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Erlöse decken Produktionskosten in der Schweinehaltung nicht

Die Produktionskosten in der deutschen Schweinehaltung übersteigen aktuell die Erlöse: Tierhalter kämpfen mit Verlusten, obwohl sich Futterpreise stabilisieren. Wie wirkt das auf die Haltungsformen?

Lesezeit: 4 Minuten

Die derzeitigen Erlöse können die Produktionskosten in der deutschen Schweinehaltung nicht decken. Im Januar 2025 lagen die Produktionskosten der konventionellen Schweinehaltung (Haltungsform 1) bei rund 2,10 € pro kg Schlachtgewicht und damit rund 0,35 € unterhalb der erzielten Erlöse. Das belegen Auswertungen der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschland (ISN).

Im Juni 2023 konnten Mäster noch rund 0,15 € Gewinn pro kg Schlachtgewicht erzielen. Ein halbes Jahr zuvor, im Dezember 2022, erwirtschafteten sie jedoch ebenfalls einen Verlust von rund 0,38 € pro kg. Grund dafür waren vor allem die hohen Futterkosten im Winter 2022, die die Gesamtkosten in die Höhe trieben.

Die Futterkosten nehmen auch weiterhin der größten Anteil der Gesamtkosten in der Schweineproduktion ein. Danach folgen die Gebäude-, die sonstigen, die Personal- und Energiekosten.

Die Futter- und Energiepreise haben sich im Vergleich zu 2022 wieder gemäßigt. Insbesondere die Futterkosten liegen wieder auf dem Niveau von 2021. Die Personal-, Gebäude-, Tierarztkosten etc. sind jedoch hoch, so die ISN.

Hälfte der Sauenhalter hat seit 2014 aufgegeben

Die Zahl der schweinehaltenden Betriebe in Deutschland nimmt seit Jahren ab. Im November 2024 wurden noch 15.620 Betriebe gezählt. Das entspricht einem Rückgang von 41,7 % in den letzten zehn Jahren. Besonders hoch waren die Ausstiegsraten in der Ferkelerzeugung. Mehr als die Hälfte (51,3 %) der Sauenhalter hat die Schweineställe seit 2014 geleert, wie die ISN berichtet.

Im Vergleich zu 2014 nahm der Gesamtbestand an Schweinen in Deutschland um 25,2 % bzw. 7,2 Mio. Tiere ab. Die durchschnittliche Betriebsgröße stieg dabei jedoch von 1.100 auf 1.400 Schweine an.

Nordwestdeutschland bleibt Schweinehochburg

Nordrhein-Westfalen ist dabei weiterhin das Bundesland mit den meisten schweinehaltenden Betrieben. Auf den Plätzen zwei bis vier folgen Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg.

Unter den vier Platzhirschen gaben in den letzten zehn Jahren in Nordrhein-Westfalen die wenigsten (-36 %) und in Baden-Württemberg die meisten Betriebe auf (-45 %).

ITW führt Haltungsformen an

Zum zehnjährigen Jubiläum der Initiative Tierwohl (ITW) Anfang 2025 nahmen insgesamt 9.948 schweinehaltende Betriebe daran teil. Mit insgesamt 55 % dominiert die Haltungsform (HF) 2 mittlerweile die Schweinehaltung in Deutschland.

2021 zeigte sich noch ein anderes Bild. Damals wurden 63 % der Schweine in HF1 und 34 % in HF2 gehalten. Für die Zukunft prognostiziert die ISN, dass im Jahr 2029 voraussichtlich rund 51 % der deutschen Schweine in HF 2 und 39 % in HF1 gehalten werden.

Die höheren Haltungsformen machen derzeit nur rund 3 % des Bestands aus. Ihr Anteil ist seit 2021 nicht gestiegen. Insbesondere der Anteil der Bio-Schweine liegt seit vielen Jahren konstant bei etwa 1%. Für das Jahr 2029 erwartet die ISN für HF3 bis HF5 jedoch einen wachsenden Marktanteil von rund 10 %.

EU: Spanien vergrößert Bestände

Der Blick ins EU-Ausland zeigt auch in vielen anderen Ländern zurückgehende Schweinebestände. Spitzenreiter Spanien kann seit 2014 allerdings ein deutliches Wachstum vorweisen. In den letzten zehn Jahren ist der Schweinebestand dort um 28 % auf nun insgesamt 32,6 Mio. Tiere gewachsen.

Im europäischen Vergleich ist Spanien zudem das einzige Land mit einem steigenden Zuchtsauenbestand.

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