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Baywa in der Krise - wie Landwirte über die aktuelle Lage denken

Der Finanzkrimi bei der Baywa nimmt kein Ende und es bleiben gerade bei den Landwirten noch viele Fragen offen. Welche Gedanken sie sich aktuell dazu machen, lesen Sie in dieser Stimmen-Sammlung.

Lesezeit: 7 Minuten

Seit Mitte Juli ist bekannt, dass Probleme bei der Baywa AG um sich greifen. Im vergangenen Jahrzehnt hatte sich der Agrarhandel aus Süddeutschland zu einem internationalen Player entwickelt. Doch das Problem, dass die Zukäufe der Baywa beinahe ausschließlich aus Fremdkapital finanziert wurden, fällt dem Konzern nun auf die Füße.

Wie auch schon in den vergangenen Wochen möchten wir zu diesem brisanten Thema neben den aktuellsten Informationen, Hintergründen und Experteneinschätzungen auch möglichst viele diverse Meinungen mit Ihnen teilen. Eine Auswahl finden Sie in diesem Beitrag. Sie möchten ebenfalls Ihre persönlichen Gedanken zur Baywa-Krise mit uns und den anderen top agrar-Lesern teilen? Unter diesem Beitrag haben Sie die Möglichkeit, ihre Meinung einzuschicken.

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Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen regelmäßige Sammlungen unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.

Alle Meinungsbeiträge in diesem Artikel stammen von unseren Leserinnen und Lesern. Sie geben nicht unbedingt die Meinung unserer Redaktion wieder.

Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.

Zu: "Das Beben bei der Baywa: Ein Absturz mit Ansage"

Deutschlands wichtigster Agrarhändler steckt in der größten Krise seiner 100-jährigen Geschichte. Wie es dazu kam und ob der Konzern noch zu retten ist, haben wir Ihnen in einem ausführlichen Beitrag erläutert. Was Landwirte dazu sagen, lesen Sie hier:

"Zur Entwicklung der Baywa gehört aber auch, dass der Aufsichtsrat seiner notwendigen Kontrollpflicht offenbar in keinster Weise nachgekommen ist. Die Expansionspläne waren ja nicht allein von Lutz zu verantworten, sondern auch den Gremien drumherum. Wo bleibt da die Stimme der Verantwortlichen?" (Lucia Heigl)

"Die Expansionsgelüste mit schnellen Profitaussichten - und entsprechendem Großmannsgehabe - haben in der Vergangenheit sowohl den Vorstand als auch den Aufsichtsrat blind gemacht. Gute kaufmännische Voraussicht waren in den vergangen Jahren Fehlanzeige. Auch das Einkalkulieren von möglichen Risiken, wie z. B. steigenden Zinsen, hat man beiseitegeschoben. Und wieder werden Andere in die Bresche springen und das sinkende Schiff retten. Nur: Wer wird dann mal zur Verantwortung gezogen? Hier ist sehr deutlich wieder einmal der Unterschied zu einem familiengeführten Unternehmen zu spüren, das ein ausgeprägtes Generationendenken besitzt. Der BayWa-Kollaps ist mehr als nur ein Schiffbruch mit Ansage. Er ist ein blankes Versagen ALLER Führungskraeft, besonders auch des Aufsichtsrates!" (Stefan Lehr)

"Ich frage mich was Leute, wie DBV-Präsident bzw. Frau Hohlmeier im Aufsichtsrat gemacht haben, wenn sie zu allem nur genickt haben? Sie müssten doch ihre ganze Kraft für andere Sachen einsetzen. Wenn der bisherige Aufsichtsrat nur den Größenwahn vom Vorstand zugeschaut hat, sollte er zumindest alle Gelder die er als Aufsichtsrat erhalten hat an eine landwirtschaftliche Sozialeinrichtung spenden und vom Aufsichtsrat zurücktreten. Unser DBV-Präsident (bin selbst Mitglied im BBV) sollte sich schämen, was er durch seiner Nichttätigkeit als Aufsichtsrat seinen eigenen Mitgliedern angetan hat." (Bernhard Einwich)

"So wie die Baywa ein Kartenhaus ist, so ist unser ganzer Staat: wenn man an der falschen Karte zieht, fallen sie zusammen. Auf pump kaufen? So kann kein Unternehmen auf lange Zeit existieren. Man sollte einfach nur so viel ausgeben, wie man hat. Was sich für mich die größte Frage stellt so große Firmen haben spitzen Finanz- und Wirtschaftsberater, ich glaube die waren alle im Urlaub!" (Karsten Maichle)

Zu: "Getreidekontrakte mit der Baywa: So sichern Sie sich ab"

Viele Landwirte haben Getreidevorkontrakte mit der Baywa geschlossen. Angesichts der Finanzkrise des Agrarhändlers fragen sie sich nun, welche Verpflichtungen sich daraus ergeben. Unsere Expertin, die Rechtsanwältin Carola Fischer erläutert, wie die Situation rechtlich einzuordnen ist. Dazu die Stimmen der Leser:

"Wenn Insolvenz kommt, dann kann der Insolvenzverwalter auch schon getätigte Anzahlungen oder Zahlungen zurückfordern. Das einfachste wäre, man hätte eine Warenkreditversicherung, die ausreichend Deckung bietet. Problem ist nur, dass es sicher schwer sein wird, die jetzt zu bekommen für Lieferungen." (B. Post)

"Wie sieht es mit eingelagerter Ware bei der Baywa aus? Eigentlich ist die Einlagerung nur eine Dienstleistung und die eingelagerte Ware ist weiterhin mein Eigentum. Somit könnte ich in Falle einer Insolvenz mein Eigentum wieder holen." (Ulf Kreuzer)

"Meine Eltern und Großeltern haben fast alle Geschäfte mit der Baywa gemacht. Die Firma erholt sich wieder. Sie ist sehr wichtig für uns Landwirte. Ich liefere meine gesamte Getreideernte an die Baywa. Ich habe keine Angst." (Ludwig Grünewald)

"Es ist schon ärgerlich, wenn man versuchen muss, aus einem Vorvertrag herauszukommen, der einen besseren Preis brächte, als man aktuell für Ware ohne Vertrag erlösen kann. Insofern müsste sich die BayWa sogar über jeden Vertragsrücktritt freuen. Schließlich ist Getreide jetzt günstiger zu bekommen, als man im Frühjahr erwartet hatte." (Wolfgang Schuchard)

Zu: "Baywa: Großaktionär aus Österreich gibt Kredit"

Als zweiter Großaktionär neben der Bayeischen Raiffeisen Beteiligungs AG gewährt nun auch die österreichische Raiffeisen Agrar Invest AG der Baywa ein Darlehen. Diese bemüht sich auch um eine Bürgschaft bei der bayerischen Staatsregierung. Was Landwirte von diesem Vorgehen halten:

"Werden wir Landwirte von allen Seiten betrogen? Wollen alle auf unseren Kosten reich werden? Kann man keiner Firma mehr vertrauen? Hat der Bauernverband versagt? Müssen wir in Zukunft bei jeden Vertrag einen Anwalt einschalten?" (Ludwig Grünewald)

"Warum Staatshilfen auf Pump, nur um etwas darzustellen und dann bei Vater Staat betteln. Warum soll die Allgemeinheit für Fehlentscheidungen Bürgschaften übernehmen? Keiner hat den Konzern gezwungen, über seine Verhältnisse zu leben und kaum ein privates Unternehmen hätte bei solch einer EK-Quote noch Geld bekommen. Aber abgesehen davon: sollte das Unternehmen weiter machen, wird es seine Marktmacht eiskalt bei seinen Erzeugern ausspielen, weil die Bilanz für die Aktionäre passen muss." (Bernd Brunhöver)

"Staatshilfe für Großkonzerne ist eine von SPD/ Schröder eingeführte Unsitte zur sinnlosen Verschwendung von Steuergeldern." (Reiner Matthes)

"Wir halten einmal - sehr verkürzt und plakativ, das gebe ich zu - fest:

  1. Man hat jahrelang in Geschäftszweige investiert, die mit dem hiesigen Kerngeschäft extrem wenig zu tun hatten (Äpfel in Neuseeland, Solar) - das nennt sich wohl Diversifikation.

  2. Diese Investitionen, die langfristig Gewinne erwirtschaften sollten, wurden mit kurzfristigen extrem zinsgünstigen Kreditaufnahmen finanziert. Jetzt ist man vollkommen überrascht, dass Zinsen sogar steigen können. Das war so nicht vorgesehen.

  3. Immobilien und Assets wurden verkauft und zurückgeleased, weil man so viel mehr aus dem Geld herausholen konnte. D.h. man hat 1x Geld, gibt es aus und hat danach nur noch höhere Kosten am Hals.

Der König und sein Hofstaat haben gekauft was da war, der Aufsichtsrat hat zugesehen und war zufrieden, die Eigentümer in der großen Mehrheit auch. Und jetzt, ganz plötzlich, sind diese Investitionen gar nicht mehr werthaltig. Ist aber erst in den letzten 15 Monaten passiert - vorher waren die super. Wie beruhigend, dass es die Staatsbürgschaft schon richten wird. Bin gespannt, wann einer der Eigentümer aufwacht und sich fragt, in welchem Horrorfilm er sich wohl gerade befindet." (Hartwig Fuchs)

Zu: "Baywa braucht 500 bis 600 Mio. € von Banken"

Um den Finanzbedarf für die nächsten zwölf Monate zu sichern, braucht die Baywa laut einem Medienbericht bis September 500 bis 600 Mio. €. Starttermin für die Verhandlungen mit den Banken war Ende Juli. Ein Landwirt äußert seine Meinung:

"Da sehe ich doch nur eines: der Expansionskurs von Prof. Lutz fällt der Baywa jetzt auf die Füße. Sein Nachfolger konnte schwerlich innerhalb eines Jahres so viel Geld verbrennen, zumal der Verlust 2023 nur etwa 100 Mio. € betragen haben soll." (Erwin Schmidbauer)

Zu: "Naht die Rettung für die Baywa?"

Eigentümer und Banken sollen sich auf eine Kapitalspritze von 400 Mio. € für die Baywa verständigt haben. Vergangene Woche Donnerstag (1. August) haben die Großaktionäre beraten, ob sie dem Deal zustimmen. Was Landwirte sagen:

"Warum musste die BayWa wachsen und das Kerngeschäft damit gefährden? Dieses ewige globale Wachstum muss zum Ruin führen, wir können uns nicht mit der ganzen Welt und irgendwelchen weltweiten Größenwahn verzetteln, dem sind wir Bauern nicht gewachsen und brauchen das auch nicht." (Alfred Rossmann)

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