CSU-Chef Markus Söder hat den Anspruch seiner Partei bekräftigt, nach der Wahl die Führung des Bundeslandwirtschaftsministeriums zu übernehmen. „Ich werde alles dafür tun, dass endlich einer von Euch an den Schalthebeln der Macht sitzt“, sagte der Ministerpräsident kürzlich auf der Grünen Woche vor mehr vor mehr als 1.000 Vertretern der bayerischen Agrarwirtschaft. Es werde Zeit, dass ein Landwirt das Ministeramt übernehme.
Söder hatte Ende November den Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), Günther Felßner, als Kandidaten für die Nachfolge von Cem Özdemir nominiert. Der amtierende Minister hatte bereits vor dem Bruch der Ampelkoalition seinen Abschied aus der Bundespolitik zum Ende der Legislaturperode angekündigt. Der CSU gehe es darum, eine mittelständische Landwirtschaft „in Bayern und Deutschland“ zu erhalten, betonte Söder. Dafür müsse es gelingen, junge Menschen für Landwirtschaft zu begeistern und ihnen Perspektiven aufzuzeigen.
Die Kritik, mit Felßner könnte demnächst ein „Lobbyist“ der künftigen Bundesregierung angehören, wies der Parteivorsitzende zurück. Diese Stimmen kämen ausgerechnet aus dem Lager, das selbst eigene Leute in der jetzigen Regierung beschäftige. Söder spielte damit auf die frühere Chefin Greenpeace International, Jennifer Morgan, an, die Staatssekretärin im Auswärtigen Amt ist.