„Mit der heutigen Verabschiedung dieses Gesetzentwurfs steigen wir in die Geburtsstunde des Solarzeitalters ein. Das Gesetz ist dringend erforderlich; denn es schafft endlich den Durchbruch für eine weitgehende und rasant steigende Nutzung der erneuerbaren Energien“, sagte Hans-Josef Fell (Grüne) vor genau 25 Jahren am 25. Februar 2000 im Bundestag anlässlich der Verabschiedung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Dieses Gesetz sei dringend erforderlich, „weil wir neue Chancen für Arbeit, vor allem in der Landwirtschaft, bieten können. Die Kritik aus der Landwirtschaft, dass unsere Regierung vielleicht hier und da so manche Subventionen nicht mehr so sehr geben kann, mag in Teilbereichen nicht ganz von der Hand zu weisen sein; aber entscheidend ist, dass die Landwirtschaft endlich von dem Subventionstropf ein Stück weit wegkommt und dass wir den Landwirten neue Chancen geben, mit Produkten, die sie entwickeln können, auf den Markt zu gehen, um eine vernünftige Grundlage für ihr Wirtschaften zu bekommen. Das wird mit diesem Gesetz erreicht“, sagte Fell. (Die gesamte Debatte im Bundestag können Sie hier nachlesen).
Wendepunkt im Energiemarkt
Das Gesetz hat später am Tag der Bundestag mit der knappen Mehrheit von SPD und Grünen – gegen die Stimmen von CDU/CSU und FDP beschlossen. „Mir ist kein anderes Gesetz aus dem Bundestag bekannt, das eine so starke und nachhaltige Resonanz sowie Würdigung bis heute entfacht hat“, sagt Fell, inzwischen nicht mehr im Bundestag vertreten, heute rückblickend.
„Die weltweite Entwicklung der Erneuerbaren Energien zur industriellen Reife wäre heute nicht auf diesem hohen Niveau, und auch der dynamische Ausbau der Bürgerenergien hätte nicht in diesem Umfang stattgefunden. Damit hat das EEG auch zur Stärkung der Demokratie beigetragen: Millionen von Menschen erzeugen heute selbst Strom – auf ihren Hausdächern oder in Energiegemeinschaften – und nicht nur die großen Energiekonzerne mit ihren Atom- oder Kohlekraftwerken“, zieht er das Fazit. Der Erfolg gibt ihm recht: Der Anteil der erneuerbaren Energien am Nettostromverbrauch stieg von knapp 6 % im Jahr 2000 auf über 50 % im Jahr 2024.
Auch für top agrar war die Verabschiedung des EEG der Einstieg in die regelmäßige Berichterstattung über erneuerbare Energien in der Landwirtschaft. Den Anfang machte das Titelthema zum EEG im Aprilheft 2000. Im gleichen Jahr noch folgte das erste Biogas-Sonderheft, das pünktlich zur EuroTier 2000 erschien. Neben der Solarwirtschaft hat auch die Biogasbranche in den Jahren aufgrund vieler wechselnder Rahmenbedingungen ein laufendes Auf und Ab erlebt. Einschneidend war für die gesamte Branche auch der Einstieg in die Ausschreibungen im Jahr 2016.