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Kultiviertes Fleisch

Start-up Gourmey beantragt Zulassung von Entenleberpastete aus dem Labor

Eine Firma aus Frankreich kann im Labor Fleisch züchten, dass ähnlich dem von Stopfleber ist. Nun hat sie die Zulassung der künstlichen Entenleberpastete beantragt.

Lesezeit: 3 Minuten

Das französische Start-up Gourmey hat bei den EU-Regulierungsbehörden einen Antrag auf Zulassung seiner kultivierten Entenleberpastete (Foie Gras) eingereicht. Es handelt sich damit um den ersten Zulassungsantrag für kultiviertes Fleisch in der Europäischen Union.

Zudem hat Gourmey die Zulassung bei den jeweils zuständigen Behörden in Großbritannien, der Schweiz, Singapur und den USA beantragt.

In Deutschland ist die konventionelle Herstellung von Stopfleber verboten, da das Tierschutzgesetz die Zwangsfütterung von Tieren untersagt. Allerdings werden jedes Jahr viele Tonnen dieser konventionellen Leberpastete aus dem Ausland importiert und in Delikatessenläden und Restaurants angeboten. Ähnliches gilt für zahlreiche andere Länder, darunter Österreich, Schweiz und Italien. 

Hohe Standards

Auf die Antragstellung folgt nun ein gründliches Zulassungsverfahren nach den weltweit höchsten Standards für Lebensmittelsicherheit, erklärt die Denkfabrik Good Food Institute Europe (GFI Europe). Dieses ist auf der europäischen Ebene angesiedelt und wird durch die Novel-Food-Verordnung geregelt. Es umfasst eine sorgfältige und evidenzbasierte Beurteilung der Lebensmittelsicherheit und des Nährwerts und wird voraussichtlich mindestens 18 Monate dauern.

Im Zulassungsverfahren werden auch die potenziellen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen berücksichtigt. Dabei sind neben der Europäischen Kommission und den wissenschaftlichen Expertinnen und Experten auch die Mitgliedstaaten eng eingebunden. 

Nichtregierungsorganisation GFI lobt Antrag

GFI Europe begrüßt diesen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Marktreife von kultiviertem Fleisch. Denn kultiviertes Fleisch sei im Prinzip wie normales Fleisch. Es werde jedoch nicht durch das Halten von Tieren hergestellt, sondern durch das Vermehren von Zellen in Fermentern, ähnlich wie beim Bierbrauen.

Mit der Technik bestehe die Chance, kulinarische Traditionen Europas mit dem Klima-, Umwelt- und Tierschutz in Einklang zu bringen. Kultiviertes Fleisch schaffe neue Optionen für Verbraucher und könne den Innovations- und Wirtschaftsstandort Europa mit zukunftsfesten Arbeitsplätzen stärken, heißt es. Zudem biete kultiviertes Fleisch den Landwirten eine Möglichkeit, ihr Geschäft zu diversifizieren, zum Beispiel indem sie Inhaltsstoffe für die Nährlösung produzieren.

EU unter Zugzwang

Erste Zulassungen für kultiviertes Fleisch gibt es laut GFI bereits in Singapur und in den USA, und früher in diesem Jahr hat das israelische Startup Aleph Farms in Israel die Marktzulassung für sein kultiviertes Rindfleischprodukt erhalten. Im Sommer 2023 beantragte Aleph Farms auch in der Schweiz und in Großbritannien die Zulassung. Weitere Unternehmen geben an, dass sie sich in Vorgesprächen mit der Zulassungsbehörde EFSA befinden, darunter das deutsche Unternehmen The Cultivated B und das niederländische Startup Mosa Meat, in das unter anderem die Wiesenhof-Mutter PHW Group investiert ist. 

Laut einer repräsentativen YouGov-Umfrage im Auftrag von GFI Europe aus dem März 2024 sagen 65 % der Menschen in Deutschland, dass kultiviertes Fleisch für den Verkauf zugelassen werden sollte, wenn die zuständigen Behörden es für sicher und nahrhaft halten.

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