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topplus „Sind und bleiben verlässlich“

Kritik am KULAP: Kaniber verteidigt Antragsstopp für K33-Fruchtfolge

Die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber ist wegen der Streichung einer Umweltmaßnahme in die Kritik geraten. Die hat sie zurückgewiesen. Der Vorgang sei „kein ungewöhnlicher“.

Lesezeit: 3 Minuten

Die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat die Kürzungen im Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) verteidigt. Den Katalog der Agrarumweltmaßnahmen jährlich anzupassen, sei „kein ungewöhnlicher Vorgang“, sagte sie im Gespräch mit top agrar am Rande eines Besuches in Brüssel.

Antragsstopp für K33-Fruchtfolge

Mitte Oktober hatte das bayerische Landwirtschaftsministerium bekannt gegeben, dass die KULAP-Maßnahme K33 (Vielfältige Fruchtfolge zum Humuserhalt) 2025 nicht mehr angeboten wird. K33 war mit 325 €/ha besonders attraktiv vergütet.

Kaniber: „Bleiben verlässlich“

Auf die K33-Maßnahme angesprochen, sagte Kaniber gegenüber top agrar: „Die Maßnahme war zu 1.000 Prozent erfüllt und damit überzeichnet, sicherlich auch weil die Landwirte 325 €/ha erhalten haben.“

Man bleibe jedoch insofern verlässlich, als dass alle Landwirte, die im Programm sind, auch weiterhin bedient werden. „Da sind wir absolut vertragstreu“, so Kaniber.

Da sind wir absolut vertragstreu.“
Michaela Kaniber

Bisher haben 2.500 Betriebe mit 135.000 ha die Maßnahme beantragt. Dabei müssen mindestens 40 % Humusmehrer, wie Ackerfutter oder Gräser zur Energienutzung, angebaut werden. Humuszehrer wie Mais, Kartoffeln oder Zuckerrüben dürfen nicht mehr als 20 % der Fruchtfolge betragen.

„Wo wart ihr die letzten zwei Jahre?“

Landwirte hätten seit 2023 einen Antrag für die K33-Förderung stellen können, so Kaniber. „Allen, die jetzt erst noch aufspringen wollten, sage ich: Leute, wo wart ihr die letzten zwei Jahre?“

Eine Gruppe von Kreisobmännern des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) hatte kritisiert, Kaniber hätte die Änderungen zu spät kommuniziert. Viele Betriebe hätten zur Erfüllung der Anbauvorgaben der K33-Fruchtfolge bereits Flächen entsprechend eingesät und seien in erhebliche Vorleistung gegangen seien.

Kaniber wies den Vorwurf gegenüber top agrar entschieden zurück: Den Vorwurf, wir hätten das zu spät bekannt gegeben, haben wir natürlich geprüft. Der Freistaat Bayern hat immer um diese Zeit die Programmänderung des KULAP bekannt gegeben. In den vergangenen Jahren wäre hätte ihr Ministerium bis auf zwei Ausnahmen die KULAP-Anpassungen immer im Oktober bekanntgegeben.

Kaniber verweist auf „unternehmerisches Risiko“

„Ackerbautechnisch“, erklärt Kaniber, „wäre überhaupt nichts verloren gewesen, wenn erst später eingesät worden wäre nachdem das Maßnahmen-Set bekannt gegeben wurde. Wer schon anfängt, ohne zu wissen, welche Maßnahmen im nächsten Jahr angeboten werden, macht dies halt auf eigenes unternehmerisches Risiko.“

Reine Meinungsmache?

Ohnehin verstehe sie „diese künstliche Aufregung gar nicht“, so die Ministerin. Für die Praktiker in der Breite sei „das nicht die große Welle“ gewesen. „Wir stellen fest, dass das eher von Verbänden und Funktionären  aufgebauscht wird“, kritisierte Kaniber.

Freitag Demo in München

Am Freitag will ein Bündnis aus Landwirtschafts- und Umweltverbänden vor der bayerischen Staatskanzlei gegen Kanibers Entscheidung protestieren. Unter dem Motto „Bayerns Bauern brauchen K33 – Für Klima, Boden, Wasser!“ wollen unter anderem die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e. V. (LVÖ), der Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM) und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) für den Erhalt von K33 werben.

Kaniber im Exklusivinterview

Das komplette Interview mit Michaela Kaniber über den neuen EU-Agrarkommissar Christophe Hansen, die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik und das EU-Mercosur-Freihandelsabkommen lesen Sie hier:

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