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Alle Meinungsbeiträge in diesem Artikel stammen von unseren Leserinnen und Lesern. Sie geben nicht unbedingt die Meinung unserer Redaktion wieder. Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.
Vorstellung des Koalitionsvertrags
Bei der Vorstellung des Koalitionsvertrages am 9. April in Berlin war die Zuständigkeit für die Landwirtschaft klar geregelt. Zu den Inhalten haben die Leser folgende Meinung.
"Tierhaltungseinrichtungen sollen geprüft werden und dann für 20 Jahren geeignet angesehen werden. Das erscheint wenig glaubwürdig, denn in spätestens 4 Jahren sind Neuwahlen und Gesetze lassen sich ändern. Das Politikrisiko für die Tierhaltung bleibt und ist nach wie vor sehr hoch. Und die Flächenpacht bei Windstandorten begrenzen ist fast schon Realsatire, denn gerade staatliche Eigentümer (Forstflächen) sind vielfach die stärksten Preistreiben!" (Erwin Schmidbauer)
"Mercosur wird kommen das lese ich da im Koalitionsvertrag Verbindliche Verträge zwischen Urproduzent u. Abnehmer wohl nicht- Auslegungssache man will sich an EU Vorgaben halten." (Gerd Uken)
"Mich interessieren die zukünftigen Netzentgelte vor dem Hintergrund des EuGH Urteils zur Belieferung von Dritten mit Strom aus EE Anlagen, bei denen keine Nutzung des Stromnetzes erfolgt." (Rolf Winter)
„Der Koalitionsvertrag enthält für die Landwirtschaft viele nette Worte, aber keine messbaren Ziele und auch keine Maßnahmen zum Erreichen der Ziele. Wo sind die jährlich 1,5 Mrd. € für den Umbau der Tierhaltung, auf die sich die Arbeitsgruppe Ländliche Räume, Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt geeinigt hatte? Warum werden weder die ZKL noch die Borchert-Kommission im Koalitionsvertrag genannt? Wie will man den PSM-Einsatz durch den Integrierten Pflanzenschutz reduzieren? Der Integrierte Pflanzenschutz ist gesetzlich schon längst verpflichtend, wird aber in der Realität viel zu wenig umgesetzt. Wie will die neue Bundesregierung das ändern? Bei diesem Thema sieht man außerdem die Doppelmoral der Union sehr schön: Während man bei der PSM-Reduktion auf keinen Fall irgendeine konkrete Zahl formulieren wollte, weil das zu pauschal wäre, will man nun das Bundespersonal um mindestens acht Prozent abbauen. Weshalb wäre das eine Ziel pauschal, aber das andere aber nicht?“ (Philipp Dümig)
Viele Jäger haben erhöhten Prüfbedarf für Jagdscheinverlängerung 25 unterschätzt
Im Oktober 2024 hat der Gesetzgeber das Waffengesetz geändert und die Jagdscheinbehörden vor ein dickes Problem gestellt. Denn von da an müssen die Ämter eine erweiterte Prüfung der waffenrechtlichen Zuverlässigkeit durchführen – ohne Übergangsfrist.
„Typisch deutsch! Da will der Amtsschimmel illegalem Waffenbesitz und Waffenmissbrauch entgegentreten und zäumt das Pferd mal wieder von hinten auf. Sicherlich gibt es Personen, die durch den Jagdschein an Waffen kommen wollen, welche NICHT zur Jagd genutzt werden sollen. Dieses Phänomen ist aber nicht neu. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es das Problem schon vor über 40 Jahren gab. Den Vorschlag des DJV, die Jagdscheine nunmehr unverzüglich auszustellen und ggf. später wieder einzuziehen halte ich für den richtigen Weg. Damit kann eine ordnungsgemäße und tierschutzgerechte Jagd ausgeübt werden. Nur es der Politik mal begreiflich zu machen, dass einfache Wege oftmals die sinnvollsten sind ist wie die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.“ (Stefan Lehr)
„Eine Unverschämtheit, wie die überbordende Bürokratie mit uns legalen Waffenbesitzern umgeht! Sind wir Jäger denn potentiell Hochkriminelle, denen man nur nach strengster Prüfung den Besitz von Waffen erlauben kann? Mögen sich die Sicherheitsbehörden doch mal zuvorderst um jene Zeitgenossen kümmern, die Waffen nicht zum jagen und Messer regelmäßig auch außerhalb ihrer Küche bei sich tragen.“ (Ludger Hengelsberg)
EU-Länder und Parlament segnen EU-Bodenrichtlinie ab
EU-Kommission, Europaparlament und die EU-Mitgliedstaaten haben sich auf eine gemeinsame Linie für eine EU-Bodenrichtlinie verständigt. Knapp zwei Jahre nachdem die EU-Kommission einen neuen Anlauf für ein europäisches Bodengesetz gestartet hat, haben sich die Beteiligten in der Nacht auf Donnerstag auf das übergeordnete Ziel verständigt, bis 2050 alle Böden in einen gesunden Zustand zu überführen.
"Soviel zum Bürokratieabbau! So fängt es immer an, am Ende wollen die Beamten noch mit auf den Erntemaschinen mitfahren, Ironie! Wer hat wohl am meisten Interesse, dass der Boden Gesund bleibt? Was wollen die Eurokraten noch alles Protokollieren und mit Auflagen versehen? Bei den Bauern kommt es nicht gut an, und wenn der Klimaschutz noch dazukommt, wird es nur noch Irre!" (Willy Toft)
"Das wird so laufen wie bei FFH-Gebieten und Natura2000. Da hieß es auch, keine neuen Verpflichtungen und es gab viele Versprechungen der Politik. Die Realität hat vieles Lügen gestraft. Nicht alle sind stark betroffen aber einige haben der Politik geglaubt und sehen sich jetzt verschiedensten Auflagen und Kosten gegenüber. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen - Entschuldigung, für Landwirte neue Pflichten einzuführen." (Erwin Schmidbauer)
"Und wenn es dann in nationales Recht umgesetzt wird legen die Deutschen noch eine Schippe drauf. Welche zwei Verordnungen streicht Herr Merz denn jetzt dafür?" (Gerd Uken)
"Die Eigenverantwortung der Landwirte genügt nicht, um einen gesunden Boden zu erhalten. Erhalt und Schutz natürlicher Lebensgrundlagen für die Menschen in Europa und Deutschland ist eine supranationale und innerstaatliche Aufgabe und Pflicht der staatlichen Behörden." (Günter Schanné)
EU-Agrarpolitikerin Singer: Darum ist sie gegen Hansens Marktreform
Christine Singer sitzt seit 2024 im EU-Parlament. Im Interview erklärt die Politikerin der Freien Wähler, warum sie die Reform der EU-Agrarmarktordnung ablehnt und was sie sich für die GAP wünscht. Die Vorschläge des EU-Agrarkommissars zur Gemeinsamen Marktordnung sieht sie sehr kritisch. Besonders die geplanten verpflichtenden Lieferverträge nach Artikel 148 GMO würden erhebliche Risiken bergen .
"Alles soll so bleiben wie es ist das lese ich daraus Flächenprämie davon profitieren hauptsächlich Flächenstarke Betriebe Und über 148 brauchen wir nicht mehr reden so lange die neue Bundesregierung regiert - Lobbyisten sind am Werk." (Gerd Uken)
"Lieferverträge mit verbindlich festgelegten Preisen sieht Frau Singer als überflüssige Bürokratie. Hat sie, oder irgend ein anderer Landwirt jemals Futter, Dünger oder Diesel geliefert bekommen, ohne daß vorher der Preis festgesetzt wurde ? Gibt es irgendeine andere Branche, die Ware liefert und es den Empfängern überlässt, nachträglich die Preise zu bestimmen?" (Josef Schmid)
"Eine nachhaltige sichere Nahrungsmittelversorgung ist nur mit stabilen fairen kostendeckenden Preisen für alle Teilnehmer der jeweiligen Lieferketten möglich. Die jährlichen preisbedingten Gewinnschwankungen sind erheblich größer als die GAP-Prämien. Die Landwirtschaft gehört inzwischen zu den kapitalintensivsten Branchen. Bauern benötigen keine Flächenprämien oder Unterstützung für mehr Tierschutz, sondern für die Inlandsnachfrage und jeweiligen Lieferketten allgemeinverbindliche Branchenverträge mit fairen Preisen, Mengen und Konditionen. Diese sollten ergänzt werden durch Ausgleichszahlungen für nicht nachhaltig erzeugte Produkte." (Jürgen Greiner)
Dürremonitor färbt Deutschland schon wieder rot &
Forscher warnen: Megadürre nicht mehr auszuschließen &
Fachleute verzeichnen Rückgang der Grundwasserneubildung in Niedersachsen
Der Dürremonitor des Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung UFZ Deutschland ist wieder rot eingefärbt. „Außergewöhnliche Dürre“ im Oberboden herrscht in vielen deutschen Regionen. Auch für Osteuropa zeigen die Modelle eine außergewöhnlich starke Anomalie der Bodenfeuchte. Besonders betroffen sind Regionen in Polen, Belarus und der Ukraine. Die Wahrscheinlichkeit für ein Dürrejahr ist dort hoch. Die Landwirtschaft muss die Entwicklung intensiv beobachten und Aussaattermine entsprechend anpassen.
"Hochgepumtes Grundwasser: Weil das Tiefenwasser hochgepumpt wird und dann nach kurzer Zeit von den Feldern über Flüsse ins Meer abfließt. Damit sei es entzogen und komme nicht über Regen zurück. Angeblich soll das so zugeführte Bewässerungswasser den Meeresspiegel um 1 cm steigen lassen. Diesen Schwachsinn sollte man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Es ist wohl eher so, dass unsere wie Krebsgeschwüre wachsenden urbanen Zentren die wasserspeichernde und verdunstende Funktion des dort ehemals vorhanden Bodens aufheben und das dort anfallende Regenwasser auf dem schnellsten Weg in das Meer leiten. Der örtliche Verdunstungsbeitrag zur regelmäßigen Regenbildung ist komplett aufgehoben. Mit der Beregnung vergeudet ja die Landwirtschaft angeblich Unmengen vor Wasser über die Verdunstung." (Werner Danzeisen)
"Hallo, es ist nicht DER Klimawandel, sondern wir verändern das Klima. Mit völlig überflüssigem Warenverkehr (deutsche Wurst nach Italien, italienische Wurst nach D) usw und dem damit erzeugten co2, dem sinnlosen Abholzen des Regenwaldes, weil die Grünen lieber importieren als heimisch zu erzeugen, dafür Blümchenwiesen machen, ist 3/4 des Warenaustauschs überflüssig. Nötig ist nur das, was man selbst nicht erzeugen kann. Damit wäre der ganzen Welt geholfen." (Markus Kühn)
"Wir sollten auch an vorausschauende Management denken, wie wir die Flächenverdünstung vorbeugen! (Wieviel Wasser wir von unbedeckten Flächen verdünsten lassen). Es gibt gute Beispiele von Transfermulch beim Kartoffel-Anbau, bei Mais-Direktsaat von mit Roller-Crimper behandelten Wickroggen, wobei man beim letzten auf die Sortenwahl achten muss, um den Knick auf dem richtigen Moment zu geben. Großflächigen Pflanzenverdunstung macht neuen Regen (Kleine Wasserkreislauf), großflächiger, nackter Boden vertreibt durch die Thermik den Regen. Bei der Futter-Ernte sorgt ein höherer Schnitt für einen kleinen "Regenwald" und so haben wir einen höheren Flächen-Ertrag / Jahr." (Maarten Sillekens)
"Ich lebe scheinbar auf einem anderen Planeten. Laut den Karten haben wir hier an der Westküste in Schleswig Holstein eine schwere Dürre und extreme Trockenheit. Dabei kann man in Wirklichkeit wunderbar ackern schön feuchter Boden Nix trocken, toll zu bearbeiten. Es darf gerne noch ein paar Wochen trocken bleiben, damit Kartoffeln und Kohl gut in die Erde kommen." (Thorsten Holtmeier)
„Wir hatten in NRW in den Jahren 23 und 24 jeweils über 1.000 mm Niederschlag! Wie kann Herr Jung da noch Schmelzwasser vermissen? Wir sind froh, dass wir nicht mit den Bedingungen von 23 oder 24 zu kämpfen haben. Die Grundwasservorräte sind ja nun keinesfalls aufgebraucht. Die Kulturen leiden nicht unter Trockenstress! Die Zuckerrüben sind bei angepasster Saatbettbereitung alle aufgelaufen! Wenn Herr Jung jetzt von einem möglichen Hitzesommer spricht, ist das in meinen Augen höchst unseriös! Die Wetterportale waren in den letzten 2 Jahren ja nicht mal in der Lage für 3 Tage verlässlich vorher zu sagen! Aber wie sollte es auch anders sein, die Klimahysterie nimmt weiter ihren Lauf! Armes Deutschland!“ (Ulf Henning)
"Mir fällt wieder mal auf, dass sofort mit einem Reglen der Wasserentnahme bei Land- und Gartenbau argumentiert wird. Warum reglementiert man denn nicht mal bei den Verbrauchern selber? Hat man Angst vor der Bevölkerung? Der Wasserverbrauch von Städten und Industrie ist immens. Wenn hier nur 1 - 2 % eingespart wuerden, dann wäre das schon eine deutliche Entlastung des Defizites. Aber es ist ja viel einfacher den Gieskannenbesitzern und Beregnungslandwirten den hahn zuzudrehen." (Stefan Lehr)
"Ohne stabile Stromnetze steht Europas Sicherheit auf dem Spiel"
In der Debatte um Europas Sicherheit und wirtschaftliche Zukunft rückt die Stromversorgung zunehmend in den Fokus. Angesichts der wachsenden Abhängigkeit von Elektrizität sei der Ausbau und Schutz der Strominfrastruktur entscheidend für Wachstum, Stabilität und die Verteidigungsfähigkeit Europas.
"Dezentralisierung und umstellen auf Erneuerbare Energien in Kombination mit Speichern ist hier der richtige Ansatz." (Heinrich Gärtner)
"Darum versucht Russland in der Ukraine auch die Stromversorgung lahm zu legen: Heute hängt (fast) alles vom Strom ab. Und in Zukunft wird es noch mehr werden: E-Mobilität, Bezahlvorgänge usw. Ohne Strom gibt es keinerlei Sicherheitspositionen mehr." (Erwin Schmidbauer)
Baywa: Aktualisiertes Finanzierungskonzept steht
Als Ende Februar bei der Baywa r. e., der Energietochter der Baywa AG, eine weitere riesige Finanzierungslücke von 435 Mio. € bekannt wurde, war das Anfang des Jahres mit den Großaktionären und Kreditgebern geschnürte Finanzierungspaket nicht mehr ausreichend. Inzwischen hat sich die Baywa eigenen Angaben zufolge mit ihren Kernbanken und Großaktionären auf ein aktualisiertes Finanzierungskonzept und eine geänderte Sanierungsvereinbarung bis 2028 verständigt.
"Die wievielte Korrektur ist das jetzt? Und ab jetzt wird alles besser? Nein, der Konzern ist pleite, da helfen auch keine 20 korrigierten Sanierungspläne nichts. Gut, den Namen wird es bestimmt weiter geben, aber immer neue Sanierungspläne helfen da auch nicht. Wie war es mit Benko und Karstadt usw usw Den Laden vertacken und gut ist. Alles andere ist nur dem Vorstand (der den Namen nicht verdient) weiterhin Geld in den ... zu blasen Die Umsätze bleiben auch ohne Baywa. Es macht halt nur jemand anderes und der würde evl sogar Standorte erhalten." (Bernd Brunhöver)
TikTok-Trend steigert Absatz von Hüttenkäse
Proteinreich und fettarm: Körniger Frischkäse erfreut sich dank Videos in sozialen Medien großer Beliebtheit. Während das Produkt bisher eher als altbacken galt, liegt es jetzt voll im Trend. In TikTok-Videos mischen Influencer den „cottage cheese“ in Dips, Eiscreme oder eine „Cottage Cheese Bowl“.
"Das zeigt wie sehr Menschen, ja ganze Gesellschaften manipuliert werden können. Hier klar erkennbar beim Einkauf. Aber dann logischerweise auch politisch und gesellschaftlich." (Erwin Schmidbauer)
Branche hofft auf Verdopplung der Solarthermie bis 2026
Im vergangenen Jahr 2024 sind in Deutschland drei solarthermische Großanlagen in Betrieb gegangen. Insgesamt sind damit Stand März 2025 61 solare Wärmenetze mit zusammengerechnet 173.275 qm Bruttokollektorfläche in Betrieb. Das entspricht ca. 121 MW solarer Leistung, teilt das Steinbeis Forschungsinstitut für solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme (Solites) mit.
"Eins hat das Steinbeis Forschungsinstitut übersehen. Wärme kann man nicht essen!! Wenn das Institut fordert, es MUSS mehr Fläche für Solarthermie genutzt werden, dann brennen sie damit den Regenwald gnadenlos nieder. Zuerst sollte das Institut sich dafür einsetzen, das für Regenerative-Energien keine Kompensationsmaßnahmen mehr erbracht werden müssen. Das würde den Flächenverbrauch mindestens halbieren. Regenerative-Energien sind wichtig aber noch wichtiger sind heimische Flächen zur Nahrungsmittelerzeugung. Ohne Heizung kann man überleben ohne Essen wird es deutlich schwieriger." (Herbert Platen)
"Solarthermie kann eine interessante Lösung sein, wenn im Sommer ein höherer Wärmebedarf vorhanden ist oder der Wärmebedarf geschoben werden kann, etwa zur Hackschnitzeltrocknung oder Pflanzen(Heu-)trocknung. Aber für den Winterwärembedarf braucht es dann eine redundante Wärmequelle, was die Kosten erhöht." (Erwin Schmidbauer)
Pflanzenschutz und Züchtung: Ackerbauern streiten mit Politikern in Brüssel &
Landwirte und Politiker im Streitgespräch: Wie viel EU verträgt der Acker?
Zwischen europäischen Ackerbauern und der EU wächst die Spannung. Besonders umstritten sind die strikten Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel. Gleichzeitig bremsen EU-Vorbehalte gegenüber neuen Züchtungsmethoden wie CRISPR-Cas wichtige Innovationen aus. Wie stark die Wirklichkeit auf den Höfen mit den Vorstellungen der Politiker kollidiert, wurde bei Politik trifft Praxis, einer top agrar-Veranstaltung mit Unterstützung der BASF, am Mittwochabend in Brüssel deutlich.
"Wer von einer "Abwehrschlacht" spricht und die Anspruchshaltung hat, dass es für jedes Problem einen PSM-Wirkstoff geben muss und Wirkstoffe nur dann verboten werden, wenn mindestens ein alternativer Wirkstoff für das Problem vorhanden ist, der unterschätzt massiv die Auswirkungen des PSM-Einsatzes auf die Biodiversität und teils auch auf die Anwender. Es sei daran erinnert, dass im Integrierten Pflanzenschutz chemisch-synthetische PSM theoretisch nur die allerletzte Option sind. In der tatsächlichen Praxis zeigt sich jedoch, dass die Verfügbarkeit von PSM-Wirkstoffen sowie deren preiswerte und einfache Anwendung dazu führen, dass die vorbeugenden Maßnahmen des Integrierten Pflanzenschutzes vernachlässigt werden. Fruchtfolgen sind zu eng, bei der Sortenwahl steht Maximalertrag im Vordergrund statt Pflanzengesundheit und die wenigsten Betriebe denken darüber nach, wie sie Unkraut mechanisch bekämpfen könnten, sondern greifen direkt zu Herbiziden. Auch Bestandsbonitierungen zum Überschreiten der Bekämpfungsschwellen finden oftmals unzureichend statt. Insofern hat Herr Waitz Recht: An erster Stelle muss die PSM-Reduktion stehen und erst danach ein beschleunigtes Zulassungsverfahren." (Philipp Dümig)
"Langsam scheint sich tatsächlich ein gewisser "Kipppunkt" (wie man heute so gern öffentlichkeitswirksam sagt) in der Landwirtschaft zu ergeben: Tierzahlen sinken, der Strukturwandel geht weiter und es bleibt abzuwarten, ob die Nachfrage nach Pachtflächen auch mal sinkt, weil die Betriebsleiter einfach bessere Möglichkeiten außerhalb der Landwirtschaft haben." (Erwin Schmidbauer)