf am CO₂-Zertifikatehandel teilnehmen könnten.

Weitere Informationen rund um Carbon Farming, lesen Sie auf der top agrar-Themenseite:

Bundeswaldinventur liefert Argumente für Hanf

Auch der geringe Holzzuwachs in gestressten Wäldern macht Hanf zu einer ernsthaften Alternative. Während gesunde Wälder traditionell zur CO₂-Speicherung beitragen, hat der Klimawandel den deutschen Wäldern stark zugesetzt. Das zeigt die inzwischen vierte Bundeswaldinventur. In Summe setzen Wälder mittlerweile sogar mehr CO₂ frei – seit 2017 ist der Kohlenstoffvorrat im Wald um 41,5 Millionen Tonnen.

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