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topplus Winterwasser sammeln

Praxisbeispiel: Beregnen aus eigener Wasserreserve

Auf dem Betrieb Ehrmann in Baden-Württemberg ist Beregnung nötig, um die Neuanpflanzungen und Erträge in der Wildpflanzenvermehrung zu sichern. Ein Speicher sorgt für die Wasserreserve.

Lesezeit: 2 Minuten

Schlüsselblume, Wiesenknopf, Kartäusernelke: Von seinen 110 ha Ackerland hat Dr. Markus Ehrmann aus Herbertshausen rund 25 ha für die Vermehrung von 40 verschiedenen Wildpflanzen für Regiosaatgut reserviert. Um die teuer etablierten und in viel Handarbeit gepflegten Bestände nicht durch die zunehmende Trockenheit zu verlieren, will er die Pflanzen künftig beregnen.

Grundwasser steht für die Beregnung an dem Standort im östlichen Baden-Württemberg nicht zur Verfügung. Dr. Markus Ehrmann entschied sich daher für das Speichern von Wasser: „Mit einem Speicherteich kann ich den Wasserüberschuss aus dem Winter sammeln und im Sommer verbrauchen,“ so seine Überlegung. Den in diesem Sommer entstandenen Speicherteich füllt er bereits jetzt mit Wasser aus 15 ha drainierter Fläche, ebenso mit Regenwasser von den Dächern.

Insgesamt kann der 70 x 35 m große Speicherteich bei 4,5 m Tiefe bis zu 11.000 m3 fassen. Für das Konzept und die Materialbeschaffung war Franz Schmidl von der Baywa zuständig.

Kostenpunkt: Rund 250.0000 €

Dr. Markus Ehrmann hat zusätzlich zum Speicherteich in 2,7 km Leitungen zu den Flächen und rund 20 Hydranten investiert. Insgesamt hat er für Teich und Rohrleitungen rund 250.000 € ausgegeben. „Allein die Erdarbeiten mit dem Bagger haben 30.000 – 40.000 € gekostet, die Teichfolien schlugen mit rund 40.000 € zu Buche, die Rohrleitungen und Pumpen mit 60.000 €,“ zählt er auf.

Vieles hat der Betrieb dabei selbst ausgeführt, z. B. die Verlegung der Rohre zu den Flächen mit einer Grabenfräse. Was den Zeitbedarf angeht, war vor allem die wasserrechtliche Genehmigung aufwendig.

Der Wasserspeicher selbst war auf dem Hof Ehrmann relativ schnell gebaut: Nachdem die Humusschicht abgeschoben war, hob ein Bagger den Teich aus und legte mit dem Aushub einen etwa hohen 2 m hohen Damm an. „Dann haben wir mit bis zu 40 Leuten innerhalb von zwei Tagen das untere Vlies verlegt, darüber die Teichplane und zum Schluss ein Wallschutznetz,“ berichtet Ehrmann.

Insgesamt kann er nun 50 – 60 ha per Beregnungsmaschine mit Düsenwagen beregnen. Neben den Wildpflanzen könnte er sich vorstellen, auch die Zuckerrüben in Notzeiten mit Wasser zu versorgen.

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