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Alternative Proteine

Fermentation: PHW investiert in Pilzprotein-Start-up Kynda

Kynda will aus Nebenströmen der Lebensmittelproduktion Fleischersatz herstellen, der weniger Zusatzstoffe erfordert, als vergleichbare Produkte. Die PHW-Gruppe hat nun in das Start-up investiert.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Start-up Kynda aus Niedersachsen hat einer Pressemeldung zufolge 3 Mio. € Seed-Finanzierungskapital eingesammelt, um die Produktion seines sogenannten Mykoproteins zu skalieren. Dabei handelt es sich um alternative Proteine, die mithilfe von Pilzmyzelen fermentiert und zu Fleischersatzprodukten verarbeitet werden können (top agrar berichtete bereits über die Chancen für Landwirte). Basis der Biomasse-Fermentation sind Nebenströme der Lebensmittelproduktion. Ziel des Start-ups ist es, Kreislaufwirtschaft in der Agrar- und Lebensmittelindustrie zu fördern. Teil an der jüngsten Finanzierungsrunde hat auch die PHW-Gruppe.

Kynda gewinnt PHW-Gruppe als Investor und strategischen Partner

Die Gewinnung der PHW-Gruppe, bekannt für Marken wie WIESENHOF und Green Legend, als Investor und strategischen Partner, stellt einen bedeutenden Meilenstein für Kynda dar. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die PHW-Gruppe, einer der führenden Geflügelproduzenten Europas, in dem Markt für alternative Proteine etabliert und verfügt über Expertise in den Bereichen Einkauf, Fermentationstechnologie und biotechnologische Verarbeitung sowie in der Produktion von Rohstoffen und Zusatzstoffen für pflanzliche Wurstwaren, Fleisch- und Fischalternativen sowie Tiernahrung.

„Seit der Gründung im Jahr 2024 widmet sich VTEC Precision Foods, ein Tochterunternehmen der PHW-Gruppe, intensiv der fermentativen Extraktion von Rohstoffen aus Nebenprodukten der pflanzlichen Proteinproduktion", sagt Marcus Keitzer, Vorstand für Alternative Proteine der PHW-Gruppe. "Eine Investition und Partnerschaft im Bereich der pilzbasierenden Fermentation war daher für uns der nächste logische Schritt. Durch die enge Vernetzung unserer Teams können wir innovative Formulierungen entwickeln und bestehende Produkte weiter optimieren. Gleichzeitig stärkt diese Partnerschaft unsere Position im Bereich der fermentativen Rohstoffproduktion und fördert den Aufbau einer wettbewerbsfähigen Infrastruktur."

Veganer Fleischersatz: Dank Pilzmyzel weniger stark verarbeitet

Kynda will sich als zentraler Akteur in der Zukunft der globalen Produktion alternativer Proteine positionieren. „Mit dem wachsenden veganen Lebensmittelmarkt und der steigenden Nachfrage der Verbraucher nach minimal verarbeiteten Produkten bietet Kynda den Herstellern eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Lösung, um diesen Trends nach saubereren, gesünderen und allergenfreundlicheren Lebensmittelzutaten gerecht zu werden", sagt Gerrit Gnisa vom Start-up-Investor Enjoy Venture.

Ein zentrales Innovationsmerkmal von Kynda ist die Kombination ihrer firmeneigenen Technologie, bestehend aus einer neuen Generation von Fermentationsreaktoren und biotechnologischem Know-how. Die Plug- und Play-Lösung ermöglicht es Industriepartnern, Nebenströme der Lebensmittelproduktion zu nutzen. Die über diesen Prozess hergestellten Mykoproteine zeichnen sich nach Firmenangaben durch eine fleischähnliche Textur sowie das Vorhandensein von essentiellen Aminosäuren, Ballaststoffen, zellgebundenen Fetten und durch einen natürlichen Umami-Geschmack aus, wodurch sie sich ideal als Zutat für pflanzliche Lebensmittel- und Anwendungen in der Tierernährung eignen.

Durch die Umwandlung von Nebenprodukten in hochwertige, proteinreiche Zutaten für Lebensmittel, Tierfutter und andere Bioprodukte, beabsichtigt Kynda den Wasserverbrauch und Treibhausgasemissionen im Vergleich zu herkömmlichen Proteinproduktionsmethoden deutlich zu reduzieren. Zudem minimiert das Produktionsmodell den Transportaufwand, da die Produktion direkt an den Orten erfolgen kann, an denen die Nebenprodukte anfallen, was die CO₂-Emissionen zusätzlich verringert. Anstatt nährstoffreiche Nebenprodukte zu entsorgen, werden diese durch Kyndas Technologie weiterverwertet, was eine Kreislaufwirtschaft fördert, von der sowohl Unternehmen als auch die Umwelt profitieren.

Kynda plant, die Produktion in seiner neuen Anlage in Jelmstorf bei Hamburg, die im zweiten Quartal 2025 eröffnet werden soll, zu erweitern. „Viele unserer Kunden benötigen Tausende von Tonnen an Produkten. Diese Investition ermöglicht es uns, unsere Produktionskapazität gemeinsam mit unseren Partnern zu erhöhen, um diesen Bedarf zu decken und den Massenmarkt zu erreichen“, sagte Daniel MacGowan, Mitgründer von Kynda.

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