Der dänische Fleischkonzern Danish Crown (DC) arbeitet weiter an seiner Restrukturierung. Nachdem man sich entschieden hat, den Schlachthof in Essen weiterzubetreiben, soll nun ein Werk in China verkauft werden. In jüngerer Vergangenheit hat sich das Unternehmen bereits von mehreren unrentablen Standorten getrennt. Darunter zwei Schlachthöfe in Dänemark.
Die Standortschließungen bzw. -verkäufe seien eine Folge der „großen Markt- und geopolitischen Veränderungen“, so die Konzernleitung gegenüber dem Nachrichtenportal JustFood. Die steigende Konkurrenz in Europa, der Wechsel dänischer Schweinezüchter und -mäster zu anderen Schlachtunternehmen und ein grundsätzlicher Rückgang der Tierhaltung in Europa erfordert nun eine voranschreitende Diversifizierung der internationalen Geschäfte. Zeitgleich wird durch die ASP-Fälle in Europa weniger Fleisch nach Asien exportiert.
Im Vergleich zum Vorjahr konnte DC im Jahr 2024 zwar gleichbleibende Einnahmen von rund 9,0 Mrd. € aufweisen, der Nettogewinn sank jedoch um 28,5 % auf ca. 135 Mio. €.
Marktlage in Asien
Das nun zum Verkauf stehende Werk in Pinghu wurde erst im vergangenen Jahr eingeweiht. „Es handelt sich hier um einen sehr, sehr kleinen Teil unseres Geschäfts, dass sich nicht erwartungsgemäß entwickelt hat“ erklärte das Unternehmen. Insbesondere die veränderte Marktdynamik im asiatischen Raum, das heißt ein Rückgang der Importe und Anstieg der lokalen Fleischerzeugung, führt zu der Entscheidung. Die freiwerdenden Mittel sollen nun für die Erschließung des afrikanischen Markts genutzt werden.
Afrika - risikoreicher Wachstumsmarkt
Der afrikanische Markt gilt als ein vielversprechender Wachstumsmarkt. Die steigende Nachfrage nach Proteinen wird insbesondere in der aufstrebenden Mittelschicht und der städtischen Bevölkerung erwartet. Für die Erschließung des Markts soll eine Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort aufgebaut werden.
Für den Markteintritt soll es laut Informationen der niederländischen Fachzeitschrift Boerderij entscheidend sein, Produkte kostengünstig und logistisch effizient anzubieten. Gleichzeitig gilt der afrikanische Markt weiterhin als risikoreich auf Grund schwankender Wirtschaftsleistungen und den logistischen Herausforderungen. Diese Risiken seien dem dänischen Fleischkonzern bewusst, aber das Marktpotential sei eine große Chance.