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Millionenbeträge für Start-ups

Alternative Proteine aus Nebenströmen: Präzisionsfermentation findet Geldgeber

Alternative Proteine durch Fermentation zu produzieren, bleibt ein aussichtsreicher Markt. Geldgeber setzen weiter auf die Technologie. Gleich fünf Start-ups sammelten zuletzt Millionenbeträge ein.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Produktion bestimmter funktioneller Inhaltsstoffe und alternativer Proteine durch Biomasse- und Präzisionsfermentation bleibt ein beliebtes Investitionsfeld für Geldgeber. Auch der Europäische Innovationsrat (EIC) sieht weiterhin Chancen in der tierfreien Technologie, die durch die gezielte Vermehrung essbarer Mikroorganismen wie bspw. Hefen oder Bakterien eine Proteinmasse erzeugt, die z.B. als Grundlage oder Zutat für Lebensmittel und Fleischersatzprodukte dienen kann.

Im Folgenden fassen wir die jüngsten, millionenschweren Finanzierungsrunden zusammen.

Deutschland: Formo erhält 35 Mio €

Das Start-up Formo will durch Präzisionsfermentation Käse-Alternativen herstellen. Im Januar gab das Start-up bekannt, dass die Europäische Investitionsbank (EIB) dem deutschen Food-Tech-Unternehmen ein Darlehen über 35 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Der eigenkapitalähnliche Kredit soll es dem Unternehmen ermöglichen, seine Fermentationsprozesse für die Produktion von alternativen Milch- und Ei-Produkten weiterzuentwickeln und zu skalieren.  

Deutschland: Kynda erhält 3 Mio. €

Das Start-up Kynda aus Niedersachsen hat einer Pressemeldung zufolge 3 Mio. € Seed-Finanzierungskapital eingesammelt, um die Produktion seines sogenannten Mykoproteins zu skalieren. Dabei handelt es sich um alternative Proteine, die mithilfe von Pilzmyzelen fermentiert und zu Fleischersatzprodukten verarbeitet werden können (top agrar berichtete bereits über die Chancen für Landwirte). Basis der Biomasse-Fermentation sind Nebenströme der Lebensmittelproduktion. Ziel des Start-ups ist es, Kreislaufwirtschaft in der Agrar- und Lebensmittelindustrie zu fördern. Teil an der jüngsten Finanzierungsrunde hat auch die PHW-Gruppe.

Spanien: MOA Foodtech erhält 14,8 Mio. €

MOA Foodtech, ein Jungunternehmen aus Spanien, schloss im Februar eine Finanzierungsrunde ab, an der auch der Europäische Investitionsrat (EIC) beteiligt war. Wie das Portal vegconomist berichtet, besteht die Finanzierung aus einem Direktzuschuss in Höhe von 2,3 Mio. Euro und einer Eigenkapitalinvestition in Höhe von 12,5 Mio. Euro. Der Fermentierungsprozess von MOA Foodtech konzentriert sich nach Unternehmensangaben auf die Verwendung natürlich vorkommender, nicht gentechnisch veränderter Mikroorganismen, die von Regulierungsbehörden bereits anerkannt sind. Ziel ist das Upcycling von Nebenprodukten der Lebensmittelindustrie zu nachhaltigen und funktionellen Lebensmittellösungen.

Niederlande: Vivici erhält 32,5 Mio. Euro

Das niederländische Start-up Vivici arbeitet daran, Milchproteine mithilfe von Präzisionsfermentation herzustellen. Ein erster Inhaltsstoff wurde bereits auf den Markt gebracht und richtet sich an gesundheits- und sportbewusste Verbraucher. Die Finanzierung soll nach Angaben einer Pressemeldung für die Expansion in internationale Märkte, die Einführung einer zweiten Milchprotein-Zutat und den Aufbau langfristiger Produktionskapazitäten verwendet werden.

USA: Liberation Labs erhält 50,5 Mio. US-$

Zuletzt ein Blick über den Atlantik: Das US-amerikanische Unternehmen Liberation Labs sicherte sich im Februar 50,5 Millionen US-Dollar zum Ausbau einer kommerziellen Fermentationsanlage im industriellen Maßstab. Medienberichten zufolge soll die Anlage voraussichtlich noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden und über eine Fermentationskapazität von 600.000 Litern verfügen.

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