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Bundestagswahl 2025 Maul- und Klauenseuche Gülle und Wirtschaftsdünger

+++ MKS-Lage im Ticker +++

Maul- und Klauenseuche: Brandenburg beginnt mit Aufhebung der Restriktionen

Brandenburg beginnt schrittweise Auflösung der Sperrzone. Drittlandmärkte weiter eingeschränkt. Experten vom FLI berichten: Ursache für den MKS-Ausbruch bleibt unklar.

Lesezeit: 25 Minuten

Den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) bei einer Wasserbüffelherde in Brandenburg, Landkreis Märkisch-Oderland, hat das nationale Referenzlabor des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) am Freitag, 10. Januar, bestätigt. Die örtlich zuständigen Behörden haben entsprechende Bekämpfungs- und Schutzmaßnahmen eingerichtet. Mit dem MKS-Ausbruch hat Deutschland seinen Status als "frei von Maul- und Klauenseuche ohne Impfung" verloren.

Infos zur Tierseuche MKS lesen Sie hier: Die 12 wichtigsten Fragen zur Maul- und Klauenseuche

Auf dieser Seite halten wir Sie zu den aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

++ Donnerstag, 13. Februar ++

Nach dem Ausbruch der MKS war der Abschluss von Ertragsschadenversicherungen kaum möglich. Jetzt nehmen einige Versicherungen wieder Neuabschlüsse an - allerdings teilweise mit Ausschluss von MKS.

++ Mittwoch, 12. Februar ++

Der MKS-Ausbruch hat für Landwirte im Sperrgebiet extreme Folgen. Doch auch Kontaktbetriebe müssen bei Tierseuchen mit starken Einschränkungen rechnen. Das zeigt der Fall zweier Milchviehbetriebe.

++ Dienstag, 11. Februar ++

MKS: Brandenburg beendet die Sperrzone schrittweise

Brandenburg hebt die Restriktionen rund um den MKS-Ausbruch schrittweise wieder auf. Kontrollmaßnahmen für Klauentiere bleiben bestehen. Ob Deutschland den Status "MKS-frei" erhält, bleibt abzuwarten.

++ Montag, 3. Februar ++

Cem Özdemir: Noch längst keine Entwarnung möglich

Im Ausschuss für Ernährung und Umwelt der letzten Woche hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir die Abgeordneten über den aktuellen Stand zum Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg informiert. Dabei wurde deutlich, dass die Behörden noch lange keine Entwarnung geben können, weiter unklar ist, wann die Sperrzonen aufgehoben werden. Der ursprünglich ins Auge gefasste Termin Ende April 2025 ist offenbar nicht zu halten.

Laut Christa Kühn, Präsidentin des Friedrich-Loeffler-Instituts, werden die geprüften Tiere in jeweils drei Runden überprüft, das Verfahren dauere an, die Überwachungszone gelte bis mindestens Mitte Februar. 

Minister Özdemir zeigte sich im Ausschuss erleichtert, dass nach dem 10. Januar 2025, als der erste und bisher einzige Fall der MKS auf einem Büffelhof in Hönow/Brandenburg zu konstatieren war, kein weiterer Verdachtsfall aufgetreten ist.

Wann öffnen die Exportmärkte wieder?

Bisher gab es nur den einen MKS-Fall in Brandenburg. Die Branche hofft, dass Deutschland wieder MKS-frei ist. Der Export wird aber noch länger leiden.

Interview: Warum ist die Ursache für den Ausbruch noch immer nicht klar?

Die Eintragsursache ist weiterhin unklar und zudem kursieren verschiedenste Gerüchte. Doch warum ist die Ursachensuche so schwierig zu finden? Darüber sprachen wir mit Prof. Carola Sauter-Louis, Leiterin des Instituts für Epidemiologie am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI).

++ Freitag, 31. Januar ++

Milch und Schweinefleisch: Einschränkungen für Export in Drittländer bleiben

Im Jahr 2024 sind die Exporte in Drittländer von Schweinefleisch und Schweinen leicht gestiegen. Doch aktuell bremst MKS. Wie die AMI in dieser Woche berichten, werden Gespräche über Regionalisierungsabkommen geführt, doch schnelle Ergebnisse sind nicht zu erwarten.  

Bei den Schlachtkühen ist die leichte MKS-Panik mit erhöhtem Angebot verflogen – auch in Süddeutschland. Gleichzeitig ist die Nachfrage rege.

Auch der Milchmarkt zeigt sich stabil: Der Butterhandel an der EEX zeigt bisher keine negativen Auswirkungen der Maul- und Klauenseuche in Deutschland und es gibt auch keinen Angebotsrückgang.

Für den Milchpulvermarkt kommentiert die ZMB: Nach dem MKS-Ausbruch ist die Abwicklung von Exportkontrakte je nach Empfängerland weiter behindert. Auch Lieferungen innerhalb der EU sind trotz Regionalisierung teilweise beeinträchtigt und Waren werden umgelenkt. Teils hat sich die Situation aber entspannt. Abzuwarten bleibt, wie sich die Situation auf die Milchauszahlungspreise auswirkt.

++ Dienstag, 28. Januar ++

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bei der EU-Kommission Unterstützung aus der Agrarreserve der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) erbeten. Er informierte EU-Landwirtschaftskommissar Christophe Hansen über eine anstehende Initiative seines Ministeriums zur Prüfung der Hilfen.

Sowohl Hansen als auch Özdemirs europäische AMtskollegen lobten Deutschland für den Umgang mit der MKS. Die wirtschaftlichen Schäden müssten minimiert werden, so der Tenor der EU-Agrarminister.

++ Montag, 27. Januar ++

Sollte es in einem Betrieb zum Ausbruch der Maul- und Klauenseuche kommen, gelten strenge Maßnahmen. Wir fassen zusammen, welche Schritte sind nötig, bevor neue Tiere in den Stall einziehen dürfen.

Angesichts des aktuellen MKS-Ausbruchs stellen sich viele Betriebe die Frage: Was deckt die Ertragsschadenversicherung ab und welche Leistungen übernimmt die Tierseuchenkasse? Unser Experte klärt auf.

++ Freitag, 24. Januar ++

Die niederländische Regierung hebt die Import-Beschränkung für deutsche Kälber wieder auf.

Umfrage-MKS: So beurteilen Landwirte die Folgen aktuell

Nach dem Ausbruch der MKS sind Tierhalter zu hoher Biosicherheit aufgerufen. Wie präsent ist das Thema auf den Höfen? Wir haben top agrar-Leser gefragt.

++ Donnerstag, 23. Januar ++

Kälbertransporte in die Niederlande laufen wieder an

Nach dem MKS-Ausbruch in Brandenburg hatten die Niederlande die Einfuhr von Kälbern zur Mast aus Deutschland gestoppt. Das traf bzw. trifft vor allem Milchviehhalter, die ihre Bullenkälber in die Kälbermast vermarkten.

Jetzt scheinen sich die Vermarktungswege wieder zu öffnen. Das berichten Händler aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Auch die Rinder Allianz in Woldegk (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) teilt laut Medienberichten mit, dass Kälbertransporte in die Niederlande vorbereitet werden. Dies sei möglich, weil keine weiteren MKS-Fälle bestätigt worden waren.

Schlachtunternehmen berichtet über Folgen nach dem MKS-Ausbruch

Schweinehalter in Brandenburg sind vom MKS-Ausbruch im Bundesland besonders betroffen (mehr dazu hier: MKS: Brandenburger Schweinehalter bleiben auf ihren Tieren sitzen). Doch auch über die Landesgrenzen hinaus, hat die Tierseuche Auswirkungen. Von einem Beispiel berichtet der SWR4 Rheinland-Pfalz.

"Hunderte Tonnen stehen fertig etikettiert auf dem Hof und sind bereit für den Transport", sagt Geschäftsführer Bernhard Simon vom Schlachthof Simon in Wittlich. Länder wie Singapur, Südkorea und Vietnam zählt zu wichtigen Exportmärkten für Nebenprodukte. Weil es für Schweinefüße oder -knochen keinen Markt in der EU gibt, würden diese nun in der Tierkörperbeseitigung verbrannt.

Auch der Preis, den Landwirte für ihre Schweine vom Schlachthof Simon bekommen, werde deutlich sinken. Momentan erhalten sie etwa 180 € pro Schwein. "Aber dieser Preis könnte bald um 10 bis 20 € fallen. Es ist sogar möglich, dass der Preis noch weiter sinkt“, so Simon gegenüber dem SWR.

Berliner Bezirke verlängern Transportverbote

Weil nach dem MKS-Ausbruch noch nicht alle Untersuchungen „in relevantem Umfang abgeschlossen“ sind, verlängern Berliner Bezirke die Allgemeinverfügung zur Aussetzung von Tiertransporten bis einschließlich 27. Januar (sog. Stand still). Das teilte die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz Berlin mit. Derzeit würden die Tiere in Betrieben innerhalb der 10-km-Überwachungszone beprobt. 

Unterdessen öffnet der Berliner Zoo am Freitag wieder - mit Einschränkungen. So sollen Bereiche mit engem Kontakt zu empfänglichen Tieren, wie etwa dem Streichelzoo, geschlossen bleiben. Der Tierpark Berlin, der sich im östlichen Stadtteil und innerhalb der Überwachungszone befindet, wird noch nicht geöffnet.

++ Mittwoch, 22. Januar ++

Bauernverband Brandenburg fordert Lösungen für Schweinehalter

Der Landesbauernverband und die Schweinehalter in Brandenburg fühlen sich von Politik und Wirtschaft im Stich gelassen. Tiere werden aktuell wegen der MKS nicht zur Schlachtung abgeholt.

Umfrage: Wie sind Tierhalter aktuell von MKS betroffen?

In unserer aktuellen Leserumfrage wollen wir wissen:

Positive Aussichten für den Milchmarkt - trotz MKS

„MKS hat uns überrascht, die Auswirkungen sind aber dank der Regionalisierung nicht so groß wie befürchtet", erklärte Hans Holtorf, stellvertretender Vorsitzender des Milchindustrie-Verbands (MIV) bei einer Pressekonferenz auf der Grünen Woche.

++ Dienstag, 21. Januar ++

Brandenburg lässt Impfstoff herstellen

Auf Bitten der Bundesländer hat Brandenburg die deutsche MKS-Impfstoffbank aktiviert. Damit wird jetzt ein Impfstoff produziert. Dies sei eine Vorbereitung für den Ernstfall. Ob geimpft wird, steht noch nicht fest.

Versicherer stoppen nach MKS-Ausbruch die Neuabschlüsse

Wenn sich Tierhalter jetzt noch gegen mögliche wirtschaftliche Folgen durch MKS absichern wollen, wird das schwierig. Neue Ertragschadenversicherungen sind kaum noch abschließbar.

++ Montag, 20. Januar ++

Überwachungszone gilt bis mindestens 11. Februar

Die Eintragsursache ist weiter unklar, bestätigt das FLI am Montag gegenüber top agrar. Neben dem Landeslabor Berlin-Brandenburg untersucht auch das Nationale Referenzlabor für MKS am FLI kontinuierlich weitere Proben. Manche Eintragswege - wie der Zukauf von Tieren oder der direkte Kontakt zu Ländern mit MKS - konnten aber ausgeschlossen werden. Aktuell laufen u.a. noch Untersuchungen von Wildtieren, die eventuell Aufschluss über den möglichen Eintrag geben könnten. Auch die Untersuchungen in der Umgebung sollen dabei helfen, verschiedene Eintragsursachen auszuschließen.

Wie könnte es weitergehen, wenn keine weiteren MKS-Fälle bestätigt werden? Die Schutz- und Überwachungszone in Brandenburg gelten gemäß Durchführungsbeschluss der EU Kommission mindestens bis zum 11. Februar, teilt das FLI mit. Tritt kein weiterer Fall auf und sind die anderen Voraussetzungen für eine Aufhebung (z.B. amtliche Überprüfungen von Klauentiere haltenden Betrieben) erfüllt, können die Maßnahmen danach wieder gelockert werden. Der Status „MKS-frei“ kann frühestens drei Monate nach dem letzten Ausbruch wieder erlangt werden, hierfür seien weitere klinische und Laboruntersuchungen notwendig.

Untersuchungen in Brandenburg laufen weiter

Das Landwirtschaftsministerium Brandenburg teilt am Montag auf Nachfrage mit: Es laufen weiterhin Untersuchungen und Beprobungen in den Zonen. Die genommenen Proben werden kontinuierlich vom Landeslabor ausgewertet. Zum jetzigen Stand gibt es keinen Hinweis, dass sich die Tierseuche weiter ausgebreitet hat. Die Ermittlungen zu den Eintragungen laufen ebenfalls.

Giraffen im Berliner Tierpark MKS-negativ

Im Berliner Tierpark wurden sind alle Proben der "potenziell empfänglichen Tiere" negativ auf MKS, berichtet unter anderem der rbb. Der Tierpark liegt innerhalb der Überwachungszone von 10 km. Zu den potenziell empfänglichen Tieren im Tierpark zählen Wisente oder Giraffen. Zoo und Tierpark bleiben dennoch bis auf weiteres geschlossen. Weiterhin gelten dort strikte Hygienemaßnahmen und umfangreiche Einschränkungen für externe Zugänge.

++ Sonntag, 19. Januar ++

Britischer Markt möglicherweise schneller wieder auf?

Im Interview mit top agrar erläutert Thomas Dosch vom Fleischvermarkter Tönnies, warum ein spezielles Abkommen im Brexit-Vertrag den Weg für Milch und Fleisch nach Großbritannien schneller wieder öffnen könnte. Und was dafür nötig wäre.

++ Samstag, 18. Januar ++

Kein zweiter Fall, Ermittlungen laufen weiter

Nachdem sich ein zweiter MKS-Verdachtsfall nicht bestätigt hat, laufen die Ermittlungen weiter. Wissenschaftler des Friedrich-Loeffer-Instituts (FLI) und lokale Behörden suchen weiter nach der Eintragsursache.

Der Staatssekretär im Brandenburgischen Landwirtschaftsministerium, Gregor Beyer, erklärte gegenüber dem rbb am Freitagabend, dass man nicht genau wisse, ob sich auch Wildtiere infiziert haben. Daher seien Tierhalter weiterhin dazu aufgerufen, auf Krankheitssymptome zu achten. Eine Entwarnung könne es noch nicht geben. Es gebe aber momentan keine Hinweise darauf, dass die Seuche sich weiter verbreitet hat.

Auch der Deutsche Jagdverband (DJV) hatte Jägerinnen und Jäger ausdrücklich zu erhöhter Aufmerksamkeit aufgerufen.

++ Freitag, 17. Januar ++

Schulze Steinmann: "Irgendwie die Märkte offen halten"

Im Interview mit dem TV-Sender Phoenix schilderte top agrar-Chefredakteur Matthias Schulze Steinmann am Freitag die dramatische Lage für die Branche. Doch auch die anderen Sorgen der Landwirte kamen zur Sprache.

Brandenburg verlängert Transportverbot nicht

Tierhalter in Brandenburg dürfen ab morgen, 18. Januar, wieder ihre Tiere und Gülle transportieren. Die seit dem 10. Januar geltende Eilverordnung wird nicht verlängert und läuft mit dem Ende des heutigen Tages aus, teilt das Brandenburger Landwirtschaftsministerium mit.

Die Eilverordnung war zur Eindämmung der Tierseuche zunächst für 72 Stunden erlassen und dann noch zweimal um jeweils 48 Stunden verlängert worden. In der Zeit durften keine für MKS-empfänglichen Tiere bewegt werden, also Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Kameliden.

Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es weiterhin keine Hinweise auf eine Ausbreitung der MKS, erklärt das Ministerium. Die eingerichtete Schutzzone und die Überwachungszone bleiben aufrecht erhalten.

Zweiter Verdachtsfall MKS hat sich nicht bestätigt

Der Verdachtsfall auf Maul- und Klauenseuche im Landkreis Barnim hat sich nach Angaben von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht bestätigt. "Der Stand ist heute, dass es keinen zweiten weiteren positiven Fall gibt", sagte Özdemir am Freitagmorgen im Deutschlandfunk.

Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts hätten noch in der Nacht die Untersuchung vorgenommen. Die mit MKS in Verbindung gebrachte Ziege sei frei von MKS. Damit bleibe es bei dem einen bekannten Ausbruch. "Deutschland ist weiterhin nicht maul- und klauenseuchenfrei, aber immerhin die Tierseuche hat sich Stand heute nicht ausgebreitet", fügte Özdemir hinzu.

Özdemir will Prinzip der Regionalisierung auf Drittländer übertragen

Die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung bleibe groß, machte Cem Özdemir im Gespräch mit dem Deutschlandfunk deutlich. Bis Deutschland den Status MKS-frei zurückbekommen kann, seien die aktuellen Maßnahmen vor Ort wichtig. Eingeschlossen auch die Keulung von nicht kranken oder nur möglicherweise kranken Tieren . „Wir müssen mit aller gebotenen Härte und Transparenz vorgehen, damit die Länder, die unsere Produkte kaufen, Vertrauen in uns haben“, so Özdemir.

Der Minister führe intensive Gespräche mit internationalen Handelspartnern, um die in der EU geltende Regionalisierung auch auf Drittländern zu übertragen. „Es spricht nichts dagegen Milch- und Fleischprodukte außerhalb der Sperrzonen zu vermarkten", betonte Özdemir.

Rentenbank öffnet Liquiditätsprogramm für Schäden durch MKS

Die Landwirtschaftliche Rentenbank reagiert auf die wirtschaftlichen Folgen der Maul- und Klauenseuche. Betroffene Landwirte können ab sofort zinsgünstige Darlehen über ein geöffnetes Liquiditätsprogramm beantragen. Antragsberechtigt sind alle landwirtschaftlichen Betriebe, die einen auf die MKS zurückzuführenden Umsatz- und/oder Ergebnisrückgang von mindestens 30 Prozent nachweisen können.

++ Donnerstag, 16. Januar ++

Möglicher zweiter MKS-Fall in Brandenburg?

Im Landkreis Barnim gibt es laut Medienberichten einen weiteren Verdachtsfall der Maul- und Klauenseuche (MKS). Das habe ein Sprecher der Kreisverwaltung dem rbb am Donnerstag auf Anfrage bestätigt. Am Mittwoch seien Tiere mit möglichen Symptomen festgestellt und bereits getötet worden.

Nach Berichten der "B.Z." und der "Märkischen Oderzeitung" soll es sich um vier Ziegen auf einem Hof in Willmersdorf bei Werneuchen handeln. Proben der toten Tiere würden derzeit am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) untersucht, hieß es aus der Kreisverwaltung.

Auf Anfrage von top agrar bestätigt das FLI: "Es ist ein Verdachtsfall in der Abklärung." Die Ergebnisse aus dem Labor sollten noch am Donnerstag vorliegen. Die Untersuchungen am FLI dauern aber an und es wird mit ersten Infos am Freitag gerechnet.

EU-Agrarkommissar: "Panik kontraproduktiv"

EU-Agrarkommissar Christophe Hansen hat am Rande der grünen Woche dazu aufgerufen „den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche ernst zu nehmen, aber nicht in Panik zu verfallen.“

Es sei gut, dass „wir bis jetzt einen einzelnen isolierten Fall haben“, sagte der Luxemburger am späten Donnerstagnachmittag in Berlin. Er habe einen eigentlich geplanten Besuch eines Landwirten in Brandenburg kurzfritsig abgesagt, so Hansen.

Vor Journalisten schloss er europäische Finanzhilfen für die betroffenen Landwirte nicht aus.

Sowohl mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir als auch mit dem Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes habe sich Hansen über das aktuelle Seuchengeschehen ausgetauscht.

Hansen gab top agrar im Vorfeld der Grünen Woche einen ausführlichen Einblick in seine Pläne für die EU-Agrarpolitik der kommenden Jahre:

Zeit bis zum Status MKS-frei wird noch Monate dauern

Zwei Wissenschaftler vom FLI berichten zum aktuellen Ermittlungsstand in Brandenburg. Sie geben Einblick, wann eine Impfung infrage kommt und wie Deutschland den Freiheitsstatus zurück bekommen könnten.

Wie ist die deutsche Milchwirtschaft betroffen?

Der MKS-Fall in Brandenburg hat Folgen für den Export von Milchprodukten. Welches sind die wichtigsten Exportprodukte und wohin gehen diese? Das hat die AMI zusammengefasst.

++ Mittwoch, 15. Januar ++

Cem Özdemir: Entschädigung der Tierhalter über Tierseuchenkasse

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir setzt auf die strikte Eindämmung. "Wir haben alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, zusammen mit dem Land Brandenburg und Berlin", sagte er in den Tagesthemen. Der Grünen-Politiker hofft, dass es bei diesem einen Fall bleibt. "Das ist schon schlimm genug. (…) Ansonsten sind die wirtschaftlichen Folgen kaum absehbar."

Um die wirtschaftlichen Einbußen der Landwirte aufzufangen, seien zunächst die Bundesländer in der Verantwortung, so Özdemir. Die Tierhalter würden über die Tierseuchenkasse entschädigt.

MKS lässt Schweinepreise fallen

Zum Schweinestau kommt nun auch noch die Maul- und Klauenseuche. Das drückt den Schweinemarkt weiter in den Keller. Auch der Ferkelmarkt kommt unter die Räder.

Brandenburg verlängert Transportverbot

Die Ursache und das Ausmaß des MKS-Ausbruchs ist weiter unklar. Doch nach aktuellem Stand am Mittwoch, 15. Januar, gibt es keine Hinweise auf weitere Fälle und somit Ausbreitung der Tierseuche. Das erklärt das Landwirtschaftsministerium Brandenburg.

Um eine mögliche Ausbreitung zu verhindern, hat das Bundesland jetzt aber seine Eilverordnung um weitere 48 Stunden bis zum 17. Januar verlängert. Denn die bisher vorliegenden Untersuchungsergebnisse würden noch nicht ausreichen, um die Lage abschließend zu bewerten. "Hier geht Sicherheit vor Schnelligkeit", so das Ministerium.  

Verboten ist damit weiterhin der Transport von Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen und Kameliden. Gleiches gilt für in den Tierhaltungsbetrieben von diesen Tieren gewonnenen Körpern oder Tierkörperteilen und Gülle. Somit sind Schlachtbetriebe und der Einzelhandel davon nicht betroffen. Verstöße können als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. 

Gleichzeitig prüft das zuständige Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz bereits eine mögliche Unterstützung der von den Auswirkungen der Tierseuche betroffenen Betriebe. Schätzungen dazu sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Aufgrund der bereits jetzt spürbaren Auswirkungen über das Bundesland hinaus, wird es auch entsprechende Gespräche mit Bund und EU dazu geben. 

Milchbranche fürchtet hohe wirtschaftliche Verluste

Mit einem Exportanteil von ca 50 % und davon etwa 18 % in Drittländer, ist auch die Milchbranche vom MKS-Ausbruch betroffen. Die Milchindustrie befürchtet wirtschaftliche Einbußen. Viele Fragen sind dabei noch offen. Das zeigt ein Statement vom MIV.

EU: Handel von Fleisch und Milch außerhalb der Sperrzone erlaubt

Die Europäische Kommission hat am Mittwoch, 15. Januar, in einem Durchführungsbeschluss die von Brandenburg bereits eingerichteten 3- beziehungsweise 10-Kilometer-Zonen bestätigt und damit die Grundlage für die Regionalisierung geschaffen.

Dazu erklärt Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft: „Bei den Nachrichten der vergangenen Woche ist die Entscheidung aus Brüssel ein Lichtblick für die Landwirtinnen und Landwirte. Die Kommission hat den von Brandenburg gesperrten Bereich nicht vergrößert. Fleisch und auch Milchprodukte, die außerhalb der Sperrzone erzeugt wurden, können damit weiter in der EU gehandelt werden.

Die aktuelle Situation ist für die Höfe sehr belastend – viele Landwirte bangen um ihre Tiere. Ziel muss weiterhin sein, eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, um die Tiere zu schützen und Schäden für unsere Land- und Lebensmittelwirtschaft zu minimieren.“

++ Dienstag, 15. Januar ++

Özdemir verteidigt Keulungen und will an Regionalisierung arbeiten

Die Nottötung der infizierten Herde und weiterer Bestände in unmittelbarer Nähe dazu stoßen nicht überall auf Verständnis. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat die Keulungen auch von bisher nicht infizierten Herden im Seuchenbereich aber verteidigt. Ein Verzicht auf diese Maßnahme kommt ihm zufolge nicht in Frage. Was wäre, wenn es deshalb zum Ausbruch kommt, fragte der Özdemir am Dienstagabend beim Neujahrsempfang vom Lebensmittelverband Deutschland. Und weiter: „Wir müssen das machen, damit wir keine Krise von nationalem Ausmaß bekommen.“

Auch international bemüht sich der Grünen-Politiker um Schadensbegrenzung. In den nächsten Tagen findet am Rande der Grünen Woche das Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) unter Beteiligung zahlreicher Agrarminister anderer Länder statt. Özdemir will die Gespräche auch dafür nutzen, mögliche Regionalisierungsabkommen mit wichtigen Exportländern auszuloten.

Großbritannien: Einfuhrverbot für Tiere und Frischfleisch wegen MKS

Nicht unerwartet verbietet nun das Vereinigte Königreich offiziell die Einfuhr von Rindern, Schweinen und Schafen aus Deutschland. Britische Gesundheitsbescheinigungen werden für MKS-empfängliche Tiere, einschließlich aller lebenden Tiere und Frischfleisch, nicht mehr ausgestellt. Damit will die Londoner Regierung die heimischen Landwirte schützen. Die sollten nun besonders auf möglichen Anzeichen der Krankheit achten. Bisher gibt es dort keinen Fall.

Das Vereinigte Königreich war zuletzt 2001 von einem starken MKS-Ausbruch betroffen. Dort mussten rund 10 Millionen Tiere getötet werden. Die wirtschaftlichen Folgen waren massiv.

Keine weiteren Tiere an MKS erkrankt

Das FLI hat alle empfänglichen Tiere im 1 km Radius um den ersten Ausbruch auf MKS untersucht. Alle Proben waren negativ. Somit sind in dem Radius keine weiteren Tiere erkrankt. Das teilt das Land Brandenburg am Dienstagnachmittag mit.

In der Schutzzone von 3 km und der Überwachungszone von 10 km wurden ebenfalls Tiere beprobt. Diese Ergebnisse liegen noch nicht vor.

An MKS verendete Büffel schon seit Wochen infiziert

Der Erreger der Krankheit könnte nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbands (DBV) bereits um die Weihnachtsfeiertage nach Deutschland gelangt sein. Die infizierten Tiere in Brandenburg hätten schon Antikörper gebildet "und das deutet darauf hin, dass der Ausbruch nicht erst seit der letzten Woche unterwegs ist", sagte der Generalsekretär des DBV, Bernhard Krüsken am Dienstag im Deutschlandfunk.

Er nehme den Ausbruch aber weiter "sehr ernst", sagte Krüsken. Zur Eindämmung sei es nötig, "im Grunde alle Kontakte" nachzuverfolgen, denn das Virus sei "sehr reisefreudig".

Bauernverband: Notimpfung momentan kein Weg

Eine Notimpfung sieht der Generalsekretär derzeit nicht als passendes Mittel, um die Seuche einzudämmen. Die Ausbreitung habe noch nicht die Größenordnung, um die Impfung zu rechtfertigen. Es handele sich dabei nicht um ein "Instrument, um die Krankheit auszukurieren", sagte Krüsken. Geimpfte und betroffene Tiere seien nach der Impfung nicht mehr zu unterscheiden und müssten getötet werden. Dadurch verliere Deutschland den Blick darauf, "wo der Erreger unterwegs ist".

Im besten Fall geht der Bauernverband laut dem Deutschlandfunk davon aus, dass die deutschen Landwirte ihre tierischen Produkte weiterhin in Länder der Europäischen Union liefern können und in rund sechs Monaten auch wieder in Drittländer.

Markt-Experte ordnet mögliche Folgen für den Handel ein

Dr. Albert Hortmann-Scholten von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ruft zur Besonnenheit auf. Die Maul- und Klauenseuche werde den Markt beeinflussen. Allerdings werden sich die Auswirkungen mittelfristig in Grenzen halten, da sich Warenströme neu einpendeln müssen. Seine Einschätzung zu den möglichen Folgen lesen Sie hier:

Landesbauernpräsident Wendorff im Interview

Der Präsident des Bauenverbandes in Brandenburg, Henrik Wendorf, berichtet im top agrar-Interview über die Situation vor Ort und den aktuellen Stand der Ermittlungen. Er erklärt: Durch den MKS-Ausbruch ist der Export von Fleisch, Milch und Käse zum Erliegen gekommen.

++ Montag, 13. Januar ++

Jäger in Brandenburg mahnen zur Vorsicht

Auch Wildtiere können an MKS erkranken bzw. diese weiter verbreiten. Daher ruft der Landesjagdverband Brandenburg alle Jägerinnen und Jäger im Bundesland zur besonderen Wachsamkeit auf: "Sollten Wildtiere mit den MKS Krankheitsbildern erlegt oder aufgefunden werden, ist eine unverzügliche Meldung an den zuständigen Amtstierarzt erforderlich.

„Wir bitten alle Jägerinnen und Jäger, verantwortungsbewusst zu handeln und eine schnelle Meldung sicherzustellen, um eine weitere Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche zu verhindern“, so der Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg, Dr. Dirk- Henner Wellershoff.

Der Jagdverband Brandenburg fasst die typischen Symptome von MKS zusammen: Bei erkrankten Tieren äußert sich die Krankheit durch hohes Fieber, Appetitlosigkeit und Apathie. Typisch sind die Bildung von Blasen (Aphten) am Maul, der Zunge, an den Klauen und Zitzen. Bei Schweinen treten die Blasen vor allem an den Klauen und Wurfscheiben auf, oft begleitet von Lahmheitserscheinungen.

Mexiko, UK, Vietnam: Weitere Liefersperren drohen

Durch den Verlust des MKS-Freiheitsstatus sind Exporte gefährdet. Als gesichert gilt, dass Südkorea die Einfuhr von deutschem Schweinefleisch eingeschränkt hat. Weitere Länder könnten folgen. So berichtet der Landesbauernverband Baden-Württemberg: "Nach unserem Kenntnisstand haben zudem auch UK, Mexiko, Kanada, Vietnam, und Singapur angekündigt, den Handel vorerst zu stoppen. Dies ist v.a. auch in Hinblick auf die Vermarktung von tierischen Nebenprodukten ein nicht unwesentliches Problem. Es ist damit zu rechnen, dass weitere Länder Einfuhrsperren für verschiedene deutsche Produkte erlassen."

Niederlande: Keine Kälbertransporte bis zum 18. Januar

Die niederländischen Behörden untersagen die Einfuhr von MKS-empfänglichen Tieren aus Deutschland bis mindestens zum 18. Januar. Dies betrifft Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen. Darüber hinaus wird empfohlen, Tiertransporte generell auf ein Minimum zu beschränken und Schlachttiere vorzugsweise einzeln zu transportieren. Damit sind bis dahin u.a. keine Exporte von Mastkälbern möglich. Das berichten niederländische Medien.

55 Tiere auf zweitem Betriebsstandort getötet

Am Montag wurden weitere Nutztiere getötet, das berichtet unter anderem Landesbauernpräsident Hendrik Wendorff im Gespräch mit top agrar. Betroffen war ein Hof in Schöneiche (Oder-Spree) außerhalb der Sperrzonen, der zu dem Betrieb mit Wasserbüffeln gehört. Es handele sich dort um 55 Ziegen und Schafe sowie drei Rinder. Die Tiere zeigten keine Symptome der Krankheit, allerdings hatte der Betrieb Heu von dem Hof bekommen, auf dem MKS ausgebrochen war. Deshalb mussten die Tiere getötet werden.

"Wir wissen nicht, ob das Heu tatsächlich auch das MKS-Virus in sich hatte", sagte Agrarministerin Mittelstädt. Es seien normale seuchenschutzrechtliche Maßnahmen. Zuvor waren bereits rund 170 Schweine im Landkreis Barnim getötet worden, weil dieser Tierbestand in der Nähe des Ausbruchsorts liegt.

Wann würden die Behörden eine Impfung anordnen?

Für MKS-Viren geeignete Impfstoffe sind in der MKS-Antigenbank Deutschland vorhanden. Das teilt das FLI mit. Diese MKS-Antigenbank wurde extra für Fälle wie den aktuellen Ausbruch eingerichtet. Diese kann nach Aktivierung durch die Bundesländer benötigte Impfstoffe innerhalb weniger Tage herstellen.

Eine Notimpfung gefährdeter Tierbestände ist bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen möglich. Laut FLI sollte über den Einsatz von Impfstoffen diskutiert werden, wenn eine weitere Tierhaltung positiv getestet wird. Ebenso muss die EU-Kommission dem Impfplan zustimmen.

Wenn der Impfeinsatz nötig ist, würde eine Ringimpfung aller Klauentiere um die betroffene Region bzw. die eingerichteten Zonen durchgeführt.

Brandenburg verlängert Eilverordnung, keine neuen Fälle

Um eine mögliche Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche zu verhindern, hat Brandenburg seine seit Freitag geltende Eilverordnung um 48 Stunden verlängert. Mindestens bis zum 15. Januar gilt damit weiterhin: Der Transport von Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen und Kameliden ist untersagt. Gleiches gilt für in den Tierhaltungsbetrieben von diesen Tieren gewonnenen Körpern oder Tierkörperteilen und Gülle. Somit sind Schlachtbetriebe und der Einzelhandel davon nicht betroffen.

Diese Zeit sei nötig, damit alle erforderlichen Untersuchungsergebnisse vorliegen, um die Seuchenlage bewerten zu können.

Darüber hinaus teilt das Brandenburger Landwirtschaftsministerium mit: Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind keine neuen Fälle zu verzeichnen.

Fleischwirtschaft sieht Exporte gefährdet

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche sorgt für Aufruhr in der Fleischbranche. Wichtige Exportmärkte fallen weg. Der Fleischverband VDF ordnet auf Nachfrage von top agrar die Lage ein.

Keine Trecker bei Demo "Wir haben es satt!" in Berlin

Um eine mögliche Ausbreitung quer durch die Republik zu vermeiden, findet die diesjährige „Wir haben es satt!“-Agrardemonstration am 18. Januar in Berlin ohne die geplante Treckerbegleitung von Bäuerinnen und Bauern stattfinden. Das teilten die Verantwortlichen der Veranstaltung am Montagmittag mit.

Niedersachsen untersagt Veranstaltungen mit Klauentieren, Pferdesport wird eingeschränkt

Aufgrund der aktuellen MKS-Situation befürchtet das LAVES Niedersachsen ein erhöhtes Risiko der Einschleppung des Erregers durch überregionale Veranstaltungen. Daher hat das LAVES folgende Maßnahmen verordnet:

Veranstaltungen mit Klauentieren werden unverzüglich bis einschließlich 17.01.2025 untersagt.

Veranstaltungen mit Pferden und Geflügel werden bis einschließlich 17.01.2025 wie folgt beschränkt:

  • Teilnehmende Tiere dürfen nicht aus Beständen stammen, in denen zusätzlich auch Klauentiere gehalten werden.

  • Teilnehmende Personen (Reiter und Begleitung/Austeller und Begleitung) dürfen in den letzten 48 Stunden vor Veranstaltungsbeginn keinen Kontakt zu Klauentieren gehabt haben.

  • Transportfahrzeuge dürfen in den 48 Stunden vor der Veranstaltung nicht für den Transport von Klauentieren genutzt worden sein und müssen vor Nutzung gereinigt und desinfiziert werden.

  • diese Verpflichtungen sind durch die Teilnehmer schriftlich zu erklären und müssen durch den Veranstalter gesammelt und, bis weitere Anweisung erfolgen, verwahrt werden.

Ursache für MKS-Ausbruch weiter unklar

In einer Pressekonferenz am Samstag hatte Dr. Ralph Bötticher vom Veterinäramt Landkreis Märkisch-Oderland festgestellt, dass nach der möglichen Eintragsursache weiter gesucht werde. Der Landwirt, in dessen Büffelherde die MKS festgestellt wurde, sei im Ökobereich aktiv und kaufe keine Futtermittel zu. Er verfüttere eigenes Heu und betreue ein Landschaftsschutzgebiet.

Stand Montagmittag sind die genauen Hintergründe weiter unklar. Ebenso das Ausmaß der Folgen für den Handel und die weiteren Auswirkungen für Tierhalter. Zu diesen Fragen hat top agrar bei den zuständigen Behörden und Experten angefragt. Wir halten Sie hier auf dem Laufenden.

++ Sonntag, 12. Januar ++

Südkorea lehnt Schweinefleisch-Import ab

Der Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, Hendrik Wendorff, bezeichnete die Maul- und Klauenseuche als Super-GAU für Landwirte, sollte sie sich im Land verbreiten. Viele Verträge, auch Handelsverträge, beinhalteten immer Seuchenfreiheit, sagte Wendorff am Samstagabend rbb24 Brandenburg aktuell. "Wenn eine Region eine Seuche hat, ist sie schnell aus dem Handelsverkehr ausgeschlossen. Das hat am Ende viele finanzielle Konsequenzen."

Erste Beispiele dafür scheinen sich abzuzeichnen. So teilte das südkoreanische Landwirtschaftsministerium mit, ab sofort sämtliche Schweinefleischimporte aus Deutschland abzulehnen. Das gelte für alle seit dem 10. Januar exportierten Waren. Zudem sollen alle Schweinefleischprodukte, die im Rahmen des 14-tägigen Inkubationszeitraums von MKS liegen, also seit dem 27. Dezember exportiert wurden, auf das MKS-Virus getestet werden. Rund 360 Tonnen deutsches Schweinefleisch seien davon betroffen. Auch die Entwicklung in den Nachbarregionen und Länder, wie Polen, will Südkorea nun genau beobachten.

Niederlande stellen Kälbertransporte ein und untersuchen auf MKS

Die niederländische Regierung hat ebenfalls bereits Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet. Um das Risiko der möglichen Ausbreitung zu minimieren, wurde ein landesweites Verbot für den Transport von Kälbern ausgesprochen, so Landwirtschaftsministerin Femke Marije Wiersma in einer Mitteilung.

Seit dem 1. Dezember seien mehr als 3.600 Kälber aus Brandenburg über Sammelstellen in die Niederlande auf mehr als 125 Betriebe verteilt worden. Die niederländischen Behörden untersuchen diese Betriebe jetzt auf MKS. Es gelten dort außerdem ein Besuchsverbot und strenge Hygieneprotokolle. Die Maßnahmen sind so lange gültig, bis die Proben aus den niederländischen Betrieben untersucht sind und die Situation in Deutschland mehr Klarheit hat.  

Darüber hinaus lassen die Niederlande auch negative Blauzunge-Proben der letzten Zeit erneut auf MKS untersuchen.

++ Samstag, 11. Januar ++

MKS-Virus Serotyp ermittelt: Impfung möglich

Am 11. Januar teilte das FLI, dass es sich bei dem MKS-Virus um den Serotyp O handelt. Nah verwandte MKS-Viren kommen im Nahen Osten und Asien vor, der genaue Ursprung und der Eintragsweg in den Tierbestand sind aber auch jetzt nach Kenntnis des Serotyps weiter unbekannt, so das FLI und weiter:

Für diese Viren geeignete Impfstoffe sind in der MKS-Antigenbank Deutschland vorhanden. Diese MKS-Antigenbank wurde eigens für Fälle wie den aktuellen Ausbruch eingerichtet. Die MKS-Antigenbank kann nach Aktivierung durch die Bundesländer benötigte Impfstoffe innerhalb weniger Tage herstellen. 

Neben der Herstellung des passenden Impfstoffes ist derzeit entscheidend, alle Klauentiere in der Umgebung der betroffenen Tierhaltung zu untersuchen, um die tatsächliche Ausbreitung des Geschehens zu kennen. Hiervon hängen die gegebenenfalls noch zu treffenden Maßnahmen ab und auch ob und wie ein Impfstoff zum Einsatz kommt.

Bei der MKS ist ein genau abgestimmter Impfstoff wichtig, da Impfstoffe gegen andere Serotypen die Tiere nicht schützen. Bisher sind die sieben Serotypen O, A, C, Asia 1, SAT1, SAT2 und SAT3 bekannt, die in zahlreiche Untertypen und Stämme unterteilt werden", so das FLI.

Nach MKS-Bestätigung durchs FLI: BMEL ruft Krisenstab ein

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche ruft das BMEL einen Krisenstab zur Folgenabschätzung ein. Brandenburg sucht derweil nach weiteren Fällen und keult vorsorglich zwei Kleinbestände.

++ Freitag, 10. Januar ++

Grüne Woche ohne Rinder und Schafe wegen MKS

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche muss auch die Grüne Woche in Berlin umplanen. "In Abstimmung mit dem Veterinäramt werden wir keine Paarhufer vor Ort haben", sagte Lars Jaeger, Direktor der Grünen Woche, laut dem rbb. "Es gibt also nicht wie geplant Rinder, Schafe, Ziegen und Alpakas zu sehen, dafür aber viele andere Nutz- und Heimtiere." 

FLI bestätigt: Maul- und Klauenseuche in Brandenburg ausgebrochen

Erstmals seit 1988 ist die Maul- und Klauenseuche in Deutschland aufgetreten. Auf Nachfrage von top agrar bestätigt eine Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) den Ausbruch am Freitagnachmittag: "Das Nationale Referenzlabor für Maul- und Klauenseuche (MKS) des FLI bestätigt für Proben eines Wasserbüffels aus Märkisch-Oderland in Brandenburg eine Infektion mit dem MKS-Virus." Die lokalen Behörden haben bereits erste Maßnahmen eingerichtet.

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