Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen wöchentlich eine Sammlung unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.
Alle Meinungsbeiträge in diesem Artikel stammen von unseren Leserinnen und Lesern. Sie geben nicht unbedingt die Meinung unserer Redaktion wieder.
Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.
Zu: "Landwirt Johann Metzger schenkt SVLFG sein gesamtes Vermögen"
Aus Dankbarkeit hat ein kinderloser Landwirt aus dem bayerischen Merching der SVLFG-Sozialversicherung sein gesamtes Vermögen vererbt. Eine Reaktion eines Lesers auf diese Meldung:
"Schöne Entscheidung von Herrn Metzger. Es wäre zwar schön gewesen, wenn der ursprüngliche Gedanke, das Vermögen für Härtefälle zu verwenden, möglich gewesen wäre, aber ich setze Vertrauen in die SVLFG voraus, dass sie nun im vollen Umfang es verantwortungsvoll verwenden." (Jürgen Donhauser)
Zu: "Wissenschaftler warnen vor niedersächsischem Agrarstrukturgesetz"
Das geplante Agrarstrukturgesetz NASVG in Niedersachsen könnte gravierende Folgen haben. Es gibt auch gar keine Politikfolgeabschätzungen für den Bodenmarkt. Was Landwirte dazu sagen:
Gut gemeint ist eben nicht gut gemacht
"Die wirtschaftliche Erfahrung lehrt: wer glaubt, mit Regelungen Strukturen konservieren zu können, wird meist auf Dauer von anderen überrollt, die nicht diese Regelungen haben. Solche Strukturen können dann nur mit viel Geld gerettet werden." (Erwin Schmidbauer)
Diese Vorschläge bringen Familienbetriebe in Bedrängnis
"Wieder mal ein bauernfeindlicher Vorschlag der Agora-Agrar. Wöchentlich kommt ein Professor dieses Bürgerrates mit haarsträubenden Statements um die Ecke, welche die familiengeführten Betriebe weiter in Bedrängnis bringt. Warum sitzt der Bauernverband bei Agora mit am Tisch?" (Thomas Meyer)
Zu: "Wolf: Internationaler Schutzstatus gesenkt"
Der Schutzstatus der Wölfe in der Berner Konvention wird abgesenkt und die EU-Kommission will die FFH-Richtlinie anpassen. Das könnte der Weg zu leichteren Abschüssen der Tiere sein. Was top agrar-Leser dazu sagen:
Wölfe hatten Freifahrtschein durch Kuschelpolitik
"Einen Freifahrtschein zur Wolfsjagd hat auch niemand beantragt und gefordert. Aber die Kuschelpolitik der bisher Verantwortlichen hat den Wölfen einen Freifahrtschein zu einem gedeckten Tisch ohne Behelligung kredenzt. Das sollte auch nicht unter den Teppich gekehrt werden. Das viele Tierleid und die vielen Tierqualen bei unseren Weidetieren hätte vermieden werden können, wenn man vor der Realität nicht die Augen verschlossen hätte und einer Kuschelklientel nach dem Mund geredet hätte." (Stefan Lehr)
Und wann wird es dann umgesetzt?
"Wie viele Jahre wird es wohl dauern, bis die EU diese Änderung in den Richtlinien umgesetzt hat? Der Streit innerhalb der Länder und in den Regierungen ist doch schon vorprogrammiert. Und verschiedene NGOs werden sicher versuchen, viel Druck auf die Straße zu bringen. Aber es werden keine Wölfe von den NGOs in die Städte gebracht, ist doch viel zu gefährlich!" (Erwin Schmidbauer)
Für Problemtiere eine gute Lösung
"Die Änderung ist zu begrüßen, um Problemtiere leichter abschießen zu können, denn diese Problemtiere sind der Grund für den Unmut der Weidetierhalter. Was stört einen Weidetierhalter dagegen die Existenz von solchen Wölfen, die sich nicht an Nutztieren vergreifen? Die Absenkung des Schutzstatus bedeutet nicht automatisch, dass nun alle Wölfe, egal ob Problemtier oder unauffälliges Tier, abgeschossen werden können, sobald eine bestimmte Bestandsobergrenze erreicht sei, wie sich das mancher leider wünscht. Auch der CSU-Politiker Stefan Köhler weist darauf hin, dass zur Entnahme weiterhin nachgewiesen werden muss, dass das zu entnehmende Tier Weidetiere gefährdet." (Philipp Dümig)
Zu: "ZDF-Reportage: Tragende Färsen verenden an den Außengrenzen"
69 Zuchtrinder wurden an den EU-Grenzen wochenlang festgehalten. Dieser Fall löste vor kurzem große Bestürzung aus. Das Ausmaß des Leids zeigt die ZDF-Reportage "Gefangen zwischen den Grenzen". Auch top agrar-Leser teilen ihre Meinung zu diesem Thema:
Und am Ende sind die Tierhalter wieder die Schuldigen...
"Behördenversagen auf breiter Front, aber es ist niemand letztendlich verantwortlich, und das ganze Desaster fällt wieder auf die Tierhalter zurück, weil ja garantiert irgendwelche Konsequenzen gezogen werden, deren Folgen dann die Tierhalter 'ausbaden'…" (Renke Renken)
Warum wird sowas noch genehmigt?
"Es ist mir unbegreiflich, dass sowohl Veterinärämter Lebendtiertransporte in Drittstaaten genehmigen, als auch Transportunternehmen und Landwirte interessiert daran sind. Die Zustände auf den tagelangen Transporten über viele tausende Kilometer und auch in den Bestimmungsländern sind doch weithin bekannt. Natürlich gibt es auch bessere Transporte, bei denen alles gut und reibungslos läuft, die Tiere auch in guten Betrieben landen, ein großer Teil der Tiere wird aber mit Sicherheit lediglich abgemolken um danach nach islamischen Ritus geschächtet zu werden." (Hans Geerswilken)
Realitätsfremde Vorschriften führten zum Tod der Tiere
"Wie man es dreht und wendet: hier haben die Auswüchse der EU-Bürokratie 69 tragende Färsen in den Tod geschickt! Die Rinder waren von den bulgarischen Behörden abgefertigt worden aber noch nicht in die Türkei eingereist. Es wäre kein seuchenhygienisches Risiko gewesen, die Rinder wieder in die EU zurück zu bringen, nur realitätsfremde Vorschriften haben das verhindert. Wer erinnert sich noch an die bulgarische Kuh, die vor einigen Jahren über die serbische Grenze lief und deshalb getötet werden sollte? Nach wochenlangen Verhandlungen kam sie zum Eigentümer zurück, gesund und munter. Die EU macht sich doch lächerlich, wenn sie unnütze Vorschriften höher gewichtet als Tierschutz und gleichzeitig den Tierschutz so hoch hängen will. Hier denkt man wohl auch: Besser Doppelmoral als gar keine Moral!" (Erwin Schmidbauer)
Zu: "Familienbetriebe warnen: Neue Förderrichtlinie wird Bodenmarkt weiter anheizen"
Das BMU fördert den Flächenkauf für "Natürlichen Klimaschutz". Kritiker befürchten nun, dass umfangreich Wald und Acker aus der Nutzung fallen könnten. Private Käufer hätten dann das Nachsehen. Was Landwirte meinen:
Klimaschutz geht auch mit Nutzung auf den Flächen
"Ein Milliardenprogramm mit Geldern, die eigentlich gar nicht vorhanden sind. Dazu mal wieder dillentantisches Handwerk der derzeitigen Regierungspolitiker. Einmal mehr ein Zeichen für dringend benötigte Neuwahlen. Klimaschutz geht auf vielfältigste Weise, auch mit Nutzung der Flächen. Dazu müssen keine Milliarden aufgewendet werden, um Flächen der Produktion zu entziehen und ideologisierten NGOs unter die Arme zu greifen." (Stefan Lehr)
Verkauft wird, was nicht mehr in praktischer Landwirtschafts-Hand ist
"In den nächsten Jahren und Jahrzehnten werde viele Flächen ehemaliger Landwirtschaftlicher Betriebe verkauft, die schon lange nicht mehr selbst bewirtschaftet werden und verpachtet sind. Die Eigentümer werden sich freiwillig gerne trennen, weil sie kein Interesse an der Fläche haben. Diese Verkaufswelle will man wohl in der Regierung nutzen." (Erwin Schmidbauer)
Zu: "Kein Bürokratieabbau: BMEL hält an Nährstoffbilanz fest"
Das Agrarministerium hält weiter an der Nährstoffbilanz fest. Die Widersprüche in den Rechtstexten müssten aber angegangen werden, damit Betriebe die Regeln auch tatsächlich einhalten können. Das sagen unsere Leser:
"Ich bin Landwirt, um die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Nicht um Papierberge zu erzeugen!" ( Olli Schaub, via Instagram)
"Man kann als Bauer nur hoffen, dass nach der Bundestagswahl endlich wieder Leute mit Sachverstand, wie Günther Felßner (CSU) das Agrarministerium übernehmen!" (Ludger Hengelsberg)
Nicht immer nur auf Andere zeigen, sondern selbst besser machen
"Es ist doch toll, dass die Staatssekretärin jetzt schon (nach drei Jahren!!) merkt, dass etliche Vorgaben praktisch nicht umgesetzt werden können. Es sei hier gestattet zu fragen, warum hat man dieses Problem nicht schon längst angegangen und behoben? Da wird immer mit dem Finger auf irgendwelche Vorgänger gezeigt, aber selber wird nichts besser gemacht." (Stefan Lehr)
Zu: "Höhere Haltungsstufen - gewinnbringend nur mit Zuschlägen"
Der Umbau auf höhere Haltungsstufen verlangt sorgfältige Planung und den Mut, neue Wege zu gehen. Entscheidend ist jedoch, dass die Rentabilität des Betriebs stets gewährleistet bleibt. Dazu Eindrücke der top agrar-Leser:
"Aufschläge nutzen nur was bei gesicherten Grundpreisen. Der Landwirt sollte aufhören, alles zu ermöglichen, was der Handel fordert, zumindest ohne längerfristige Verträge." (Andreas Christ)
Ich würde nicht mehr in die Schweinehaltung investieren
"Ich bin seit 50 Jahren Schweinehalter und habe meinen Betrieb mit der Schweinehaltung weiter entwickelt. Meistens hab ich das gerne getan. Aber wenn ich eine Million € zur Verfügung hätte, würde ich diese heute mit Sicherheit nicht in die Schweinehaltung investieren." (Helmut Gahse)
Mehr Aufwand braucht auch höhere Erlöse
"Höhere Haltungsstufen sind nur mit höheren Erlösen möglich. Diese Art der Tierhaltung steht im direkten Zusammenhang mit dem Wohlwollen der Verbraucher und deren Kaufkraft. Wer am Markt vorbei produziert, bleibt auf der Strecke." (Heinrich-Bernhard Münzebrock, via Facebook)
Zu: "Agri-PV: Das Maschinenkonzept wird noch zu wenig berücksichtigt"
Wenn man vorhandene Maschinen nicht auch für die Bewirtschaftung der Agri-PV-Flächen weiternutzen kann, wird sich das Konzept nicht durchsetzen, erklärt Dr. Henning Müller, Vorsitzender des Agrotech Valley Forum e.V., im Interview. Was Leser dazu denken:
Hürden werden häufig vor lauter Begeisterung vergessen
"Die Bewirtschaftungseinschränkungen durch die Paneele wurden bisher vor lauter Euphorie zu wenig berücksichtigt. Stets sehe ich bei allen Neuheiten dieselben Probleme: vor lauter Begeisterung werden die Schwierigkeiten vergessen oder klein geredet. Am Ende muss schließlich der Verkäufer nicht mit den Problemen fertig werden." (Erwin Schmidbauer)
Warum umbedingt in diesem Format?
"Das eigentliche Problem ist doch, dass eine konventionelle Bewirtschaftung kaum möglich ist, weil die Abstände mit 10-12 m viel zu gering sind für Spritze und Düngerstreuer. Und wenn man die Abstände erhöht, kommt stromseitig gar nichts mehr rum. Bei uns in der Gegend wird demnächst auf knapp 30 ha 5 MW Agri-PV gebaut. Wieso konzentriert man nicht die 5 MW auf 5 ha und bewirtschaftet die restlichen 25 ha normal? Das wäre gesamtwirtschaftlich mit Sicherheit die bessere Lösung. Und optisch auch." (Julius Bitterich, via Facebook)