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topplus Analyse zur Bundestagswahl

Wahlverhalten auf dem Land: AfD holt stark auf

Die CDU/CSU behauptet ihre Stellung auf dem Land, doch die AfD holt auf. Vor allem in sehr ländlichen Gebieten mit niedrigem Wohlstand schneidet die AfD besser ab. Über das Wahlverhalten auf dem Land:

Lesezeit: 3 Minuten

CDU und CSU haben bei der Bundestagswahl ihre Vormachtstellung in ländlichen Räumen zwar behaupten können. Ihr Vorsprung gegenüber der AfD als zweitstärkster Kraft auf dem Lande ist jedoch deutlich kleiner geworden. Das geht aus einer vorläufigen Auswertung der Wahlergebnisse vom 23. Februar hervor, die das Thünen-Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen vorgenommen hat.

Unionsparteien verlieren an Vorsprung

Danach kommen die Unionsparteien in ländlichen Gebieten im bundesweiten Schnitt auf rund 30 % der Zweitstimmen. Die AfD landet knapp unter 24 %. Mit einigem Abstand dahinter liegt die SPD mit rund 15 %, gefolgt von den Grünen mit 10 % und der Linken mit 7 bis 8 %. Die FDP liegt auf dem Land bei gut 4 %, das BSW erreicht in etwa die 5 %-Marke.

Landwirte-Wahlverhalten nicht ausgewertet

Die Forschungsgruppe Wahlen (FGW) hat zur Bundestagswahl 2025 das Wahlverhalten der Landwirte nicht mehr extra ausgwiesen. Das hatte das Institut mit Sitz in Mannheim bisher immer nach der Bundestagswahl, sowie nach der Europa- und einigen Landtagswahlen getan. Auf Anfrage von top agrar teilte die FGW mit, dass sie nun keine Daten zum Wahlverhalten der Landwirte mehr erhoben habe.

Infratest dimap wertete das Wahlverhalten unter Arbeitern, Angestellten, Beamten und Selbstständigen aus. Demnach wählten 36 % der Selbsständigen CDU oder CSU, deutlich mehr als im Bundesschnitt. Darauf folgten die AfD (21 %), die Grünen (14 %), die SPD (10 %) und die FDP (9 %).

Sozioökonomische Lage beeinflusst Wahlergebnis

Auffällig ist, dass sich die Ergebnisse in Abhängigkeit vom Grad der Ländlichkeit und der sozioökonomischen Lage der Regionen unterscheiden. So schneiden die Unionsparteien in sehr ländlichen Gebieten mit schlechter sozioökonomischer Lage kaum besser ab als die AfD. Hier haben CDU und CSU im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 nicht nennenswert zulegen können.

AfD-Erfolg in sehr ländlichen Gebieten

Dagegen kommt die AfD in diesen sehr ländlichen Gebieten auf ein Plus von knapp 13 Prozentpunkten. Das macht sich vor allem in Ostdeutschland bemerkbar, wo der Anteil dieser Raumkategorie besonders hoch ist. Umgekehrt hat die SPD in diesen Gebieten ihre stärksten Verluste, während die Grünen kaum Einbußen verzeichnen.

CDU dominiert in wohlhabenderen Landregionen

Deutlich die Nase vorn haben CDU und CSU in sehr ländlichen Gebieten, in denen es den Menschen besser geht. In eher ländlichen Gebieten mit schlechter sozioökonomischer Lage liegt die AfD hingegen vor den Unionsparteien. Der Grad an Ländlichkeit bemisst sich gemäß der Thünen-Raumtypologie nach der Siedlungsdichte, dem Anteil land- und forstwirtschaftlicher Flächen sowie der Lage im Raum, etwa im Hinblick auf die Entfernung zu größeren Städten.

Politische Unzufriedenheit dominiert

Thünen-Wissenschaftler Prof. Andreas Klärner bezeichnete gegenüber Agra-Europe (AgE) die in den Wahlergebnissen zum Ausdruck kommende Unzufriedenheit auf dem Land als „dramatisch“. Eine wesentliche Ursache für die schlechte Stimmung sieht Klärner darin, dass jahrzehntelang Investitionen in die Infrastruktur unterblieben oder nicht hinreichend getätigt worden seien.

Landwirtschaftslage beeinflusst Wahlverhalten nicht

Die Folgen seien mittlerweile für jedermann spürbar. Keine nennenswerten Auswirkungen auf das Wahlverhalten der ländlichen Bevölkerung hat dem Wissenschaftler zufolge die Lage der Landwirtschaft.

AfD profitiert von der hohen Wahlbeteiligung

Der AfD bescheinigt Klärner, sie habe ihre Position in ländlichen Räumen gefestigt. Während noch bei vorhergehenden Wahlen die Protestwähler im Vordergrund gestanden hätten, verzeichne die Partei inzwischen einen beträchtlichen Anteil an Stammwählern. Profitiert habe die AfD von der hohen Wahlbeteiligung in diesem Jahr. Ihr sei es in erheblichem Maße gelungen, Nicht-Wähler zu mobilisieren.

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