Der SPD-Bundestagsabgeordnete Wilhelm Priesmeier hat die Milchpolitik von Bundesagrarminister Horst Seehofer attackiert. Die auf dem Berliner Milchgipfel zugesagte Änderung des Umrechnungsfaktors von Liter in Kilogramm zur Drosselung des Angebots werde am Markt vollständig wirkungslos bleiben. "Ich halte das für kontraproduktiv", erklärte der Abgeordnete aus Niedersachsen am vergangenen Mittwoch. Die Änderung des Umrechnungsfaktors könne nicht im Interesse der niedersächsischen Milchbauern sein. Entsprechend erwartet Priesmeier vom niedersächsische Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen in Hannover, sich für die Landwirte zwischen Ems und Elbe einzusetzen.
"Die sanfte Landung beim Milchquotenausstieg als Ziel einerseits und ein striktes Quotenmanagement andererseits passen nicht zusammen", betonte der SPD-Agrarpolitiker. In der nationalen Agrarpolitik spricht er sich für mehr Forschungsgelder in Seehofers Haushalt aus. Die Mittel sollten auf das Niveau des Bundesprogramms Ökologischer Landbau in Höhe von 16 Mio. Euro aufgestockt werden. Verwenden will er die Mittel unter anderem für Untersuchungen zu Prüfverfahren von Ställen, den sogenannten Tierschutz-TÜV.
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